Region: Laudenbach
Kultur

HILFERUF der ALTEN DORFKIRCHE Laudenbach/Bergstraße - RENOVIERUNG statt UMBAU

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Kirchengemeinderat Laudenbach (Bergstraße)
129 Unterstützende

Der Petition wurde nicht entsprochen

129 Unterstützende

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

29.01.2021, 18:50

Liebe Freundin, lieber Freund unserer ALTEN DORFKIRCHE,

nachdem unsere Unterschriften-Aktion am kommenden Sonntag (31.1.2021) endet,
melde ich mich heute noch einmal auf diesem Wege bei Ihnen, um mich ganz
HERZLICH für Ihre Unterstützung zu BEDANKEN.
Ein großes DANKESCHÖN sagen wir auch den Mitarbeitern*innen der Plattform OpenPetition, die uns diese Unterschriftenaktion ermöglicht haben.

Bereits im August 2020 haben wir innerhalb von wenigen Tagen 99 Unterschriften auf Papier gesammelt, die wir schon am 11. August 2020 bei der Gemeindeversammlung an die Kirchenverantwortlichen übergeben haben.
Wir überlegen noch, wann wir die Online-Unterschriften in der augenblicklichen Corona-Situation ganz offiziell an die Kirchenverantwortlichen übergeben können.
Oder ob wir warten, bis der Lockdown zu Ende ist.

Zu Ihrer Information können wir Ihnen mitteilen, dass inzwischen eine Dokumentation des Landesamtes für Denkmalpflege zu unserer ALTEN DORFKIRCHE in:
DIE DENKMALPFLEGE, Heft 2/2020 erschienen ist. Zu finden ist der umfangreiche und aufschlussreiche Bericht über den Link
gemeindehaus-laudenbach.de/data/documents/Laudenbach_DD_2_2020.pdf
Der ursprüngliche Erscheinungsort des Beitrags ergibt sich über folgenden Link:
www.degruyter.com/view/journals/dkp/dkp-overview.xml

In dieser Dokumentation bringen die beiden Autorinnen Dr. Melanie Mertens und Dr. Ruth Cypionka Folgendes zum Ausdruck: (Nicht „einige“, sondern viele - so die Recherche unserer Initiative) Mitglieder der Kirchengemeinde „plädieren dafür, den Dokumentationswert und Mahnmalcharakter der nationalsozialistischen Ausstattung im Inneren des Kirchensaals in Gänze zu erhalten. Diese Haltung entspricht im Prinzip auch der Auffassung des Landesamtes für Denkmalpflege, das in dieser fast vollständig überlieferten Denkmalschicht mit Seltenheitscharakter eine hohe Wertigkeit erkennt und deutlich benannt hat.“ (Ende des Zitats aus der Dokumentation, S. 124).
Zu den hier gemachten Aussagen zu der nationalsozialistischen Prägung der Ausstattung ist festzustellen, dass die Menschen die geschilderten NS-Bezüge nach eigenem Empfinden überhaupt nicht in dem Maße wahrnehmen.
Für die Menschen, mit denen wir gesprochen oder die uns geschrieben haben, ist unsere ALTE DORFKIRCHE Heimat, ein Ort der Erinnerung (siehe auch unter „Kommentare“ in unserer Petition).
„Das Beständige, das dieses Gebäude ausstrahlt, lässt eine Seele zur Ruhe kommen,“ so formulierte es eine Unterzeichnerin. Es wird gesprochen von der Bindung zur Kirche, vom sich Zuhause-Fühlen, wörtlich: „Diese Kirche ist mein Zuhause“ und „Man fühlt sich darin geborgen“.
Kurz gesagt: Es geht den Menschen um den Erhalt und die Instandsetzung „ihrer vertrauten Kirche“.
„Historische Gebäude sind unwiederbringlich - und deshalb so schützenswert“, so die
Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Und weiter: „Zahllose Leben und Ereignisse haben sie im Laufe der Zeit zu Erlebnis-Speichern werden lassen. In ihnen wird Geschichte greifbar.“
Aus diesen Gründen hat man wohl auch die Martin-Luther-Gedächtniskirche in Berlin-Mariendorf erhalten, die erst 1935 eingeweiht wurde. In MONUMENTE, der Zeitschrift der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, findet sich zu dieser Kirche ein Bericht von Bettina Vaupel, der über folgen den Link aufzurufen ist:
www.monumente-online.de/de/ausgaben/2013/4/heiligenschein-und-stahlhelm.php
Dazu - und auch zu unserer Kirche - passen die Überlegungen zum Denkmalschutz, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz auf ihrer Website veröffentlicht hat:
„Denkmale schützen heißt, unsere kulturelle Identität zu schützen und zu bewahren. Denkmale zu schützen bedeutet auch, Geschichte, Geschichten und Zeitgeist an authentischen Orten der Erinnerung lebendig zu halten.
Und Denkmale zu schützen meint, die Kunstfertigkeit und kreative Kraft der Menschen zu bewahren.“
Mit einem Gedanken von Friedrich Dürrenmatt, der am 5. Januar hundert Jahre alt geworden wäre, schließe ich: „Man darf nie aufhören, sich die Welt vorzustellen, wie sie am vernünftigsten wäre.“

Hoffen wir also auf die Vernunft, die Einsicht und den Weitblick der Verantwortlichen, unsere ALTE DORFKIRCHE als Zeitzeugnis mit Seltenheits- und Mahnmalcharakter zu erhalten, nicht zuletzt wegen persönlicher lebendiger Erinnerungen und dem Gefühl des Zuhause- und Geborgenseins in diesem Kirchenraum.
Ihnen persönlich wünschen wir in dieser besonderen Zeit vor allem Wohlergehen und grüßen Sie – nochmals dankend für Ihre wohltuende Unterstützung – herzlich aus Ober-Laudenbach

im Namen der Initiative

Rosemarie Schwarz

P.S. Bitte beachten Sie noch unter Kommentare die Gedanken zum Gedenkfenster
in der Kirche.


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