Region: Stuttgart
Erfolg
Kultur

Rettet das Metropol

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Dr. Frank Nopper, Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart

4.798 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

4.798 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

Neuigkeiten

18.06.2021, 16:02

Liebe Freundinnen, liebe Freunde des METROPOL. Schön, dass Ihr zu unserer 7. Kundgebung gekommen seid.
Während wir uns hier versammeln, findet im Netz das SWR Doku Festival statt. Ebenso Dokville, der Kongress vom Haus des Dokumentarfilms.
Im kommenden Jahr, wenn wir alle geimpft sind und die Pandemie hoffentlich Geschichte ist, könnten Festival und Kongress wieder mit vielen Besucher:Innen hier im METROPOL stattfinden.
Dann würde hier ein roter Teppich liegen und die Menschen würden zur Verleihung des Deutschen Dokumentarfilmpreises strömen.
Damit das aber wieder Wirklichkeit werden kann – und auch die anderen wichtigen Filmfestivals der Stadt wieder ihren würdigen Platz haben – müssen wir das METROPOL erhalten.
Am 21. Mai habe ich zusammen mit Frank Schweizer vom Verein Stuttgarter Denkmale und Joe Bauer die Petition „Rettet das Metropol“ mit 4798 Unterschriften an Bürgermeister Fabian Mayer übergeben. Mit dabei war auch Kulturamtschef Marc Gegenfurtner. Der eigentliche Adressat OB Frank Nopper, hatte leider keine Zeit. Er hat sehr viel zu tun in diesen Tagen.
In der Sache konnten uns Fabian Mayer und Marc Gegenfurtner nichts neues berichten. Die Element Boulders GmbH prüft nach wie vor die von der Stadt ausgewiesenen Alternativen, insgesamt sechs.
Ich wundere mich, wieviel Zeit sich die Freunde des Kletterns mit ihrer Entscheidung lassen. Vielleicht liegt es an der Pandemie und daran, dass Hallen-Sport bis vor kurzem nicht erlaubt war.
Immerhin ein Antrag auf den Umbau des METROPOL ist bislang noch nicht erfolgt. Keine Nachricht, ist manchmal auch eine gute Nachricht.
Wir stehen hier aus einem Grund. Wir müssen die Fehler der Stadt Stuttgart aus der Vergangenheit ausbügeln.
Nicht nur, weil die Stadt dieses prächtige Baudenkmal 1980 an die TWS verscherbelt hat. Von dort kam es dann im Zuge der unsäglichen Privatisierung der Energieunternehmen auf den freien Markt.
Sondern auch, weil 2008 das Kommunale Kino in Stuttgart schließen musste. Das damalige Filmhaus in der Friedrichstrasse eignete sich nicht mehr für den Betrieb.
Der Verein wurde abgewickelt und ein neuer gegründet. Freilich ohne Haus und ohne Kino. Solches ist im Nachhinein schwer zu verstehen und noch schwerer zu vermitteln.
Jetzt soll dieser Verein ab 2026 einen Neubau bespielen, der an der Stelle des jetzigen Breuninger Parkhauses entstehen soll. Die Mittel der Stadt sind nach einem Gemeinderatsbeschluss bewilligt. Ob das Geld auch nach der Pandemie reicht, wird sich zeigen. Geadelt wird das Projekt zudem durch das Label der IBA, der Internationalen Bauausstellung.
An diesem Beschluss will niemand mehr rühren. Selbst Diskussionen darüber wollen die Stadtpolitiker schon im Keim ersticken.
Dabei könnte man trefflich darüber streiten, wie sinnvoll ein solcher Neubau in Zeiten des Klimawandels und einer nachhaltigen Stadtentwicklung ist.
Hier, hinter mir stünde jedenfalls ein Kino, das man mit wenigen Mitteln wieder bespielen kann. Klimafreundlich, weitgehend CO 2 neutral und mit einem Programm für alle.
Für Cineasten, für Kinder, für Jugendliche für die ganze vielfältige, diverse und bunte Stadtgesellschaft.
Ich kann es gar nicht oft genug betonen, die Auseinandersetzung über und mit bewegten Bildern ist so wichtig wie noch nie.
Immerhin hat der Verein für Film und Medien signalisiert, dass er in der Interims-Zeit bis das neue Kommunale Kino wieder an den Start geht, auch Programme für das METROPOL kuratieren wird. Auch andere Institutionen und Filmschaffende wollen und können dieses Haus bespielen.
So trommeln wir weiter für ein Buntes Haus der Kulturen in dem der Film, aber auch andere künstlerische Ausdrucksformen, ihren Platz finden können.
In Stuttgart besteht ein sehr großer Bedarf nach einem Haus, in dem sich die Menschen aus aller Welt begegnen und miteinander auseinandersetzen können. In dem sie voneinander lernen.
Beispielsweise indem die die Filme und die Kunst aus anderen Ländern sehen und versuchen zu verstehen.
Ein Haus in dem das Wort „divers“ mit Leben gefüllt und erfahrbar werden kann.
Das alles geht freilich nicht ohne den Eigentümer, die Union Investment.
Eine Tochterfirma der Genossenschaftsbanken, also auch der Volksbanken. Daran sei immer wieder erinnert. Die Genossenschaftsbanken geben sich gerne als die sogenannten „Guten Banken“. Banken also die nicht zu den Haifischen des Kapitalismus gehören wollen.
Vielleicht sollten sie sich auch daran erinnern, dass in unserem Grundgesetz immer noch steht: „Eigentum verpflichtet – Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohl der Allgemeinheit dienen“.
Dann frage ich mich aber auch, ob eine Boulderhalle in diesem Denkmal wirklich der Allgemeinheit dient?
Der Allgemeinheit, also uns allen, dient es viel mehr, wenn das METROPOL als ein Haus der Begegnung, des Lernens und der Unterhaltung erhalten bleibt.
Das geht aber nur, wenn wir am Ball bleiben und verhindern, dass aus diesem Haus eine Kletterhalle wird.


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