28.01.2023, 15:58
Der Petitionstext wurde mit zusätzlichen Fakten und Quellen ergänzt, um die Begründung noch nachvollziehbarer zu machen.
Neue Begründung:
Luke Mockridge wird von vielen Seiten als „Täter“ identifiziert. Ihm wird sexuell übergriffiges und missbrauchendes Verhalten vorgeworfen. ErVon mehreren (anonymen) Frauen wird er der (versuchten) Vergewaltigung beschuldigt. In einem Instagram-Post von seiner Comedy-Kollegin Joyce Ilg posiert er auf einem Beitrags-Foto zu einem vermeintlichen „Witz“ über K.o.-TropfenK.O.-Tropfen und macht sich zusätzlichdamit noch lustig über Frauen und auch andere Menschen, die in Berührung mit K.o.-TropfenK.O.-Tropfen gekommen sind. Beim Einsatz von K.o.-TropfenK.O.-Tropfen bei Frauen kommt es häufig zu sexuellen Übergriffen oder Gewalt.
(Quelle bspw.: www.instagram.com/p/CccwbdZDG-p/?utm_source=ig_web_copy_link)
K.O.-Tropfen werden gezielt in Getränke von vor allem jungen Frauen gemischt, hauptsächlich um Sexualstraftaten oder andere Delikte, wie Diebstahl, zu begehen. Häufige Folgen von K.O.-Tropfen sind sexualisierte Gewalt und posttraumatische Symptome oder sogar der Tod. Dabei existiert ein Problem in der Beweislage: Im Blut sind die Betäubungsmittel nur bis zu 6 Stunden, im Urin bis zu 12 Stunden nachweisbar. Für den Nachweis der Gewalttat muss demnach schnell gehandelt werden.
Aber auch über eine Verurteilung hinaus erleben Betroffene häufig posttraumatische Belastungen.
(Quelle: www.frauen-gegen-gewalt.de/de/infothek/k-o-tropfen/merkmale-und-tatsachen.html)
Eine solche Angelegenheit als Grundlage für einen „Witz“ oder „Spaß“ zu nutzen, sollte im Kontext von sexualisierter Gewalt, wie er bei Mockridge besteht, stark hinterfragt werden. In so einem Kontext wirken Aussagen über K.O.-Tropfen höchst provokant und beinhalten keine Pointe.
2 von 3 Frauen werden in ihrem Leben sexuell belästigt. Jede 7. Frau erlebt schwere sexualisierte Gewalt. Und dabei ist die Dunkelziffer noch größer. Oft fehlt es den Opfern von sexualisierter Gewalt an Mut, sich Hilfe zu holen oder eine Anzeige zu stellen. Das liegt daran, dass ihnen häufig zu wenig Solidarität entgegengebracht wird. Noch schlimmer wird es, wenn jene Opfer auf ihre Aussage hin Gegenwind bekommen und ihnen ihr Leid abgesprochen wird oder sie selbst (teilweise) für die Tat verantwortlich gemacht werden.
Diese Formen des Umgangs werden „gaslighting“ und „victim blaming“ genannt und meinen das Absprechen von Emotionen und/oder des Leids und die Täter-Opfer-Umkehr.
Die Frage nach der Schuldzuweisung lässt sich demnach auch anhand von Fakten beantworten: Auch wenn keine 100%igen Beweise im Fall einer Anschuldigung wegen sexualisierter Gewalt vorliegen, bezeugen Fakten, dass es sehr viele Gewalttaten gibt. Eine Schlussfolgerung daraus könnte sein, dass die Zahl der falsch beschuldigten Täter/innen viel geringer ist als die Zahl der zurecht Beschuldigten, was somit eher die Realität widerspiegelt.
In Deutschland führen nur 8% aller angezeigten Vergewaltigungen auch zur Verurteilung. In 92% der Fälle wird der/die Täter/in freigesprochen. Wie schlecht es um Frauen und die Opfer von sexualisierter Gewalt wirklich steht, zeigt dieser ZEIT Artikel noch deutlicher auf: www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2014-04/studie-vergewaltigung-anzeige-verurteilung.
Konkret:
Weder die Justiz noch die Öffentlichkeit (Sat 1, Theater oder andere „Bühnen“) haben Mockridge für sein Verhalten sanktioniert.
Werden keine Konsequenzen gezogen, wird weggeschaut und einem Täter weiterhin die Bühne geboten.
Wird ihm jedochMockridge diese Bühne geboten, gibt es eine klare Positionierung der Verantwortlichen: Diese symbolisieren damit, dass es okay sei, was Mockridge getan hat. Die Verantwortlichen stellen sich gegen die Missbrauchten, die Minderheiten, die Diskriminierten, die Leidenden und die Opfer von (sexualisierter) Gewalt schauen über deren Leid hinweg. Mit dieser Haltung wird ein falsches Zeichen gesetzt: Es wird sich gegen die Betroffenen und Opfer von (sexualisierter) Gewalt entschieden. Eine solche Entscheidung fällt zugunsten des Täters aus.
Ein solches Verhalten ist beispielhaft für den Umgang mit Tätern von sexualisierter Gewalt in Deutschland. Verändert sich nichts, kommen Täter auch in Zukunft noch mit ihrem Verhalten durch. Die Leidtragenden bleiben dabei ungehört.
Dies muss so jedoch nicht bleiben.
Wir entscheiden: Stellen wir uns als Gesellschaft auf die Seite der Täter und lassen zu, dass sich gewalttätiges und übergriffiges Verhalten wiederholt und dass Täter keine Konsequenzen zu befürchten haben oder stellen wir uns auf die Seite der Opfer, solidarisieren uns und setzen ein Zeichen gegen sexualisierte Gewalt und gegen den Missbrauch von Menschen!
Mit dem Unterschreiben dieser Petition kann du mithelfen, ein Zeichen gegen sexualisierte Gewalt zu setzen und dich auf die Seite der Opfer stellen. Du kannst unterstützen, dass sich Arnsberg klar positioniert und dich für ein gewaltfreies Arnsberg einsetzen.
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 35 (9 in Arnsberg)