25.10.2018, 15:12
Die Fachkraft-Kind-Relation ist der Schlüssel für gute Bildung. Der ver.di Bezirk Pfalz fordert weiterhin ausdrücklich eine deutliche Nachbesserung bei der Personalausstattung
Begründung : "Sprechen wir von Vereinbarkeit von Familie und Beruf, geht es nicht nur um einen Kita-Platz. Viel wichtiger ist die Qualität der Beziehung und der Bildung, die jedes einzelne Kind erfährt.
Gute Qualität setzt eine angemessene Fachkraft-Kind-Relation voraus, damit die vielfältigen Aufgaben einer Kita als Bildungseinrichtung erfüllt werden können," sagt Jana Beißert, Gewerkschaftssekretärin und Expertin für den Sozial- und Erziehungsdienst in ver.di
Dafür müssen folgende wissenschaftlich abgesicherte Empfehlungen umgesetzt werden :
- für Kinder der Altersgruppe 0 – 12 Monaten 1 ErzieherIn : 2 Kinder
- für Kinder der Altersgruppe 12 – 36 Monaten 1 ErzieherIn : 3 Kinder
- für Kinder der Altersgruppe ab 36 Monaten 1 ErzieherIn : 8 Kinder
Ver.di fordert eine Verbesserung der Fachkraft-Kind-Relation, orientiert an diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen. "Mit dem vorliegenden Gesetzentwurf wird der Status-Quo festgeschrieben," sagt Beißert. So bleibt es z.B. in einer „normalen“ Gruppe (25 Kinder, darunter 6 zweijährige) bei einem Personalschlüssel von 2 ¼ ErzieherInnen. Das ist aus Sicht von ver.di völlig unzureichend. Würde der Gesetzentwurf die wissenschaftlichen Empfehlungen vollständig aufgreifen, müssten 4,4 ErzieherInnenstellen finanziert werden.
Die Zweijährigen werden im Gesetzentwurf den „Regelkindern“ zugeordnet, damit fallen die bisherigen Regelungen des Kita-Gesetzes für diese Altersgruppe weg. Aber der besondere Betreuungsaufwand bleibt und das wird zu deutlichen Verschlechterungen der Qualität führen. Jede Mutter, jeder Vater weiß besser als mancher Wissenschaftler, dass 1- und 2-jährige Kinder z.B. beim Essen, bei der Sprache und bei der Sauberkeit mehr Zeit brauchen. Ver.di begrüßt die Festschreibung von Leitungszeit, bisher war dazu nichts geregelt. "Das war überfällig, allerdings bleibt die nach dem Gesetzentwurf zugewiesene Leitungszeit hinter den Anforderungen zurück. Erst bei 174 Kindern und ca. 30 ErzieherInnen gibt es nach dem Gesetzentwurf eine volle Freistellung für die Leitung," erklärt Beißert und ergänzt "Das ist zu wenig. Zudem fehlt eine konkrete Definition der Leitungsaufgaben. In der Praxis brauchen Leitungskräfte schon jetzt viel mehr Zeit für die vielfältigen Anforderungen in diesem Bereich."
Diese Resolution wurde einstimmig durch die Konferenz gebilligt.