30.03.2018, 16:16
Danke für euren großen Zuspruch gleich nachdem wir am Montag an die Öffentlichkeit gingen - er hat auch gleich für ein Echo in den Medien gesorgt hat.
Dienstag Nachmittag kam eine Reaktion von der Hausleitung:
Matthias Strobel, der bisherige Leiter, hat sich bei uns für enstandene Missverständnisse entschuldigt. Das ist gut, aber weiterhelfen tut es uns jetzt leider auch nicht, vor allem weil es sich nicht einfach um Missverständnisse handelt.
Der neue Leiter, Michael Bader, hat inzwischen diese Pressemitteilung veröffentlichen lassen (bit.ly/2GheMMI) und sich ebenfalls entschuldigt und sich gesprächsbereit gezeigt. Das nehmen wir natürlich gerne an. Möchten euch aber trotzdem auf dem Laufenden halten.
Wir greifen mal nur die für unsere konkrete Diskussion um die Zukunft des Zentralcafé-Programmes zentralen Punkte heraus aus dem Statement des Hauses:
-> Die Leitung wehrt sich gegen Darstellungen, die von ihnen vorgeschlagenen Sperrstunden würden nach Kultur- und vermeintlichen kommerziellen Veranstaltungen trennen.
Es ist gut zu hören, dass das vom Tisch ist, denn so ein Kulturverständnis hat uns wirklich baff gemacht.
-> Die Leitung wehrt sich gegen Darstellungen, frühere Schließzeiten ließen existenziell für die Gruppen wichtige Aktivitäten nicht mehr zu.
Wir haben bereits erklärt, dass eine Clubnacht, die nur bis 3:00 geht, nicht funktionieren kann, wenn die ganze „Konkurrenz“ außenrum bis 5:00 offen haben kann, schon gar nicht, wenn man wie wir versucht, die nicht so mainstreamigen Ecken dieser Kultur auszuleuchten. Und es ist halt nun mal soziokultureller Fakt, dass die Clubbingzeit bei elektronischer Musik für die meisten so gegen 00:30 beginn. Es sind Nachtveranstaltungen, um 3 Uhr ist Peak Time.
Clubkultur macht inzwischen fast die Hälfte unseres Programmes aus, da elektronische Musik eine immer größere Rolle spielt, und diese sich in diesem kulturellen Rahmen abspielt und wir da viele kreative Sachen ausprobieren, die dann wegfallen würden. Eine solche Beschneidung unseres Programms auf dem Umweg über eine zeitliche Begrenzung, die uns Gäste kostet, gleicht einem Aushungern dieser Sorte Kultur und natürlich würden uns dann auch die Mitglieder, die in diesem Bereich aktiv sind, im Laufe der Umbauzeit verlassen und sich woanders engagieren.
Wir können das gerne noch weiter ausführen, aber belassen es an dieser Stelle mal damit. Wir sagen sowas jedenfalls nicht leichtfertig, sondern haben uns da wirklich lange Gedanken dazu gemacht. Und dachten eigentlich, wir hätten diese auch klar kommuniziert.
-> Für die Zeit der Interimsbespielung werden Betriebszeiten So – Do bis 24:00 und Fr – Sa bis 03:00 vorgeschlagen.
Es ist schön, dass nun immerhin schon mal „So-Do bis 24:00“ fällt, aber de facto war bei unserem Umbaugespräch mit dem Haus letzte Woche von 22 Uhr die Rede – es haben sich keine anwesenden 8 Leute vom Musikverein gleichzeitig verhört! Aber da wollen wir jetzt nicht weiter drauf rumreiten. Unser Frage dazu bleibt:
WARUM SCHLÄGT DIE HAUSLEITUNG DIESE FÜR UNS EXISTENZBEDROHLICHEN BETRIEBSZEITEN SO VOR?
An Lärmproblemen liegt es wohl nicht, denn bei dem Treffen vergangene Woche hieß es, die Kantine könne, wenn die Umbaugenehmigungen durchgehen, gut genug schallisoliert werden. Was uns auch schon vor einigen Wochen bei einer Begehung der Kantine auch schon so gesagt worden war.
Ein anderer Grund der im Raum schwebte, war, dass manche unserer Clubnächte auch gut für die Querfinanzierung unserer Konzerte oder Vorträge sind. Aber wenn wir zur Nachtökonomie gehören, und diese strikte Trennung zwischen Kultur- und Vergnügungs- oder kommerzieller Veranstaltung nun als so veraltet gesehen wird, wie sie ist, dann ist auch das als Grund vom Tisch.
Was also ist der Grund?
Warum wird nicht darauf eingegangen, dass wir seit 2016 immer wieder klar gemacht haben, was für Betriebszeiten wir brauchen, um die Umbauzeit als Gruppe zu überleben?
-> Nachbesserungen und Sondergenehmigungen sind möglich.
Dagegen wehren wir uns scharf, denn damit würde eine Norm geschaffen, von der jede Ausnahme einer Extra-Genehmigung bedürfte. Sprich: Wir müssten für jedes Konzert, bei dem wir mal unter der Woche drei Bands buchen, für jede Clubnacht, für jedes ergänzende DJing unter der Woche nach einem Vortrag oder Konzert, rechtfertigen und begründen, warum wir dafür eine Sondergenehmigung brauchen und dann bangen, ob uns diese erteilt wird.
Mal abgesehen von dem bürokratischen Mehraufwand und den kreativen Schranken, die das für uns Ehrenamtliche bedeuten würde: Das liefe auf Umwegen dann doch wieder auf einen inhaltlichen Eingriff in unser Programm hinaus, denn jemand von der Stadt würde dann von außen darüber entscheiden, ob eine Veranstaltung die Sorte Kultur ist, die bis später in die Nacht gehen darf, oder nicht. Wer entscheidet das? Nach welchen Maßstäben?
Ganz knapp bleiben wir bei unseren Forderungen: Die Aufrechterhaltung unserer bisherigen Veranstaltungszeiten. Zudem fordern wir eine