Kultur

Katholische Kirche: Neue Einheitsübersetzung der Bibel frei zugänglich machen

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Deutsche Bischofskonferenz, Kaiserstraße 161, 53113 Bonn

2.199 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

2.199 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

22.08.2016, 02:36

Unsere evangelischen Brüder und Schwestern sind uns Katholiken einen Schritt voraus: Zum 500. Reformationsjubiläum wird die EKD die revidierte Lutherbibel 2017 als kostenlose App anbieten. Diese App soll bis Oktober 2017 kostenlos zur Verfügung gestellt werden und auch offline nutzbar sein. Für diese Zeit übernimmt die EKD die Kosten der App.

Schön, dass die evangelische Kirche ihr Ziel der Verbreitung der Heiligen Schrift - wenigstens für diese begrenzte Zeit - als wichtiger ansieht denn die potentiellen Einnahmen. Wermutstropfen gibt es allerdings einige. Es stimmt natürlich nicht, dass die Lutherbibel da "verschenkt" wird, wie es im Titel der Meldung der EKD heißt. Denn sie soll im Rahmen dieses "Marketingskonzepts" eben nur vorübergehend kostenlos über die App gelesen werden können; an "Open Source" (bzw. "Open Access") ist nicht gedacht; denn die Deutsche Bibelgesellschaft könne "auch digital nicht auf Erlöse verzichten", wie Christoph Rösel als Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft deren Position formulierte.

Mehr als eine - durchaus lobenswerte - Ausnahme ist diese Jubiläumsaktion also nicht. Für die beiden großen Kirchen in Deutschland sind "Marketing" und "digitale Erlöse" offensichtlich weiterhin wichtiger als die Möglichkeit moderner Medien, den Text der Bibel "möglichst vielen Menschen unentgeltlich anzubieten", wie es die Synode der EKD eigentlich gewünscht hatte.

Unsere Petition wartet - in Form eines schön gebundenen Folianten - noch auf den Moment der Übergabe an Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz. Obwohl sie ja nichts anderes darstellt als eine Ausübung des Petitionsrechts aller Gläubigen aus Can. 212 § 2, scheint es dem Sekretariat in Bonn nicht leicht zu fallen, einen Zuständigen zu benennen. Auch das mag an der offensichtlich heiklen Verknüpfung unseres pastoralen Anliegens mit Fragen von Urheberrecht und Finanzen liegen, vielleicht aber auch nur an der Ferienzeit, in der viele Büros auf Sparflamme liefen. Ich bin aber zuversichtlich, dass sich in den nächsten Wochen etwas tut; ich werde jedenfalls dranbleiben!

Hatto v. Hatzfeld SDB

P.S.: Die Informationen zur Aktion der EKD habe ich (dank eines Hinweises) hier gefunden: www.evangelisch.de/inhalte/137484/18-08-2016/ekd-verschenkt-neue-lutherbibel-als-kostenlose-app


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