04.10.2018, 17:59
Ergänzung um Bündnispartner*innen, Konkretisierung der gemeinsamen Ziele
Neuer Petitionstext: **Der aktuelle Haushaltsplanentwurf der niedersächsischen Landesregierung stellt eine akute Bedrohung für die Vielfalt der gesamten Theater- und Orchesterlandschaft dar und entzieht sowohl den größeren als auch den kleineren Theatern und Orchestern die finanziellen Grundlagen für eine lebendige und zeitgenössische Aufrechterhaltung der Angebote.**
Das Kulturministerium des Landes Niedersachsen hat den kommunalen Theatern zum teilweisen Ausgleich der Versäumnisse der vergangenen Jahre eine dauerhafte Erhöhung der Förderung von 6 Millionen Euro zugesagt. Der errechnete Bedarf der Theater liegt bei mindestens 9 Millionen Euro. **Doch selbst die 6 Millionen Euro sind vom Finanzminister des Landes ohne den Hauch einer substantiellen Begründung wieder aus dem Haushaltsentwurf gestrichen worden. Dabei steht Niedersachsen bei den öffentlichen Ausgaben für Kultur im Ländervergleich je Einwohner ohnehin schon an drittletzter Stelle.**
**#rettedeintheater**
Weil der Haushalt demnächst beschlossen wird, haben das Ensemble und die Mitarbeiter*innen Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen des Deutschen Theaters Theater Göttingen die **Aktion #rettedeintheater Aktion **#rettedeintheater - KEINE KULTURWÜSTE IN NIEDERSACHSEN** ins Leben gerufen und bereits viel Unterstützung von Seiten der Zuschauer*Innen Zuschauer/Zuschauerinnen erfahren.
(Bilder von der Fotoaktion finden sie hier: **https://rettedeintheater.tumblr.com/**)
**EINHEIT AM TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT**
Seit dem dritten Oktober arbeiten nun alle Theaterschaffenden Niedersachsens zusammen an einem Kurswechsel der Kulturpolitik. Die Ensembles und Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen der Stadt- und Staatstheater (Deutsches Theater Göttingen, Theater Lüneburg, Theater Osnabrück, Schlosstheater Celle), die Landesbühnen (Theater für Niedersachsen Hildesheim, Landesbühne Niedersachsen Nord Wilhelmshaven), die freien Theater vertreten durch den LaFT, das Göttinger Symphonie Orchester, die Orchesterkonferenz Niedersachsen, die DOV und die Schauspielschule Hannover haben sich solidarisiert und lassen sich von der Kulturpolitik nicht länger gegeneinander ausspielen.
**GEIZ IST NICHT GEIL**
Die Zeit drängt! NRW, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Hamburg und Thüringen Berlin haben die Mittel für ihre Theater und Orchester in Anerkennung der existentiellen Notwendigkeit substantiell erhöht. Es darf nicht sein, dass die kulturellen Einrichtungen in Niedersachsen abgehängt werden. Unterstützen Sie einen Kurswechsel der Niedersächsischen niedersächsischen Kulturpolitik und fordern Sie zusammen mit uns allen Theaterschaffenden, allen Sängern/Sängerinnen, Musikern/Musikerinnen, Tänzern/Tänzerinnen und unseren Zuschauer*innen Zuschauern die langfristige Erhöhung der Fördermittel des Landes für alle seine Theater! Es hängt auch von Ihnen ab, ob die kulturelle Landschaft Niedersachsens in Zukunft neben den anderen Bundesländern bestehen und einer demokratischen, offenen und toleranten Gesellschaft den Rücken stärken kann! Für eine finanzpolitische Entscheidung im Sinne des Erhalts von kultureller Vielfalt und der kritischer Solidarität!
Neue Begründung: **THEATER SIND ERFAHRUNGSRÄUME DER DEMOKRATIE**
Weil in Theatern wie nirgendwo sonst konträre Ansätze, Aussagen und Ausdrucksformen nebeneinander existieren und aufeinanderprallen können, ohne dass man sich deswegen die Fresse einschlägt. Weil im Theater alle Menschen im Zuschauerraum willkommen sind, direkt aufeinandertreffen und miteinander kommunizieren.
**WIR BRAUCHEN THEATER, GERADE JETZT.**
Die Gegner*innen der liberalen Gesellschaft haben längst begriffen, wie wichtig die Theater als Symbol einer offenen, pluralistischen Gesellschaft sind. Das kann man in Polen, in Ungarn, in Russland besichtigen – und im Wahlprogramm der AfD. Wer Demokratie und Zivilgesellschaft stärken möchte, muss die Theater, die Lehranstalten der Pluralität, stärken. Gerade jetzt. Es ist Zeit, dass nicht nur die Gegner einer offenen Gesellschaft erkennen, wie zentral Theater Kultur für sie sind, ist, sondern auch ihre Protagonisten.
**WIR BRAUCHEN POSITIVE RÄUME DER AUSEINANDERSETZUNG**
Räume der Neugier, Offenheit, Toleranz und Lust – gegen die Besetzung des öffentlichen Raumes durch die Agitatoren der Angst und des Hasses.
**MEHR GELD MEHR ZEIT MEHR KUNST**
Zeichensetzende Mehrinvestition des Landes in seine kulturellen Einrichtungen sind jetzt nötig, um:
* der großen Nachfrage im theaterpädagogischen Bereich weiterhin nachkommen zu können
* den Kontakt zur jungen Generation auszubauen und sie kreativ zur Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen zu ermuntern
* Schulkooperation aufrechtzuerhalten und betreuen zu können
* verstärkt integrativ tätig zu sein
* den Mitarbeiter*Innen trotz kontinuierlich steigender Fixkosten faire Bezahlung und soziale Arbeitsbedingungen zu bieten
* tagespolitische Zusatzformate wie Gesprächsforen und Diskussionrunden kostenlos für alle anbieten zu können
* den Anschluss an zeitgemäße ästhetische Formen und die Digitalisierung nicht zu verlieren, weil die Kosten für moderne Technik und künstlerische Ausstattung steigen und mit der bisherigen Förderung nicht mehr zu bezahlen sind
* abwechslungsreiche Spielpläne unabhängig und nach künstlerischen Kriterien ausrichten zu können
**DAS SAGTE DIE DIE BEAUFTRAGTE DER BUNDESREGIERUNG FÜR KULTUR UND MEDIEN (BKM), MONIKA GRÜTTERS, 2017 BEI DER PREISVERLEIHUNG DES DURCH SIE EINGEFÜHRTEN "ERMUTIGUNGSPREIS" FÜR KLEINE THEATER:**
Theater reflektieren, was Menschen bewegt und umtreibt; sie verhandeln Konflikte, die in der Gesellschaft gären und die zwischen verhärteten Fronten argumentativ oft nicht mehr zu bewältigen sind. Was gerade die kleineren Bühnen, was gerade Theater fernab der Metropolen in diesem Sinne leisten, erfährt allerdings leider viel zu wenig Würdigung und Wertschätzung (...) Wie verheerend wäre es, wenn wir ausgerechnet auf unsere Theater verzichten müssten in der Auseinandersetzung mit Populismus, Rassismus und Nationalismus, oder allgemein gesprochen: mit Themen, die unsere Gesellschaft zu spalten drohen.
**ZITAT AUS DER KOALITIONSVEREINBARUNG DER NIEDERSÄCHSISCHEN LANDESREGIERUNG:**
- Professionell wie ehrenamtlich geführte Kultureinrichtungen und -initiativen (...) müssen sich neuen Herausforderungen wie der Digitalisierung und der Integration stellen. Dafür benötigen sie die Unterstützung des Landes.
- Das Investitionsprogramm für kleine und mittlere Kultureinrichtungen und Museen soll erhöht werden.
- Die kommunalen Theater, die freien Theater, die Amateurtheater, die Theaterpädagogik und die Soziokultur sind Garanten dafür, dass es kulturelle Vielfalt im Flächenland Niedersachsen gibt. Wir wollen sie stärker fördern.
**WEITERFÜHRENDE LINKS:**
„Diese Entwicklung wollen wir gemeinsam mit den kommunalen Trägern umkehren.“:
www.medienservice.sachsen.de/medien/news/218392
Bei den öffentlichen Ausgaben für Kultur im Ländervergleich je Einwohner steht Niedersachsen bereits an drittletzter Stelle:
www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/BildungForschungKultur/Kultur/Kulturfinanzbericht1023002169004.pdf?__blob=publicationFile (Seite 36)
Presseartikel aus der Lüneburger Zeitung (Juni 2018):
www.dropbox.com/s/t82nhcn9u7covnw/Info%20Theaterf%C3%B6rderung%20L%C3%BCneburg%203446_001.pdf?dl=0
**Es muss etwas passieren - Niedersachsen braucht ALLE seine Theater und Orchester!**
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 5801 (4168 in Niedersachsen)