28.10.2021, 00:46
Lieber Freund, liebe Freundin der ALTEN DORFKIRCHE,
eine Mitgliederversammlung des Fördervereins hat inzwischen – wie bereits in der letzten Nachricht von mir angekündigt – am 7. Okt. 21 stattgefunden, allerdings nicht die von einem Drittel der Mitglieder beantragte außerordentliche Mitgliederversammlung, in der – laut Antrag - ein neuer Vorstand zu wählen war.
Stattdessen gab es eine eigens vom Vorstand erstellte Tagesordnung, die gleich nach der Begrüßung und der Feststellung der Formalien in TOP 2 mit der Auflösung des Vereins und der Wahl der beiden vorher bestimmten Liquidatoren begonnen hat.
Und dann fast am Schluss unter TOP 6 erst die Wahl eines neuen Vorstandes, die nach der anfänglichen Auflösungsaktion hinfällig war, was ganz offensichtlich vorsätzlich in dieser Abfolge in die Tagesordnung kam.
Weder dem Antrag zur Geschäftsordnung auf Änderung der Abfolge der Tagesordnung wurde stattgegeben noch wurde die Bewerbung eines weiteren Liquidators zur Wahl zugelassen. Abgestimmt haben dabei übrigens 30 Mitglieder, die vorher schon per Stimmrechtsformular votiert haben.
Zu Ihrem Verständnis des leicht durchschaubaren Vorgehens des Vereinsvorstandes lasse ich Ihnen im Folgenden einige Details zukommen, die im Vorfeld der Mitgliederversammlung geschehen sind.
Innerhalb von wenigen Wochen sind ganz kurzfristig mehr als 80 Personen in den Förderverein eingetreten, nur mit dem Ziel, den Verein sofort aufzulösen.
Selbst der anwesende Zeitungsredakteur hat sein Erschrecken darüber in der Überschrift „Todgeweihter Verein erlebt eine Eintrittswelle“ in seinem Bericht in den Weinheimer Nachrichten am 9. Okt. 21 zum Ausdruck gebracht (siehe Dokument im Anhang).
Was für eine Eintrittswelle! Erschreckend! Deshalb: Sei wachsam! - bevor uns alle wieder „Die Welle“ (1981) überrollt.
„Angeheuert“ wurden die meisten Neumitglieder von der Pfarrerin, dem Kirchengemeinderatsvorsitzenden und der Vereinsvorsitzenden bzw. dem Vereinsvorstand.
Es ging einzig und allein um Mehrheitsbeschaffung!
Etwa 40 Personen kommen aus evangelikalen Gruppen und Kreisen; die restlichen Mitglieder sind ehren- oder hauptamtlich in der Kirche Tätige – wie („dienstverpflichtete“) Kirchengemeinderatsmitglieder samt Familienangehörigen sowie die Diakonin, die Schuldekanin, der stellvertretende Dekan, der Mann der Dekanin, beide Pfarramtssekretärinnen (die frühere und jetzige) jeweils mit Mann sowie die Freundin der Pfarrerin, die in Heidelberg wohnt und im früheren Kirchengemeinderat der Pfarrerin in Heidelberg war.
Allein aus der Familie der Vereinsvorsitzenden sind es mind. zehn Personen, vom KGR-Vorsitzenden fünf Familienmitglieder, die in den Verein eingetreten sind, um ihn mit Stimmenmehrheit aufzulösen und das zum Großteil über unrechtmäßige, personifizierte Stimmrechtsformulare.
Das macht die Abstimmung ungültig, so der hessische Datenschutzbeauftragte.
Letztlich wurden die meisten Neumitglieder wohl „geködert“ mit besagtem Stimmrechtsformular, das nur ausgefüllt und abgegeben werden musste. Ein persönliches Erscheinen in der Versammlung war somit nicht erforderlich.
Ein für die Auflösung stimmendes Vereinsmitglied schreibt dazu am 19. Oktober in seinem Leserbrief über die Mitgliederversammlung: „Mehrheiten entscheiden“.
Was für eine Vorstellung von Demokratie! Was sich hier abgespielt hat, ist demokratieverachtend und eher als Demokratur zu bezeichnen.
Und die Vereinsvorsitzende spricht dann in der Versammlung noch von „Recht und Gerechtigkeit“! Was für ein Hohn!
Hier werden die Vereinsinteressen und -regeln mit Füßen getreten; es geht nur um den ungehinderten Zugriff und die Verwendung der Spendengelder für „die Neugestaltung“, wie die Pfarrerin sie in ihrem Impuls am 8. Oktober nun auch selbst benennt, im offenen Widerspruch dazu: „Freuen Sie sich auf unsere neu renovierte Kirche“ – wie in der Überschrift auf dem Flyer zur Vorstellung des geplanten Umbaus im Mai 2018 zu lesen war. Inzwischen ist die völlige Zerstörung des Kircheninneren Realität - wie auf dem Foto in der letzten Nachricht zu sehen ist. Von wegen Erhalt und Instandsetzung, wie es in der Satzung des Fördervereins heißt.
Alles, was nun aus der Kirche aus immer wieder propagierten Gründen „entrümpelt“ ist, taucht über die praktizierten Methoden, die wir aus unserer unsäglichen Geschichte kennen, wieder auf.
„Fürchte Gott und halte seine Gebote“, so die Pfarrerin in ihrem Impuls am 15. Okt. - was wohl nur für die Schäfchen, nicht aber für die Hirten der Gemeinde gilt, sie haben Narrenfreiheit.
„Sie biegen die Wahrheit und verdrehen das Recht“, wie es Reinhard Mey in seinem Chanson „Sei wachsam“ besingt.
Bei dem gesamten Vorgehen der Kirchenverantwortlichen in den letzten vier Jahren bewahrheitet sich der lateinische Spruch: Quod licet Jovi, non licet bovi!
In der Hoffnung, dass der Förderverein nach diesem demokratieverachtenden Vorgehen erhalten bleibt, grüße ich Sie auch im Namen unserer Initiative freundlich von der herbstlich bunten Bergstraße
Rosemarie Schwarz