03.01.2021, 21:47
Liebe Freundin, lieber Freund der ALTEN DORFKIRCHE!
„Die Kirchengemeinde will die von den Nazis inspirierte Gestaltung des Innern mit Hochaltar verändern, eine Minderheit hingegen die heutige Gestaltung erhalten“,
so steht es im Jahresrückblick der Weinheimer Nachrichten (WN) vom 24.12.2020.
In Wirklichkeit ist es genau umgekehrt: Die zehn Kirchenverantwortlichen vor Ort und bestimmte Gruppen und Kreise (etwa 150 Personen) wollen den kompletten Umbau, während viele Gemeindeglieder (insgesamt hat die Kirchengemeinde mehr als 2000 Mitglieder), vor allem die „Einheimischen“ - sowohl evangelische als auch katholische - für die Instandsetzung und den Erhalt des Denk- und Mahnmals sind - nicht umsonst ist die ALTE DORFKIRCHE laut Denkmalamt „ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung“.
Immerhin wird wenigstens das sog. „Heldengedenkfenster“ erhalten, so wird es inzwischen immer wieder öffentlich propagiert, obwohl die Fenster laut Kirchengemeinderatsvorsitzendem schließlich die „schlimmsten Zeugnisse des Umbaus von 1936“ sind.
Dass vor allem das besagte Fenster jetzt bleibt, ist nicht nur dem heftigen Protest von Gemeindemitgliedern geschuldet, sondern wird letztendlich wegen der hohen Aus- und Einbaukosten an „Ort und Stelle verbleiben“.
Noch besteht auch die Möglichkeit, von einem kompletten teuren Umbau des Kircheninneren abzusehen und eine wesentlich günstigere Renovierung durchzuführen - im Sinne der meisten Kirchenmitglieder, insbesondere der Fördervereinsmitglieder der ALTEN DORFKIRCHE.
Schließlich muss durch die Verteuerung der Baukosten für das neue Gemeindehaus in Höhe von 300 000 bis 500 000 € ein Betrag von 60 000 bis 100 000 € von der Kirchengemeinde getragen werden, die noch zu den bereits feststehenden 240 000 € (gemäß Auslobungstext) dazu kommen – und das schon allein für das Gemeindehaus. Bei der derzeitigen Planung für das Kircheninnere erhöht sich dieser Betrag nochmals um mind. 100 000 €, denn 20% der Kosten sind als Eigenanteil von der Kirchen- gemeinde zu tragen.
Im Haushaltsplan sind schon am Jahresende 2020 insgesamt 424 000 € als Eigenanteil der Kirchengemeinde eingestellt.
Wie will unsere Kirchengemeinde diese Kosten aufbringen?
Nicht zu vernachlässigen ist, dass zu diesen Ausgaben, die sich aus den Baumaßnahmen ergeben, dann jährlich noch Unterhaltungskosten und Nebenkosten für beide Gebäude dazu kommen, die auch die Kirchengemeinde zu tragen hat.
Wie zu hören ist – sponsert zwar eine örtliche Firma die Baumaßnahmen der Laudenbacher Kirchengemeinde, aber es wird vermutlich nicht so viel sein, wie Hasso Plattner jedes Jahr für den Erhalt des recht neuen Altenbacher Gemeindehauses bereit ist, zu investieren.
Die Räumlichkeiten werden dort intensiv genutzt. Trotzdem verlangt die badische Landeskirche gemäß ihrem 2014 beschlossenen Liegenschaftsprojekt die Aufgabe dieses Gemeindehauses, da der Gemeinde nur insgesamt 80 qm zustehen.
Es bedarf keiner besonderen prophetischen Gabe, sondern nur des wachen Blicks auf die Entwicklung der Institution Kirche. Sinkende Mitgliederzahlen und weniger Kirchensteuern werden weitreichende Folgen haben, was nicht nur bei den im Herbst stattgefundenen Synoden konstatiert wurde.
Die Zusammenlegung von Gemeinden, wie sie schon seit Jahren in der katholischen Kirche Realität ist, zu großen Seelsorge-Einheiten – wie den drei Bachgemeinden bei uns – wird deshalb auch in der ev. Kirche nicht ausbleiben.
Der Anfang ist auch schon gemacht mit dem gemeinsamen Gemeindebrief der ev. Bachgemeinden und der Fusion der Sulzbacher mit der Christus-Kirchengemeinde Hemsbach zur neuen Reformationsgemeinde.
Es stellt sich daher die Frage, ob es Sinn macht, jetzt noch Unsummen in zwei Bauvorhaben zu investieren, die in absehbarer Zeit nicht mehr zu finanzieren sind und veräußert oder umgewidmet werden müssen – wie die vormals Ev. Trinitatiskirche in Mannheim, jetzt bekannt als EinTanzHaus.
In der Hoffnung, dass es in der ev. Kirchengemeinde Laudenbach nicht so weit kommt, grüße ich Sie zu Beginn dieses NEUEN JAHRES und wünsche Ihnen auch im Namen der Initiative alles Gute für Ihren Weg durch das Jahr 2021
Rosemarie Schwarz
Worte allein genügen nicht, es bedarf auch der Taten.
Sammeln Sie deshalb bitte auch weiterhin Unterschriften in Ihrem Verwandten-, Bekannten- und Freundeskreis – denn nur gemeinsam lässt sich etwas erreichen.
DANKE!