Region: Bayern
Familie

PCR-Pool-Tests in bayerischen Kitas - JETZT!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bayerischer Landtag

15.856 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

15.856 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 25.01.2022
  4. Dialog
  5. Beendet

08.12.2021, 22:18

Um Missverständnisse bei den Unterzeichnenden zu vermeiden wurde der folgende Satz aus der Petition gestrichen:
"In jeder unserer Familien arbeitet mindestens 1 Elternteil in der Gesundheitsversorgung. Hohe Arbeitsbelastung ist uns demnach nicht fremd. Ganz im Gegenteil."

Hintergrund:
Für die initiale Gruppe von Familien, die diese Petition gestartet haben, traf die Aussage bezüglich Tätigkeit im Gesundheitswesen zu. Dies ist aber sicher nicht bei allen Unterstützenden der Fall. Daher soll hier nicht der Eindruck erweckt werden, dass dies eine "Voraussetzung" zur Teilnahme an dieser Petition ist.


Neue Begründung:

Die Betroffenen sind hier kleine Kinder, die gesamtgesellschaftlich und insbesondere auch von Behördenseite besonderen Schutz verdienen.

Und sie haben ein Recht auf Teilhabe.

Durch Nicht-Einführung der Lolli-PCR-Pool-Testungen, wird diesem Bevölkerungsteil die Möglichkeit auf unbeschwerte Teilnahme am sozialen Leben verwehrt, welches sich neben der Familie zu einem wesentlichen Teil in der Kinderbetreuung abspielt.

Dazu möchten wir die Bayerischen Leitlinien für die Bildung und Erziehung von Kindern bis zum Ende der Grundschulzeit (LINK) in wesentlichen Teilen zitieren:

  1. Damit frühe Lernangebote einen positiven Einfluss auf Lern ­und Entwicklungsprozesse haben, sind kognitive Herausforderungen auf einem angemessenen Anspruchsniveau notwendig, aber auch eine Atmosphäre der Wertschätzung und der Geborgenheit. Besonders gut gelingt dies, wenn Lernen und die Reflexion der eigenen Lernprozesse im Dialog mit anderen stattfinden.
  2. Die lernende Gemeinschaft von Kindern und Erwachsenen hat für nachhaltige Bildung einen besonderen Stellenwert. (Seite 7)
  3. Zentrale Aufgabe an allen Bildungsorten ist es, Kinder über den gesamten Bildungsverlauf hinweg in ihren Kompetenzen zu stärken. Sie befähigen Kinder, mit anderen zu kooperieren und zu kommunizieren sowie sich mit der dinglichen Umwelt auseinanderzusetzen.Weiterhin sind sie Voraussetzung für den kompetenten Umgang mit Veränderungen und Belastungen sowie den Erwerb von lernmethodischer Kompetenz. (Seite 7)
  4. Lernen in Interaktion, Kooperation und Kommunikation ist der Schlüssel für hohe Bildungsqualität.
  5. Zukunftsfähige Bildungskonzepte beruhen auf Lernformen, die auf den Erkenntnissen des sozialen Konstruktivismus basieren und das Von ­ und Miteinanderlernen (Ko ­ Konstruktion) in den Mittelpunkt stellen. (Seite 8)
  6. Mit zunehmendem Alter gewinnen neben den erwachsenen Bezugspersonen auch Gleichaltrige immer mehr an Bedeutung. Diese Beziehungen bergen ein hohes Bildungspotenzial. Kinder brauchen Kinder, um gemeinsam Wissen zu konstruieren, Bedeutungen zu erforschen und unterschiedliche Perspektiven kennenzulernen. Dabei lernen sie, die Sichtweisen, Zugangswege und Ausdrucksweisen anderer zu respektieren und entwickeln so ein Bewusstsein und Wertschätzung für Unterschiedlichkeit und Vielfalt. (Seite 26)
  7. Soziale Fähigkeiten, die beim kooperativen Lernen erworben werden, wirken sich langfristig auch positiv auf kognitive Kompetenzen und die umfassende Entwicklung der Persönlichkeit aus. (Seite 26)
  8. Oberstes Bildungs- ­und Erziehungsziel ist der eigenverantwortliche, beziehungs ­und gemeinschaftsfähige, wertorientierte, weltoffene und schöpferische Mensch.  Er ist fähig und bereit, in Familie, Staat und Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen, und offen für religiöse und weltanschauliche Fragen. Die Bayerische Verfassung betont dementsprechend, dass Bildungseinrichtungen „nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden“. (Seite 26)
  9. Die Grundlage für körperliche und seelische Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität bilden sogenannte Basiskompetenzen. Basiskompetenzen sind grundlegende Fertigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale, die das Kind befähigen, mit anderen Kindern und Erwachsenen zu interagieren und sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen.  Sie sind die Voraussetzung für lebenslanges Lernen. Diese Basiskompetenzen zu stärken ist Leitziel der Bildungsarbeit.  Nicht die Bildungsinhalte allein, sondern vor allem die Lernprozesse und deren Qualität rücken in den Fokus. Kinder in ihren Kompetenzen zu stärken steht in allen Bildungsorten und bei allen Bildungsprozessen über den gesamten Bildungsverlauf hinweg im Mittelpunkt. (Seite 27)

Es geht hier also neben dem gesundheitlichen Aspekt auch um die Aufrechterhaltung einer essenziellen Säule kindlicher Bildung.

Diese Bildung musste zahlreichen Kindern während der Lockdown-Maßnahmen bereits verwehrt werden.

Bald zwei Jahre nach Beginn der Pandemie und trotz endlich zur Verfügung stehendem fundierten Wissens bezüglich der Verbreitung und der Folgen von Sars-CoV-2, sind die Behörden nicht in der Lage, für die Gesundheit und die Bildungssicherheit der schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft zu sorgen.

So stehen die Familien wieder vor der nächsten Infektionswelle, die bereits jetzt hier in Bayern die bisherige Höchstinzidenz übertroffen hat.

Viele werden ihr Kind mit Sorge in die Betreuung geben müssen. Andere werden, sofern sie können, ihre Arbeitszeiten anpassen und ihre Kinder daheimbehalten.

Wie hoch der organisatorische und personelle Aufwand für die Familien ist, fragt niemand.In jeder unserer Familien arbeitet mindestens 1 Elternteil in der Gesundheitsversorgung. Hohe Arbeitsbelastung ist uns demnach nicht fremd. Ganz im Gegenteil.

In dieser Pandemie ist es nunmal so, dass jeder seinen Arbeitsanteil erhöhen muss, um die gesamte Gesellschaft zu unterstützen. Davon sind Kommunen, Behörden und Ministerien nicht ausgenommen.


Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 374 (368 in Bayern)


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