15.06.2020, 00:23
(Es wurde ein Rechtschreibfehler verbessert)
Neuer Petitionstext: In der ganzen Welt werden dank #BlackLivesMatter Statuen umgeschubst und stolpern ins Wasser - endlich wird der Kolonialismus kritisch angegangen und Geschichte neu betrachtet. Nein, Kolumbus hat Amerika nicht "entdeckt" und nein, ägyptische Statuen in Nationalmuseen haben nichts von Indiana Jones sondern sind Raub.
Und Offenbach? Wie sieht es hier so aus? Klar, Offenbach ist "multi-kulti", "Arrival City" und "Integrationsweltmeister". Aber mal Hand aufs Herz: wie sieht es außerhalb dieser Feuilleton-Labels wirklich aus mit einer guten Geschichtsschreibung in dieser Stadt?
Koloniale Statuen gibt es in der Stadt eher weniger (zumindest sind mir keine bekannt). Aber "große Namen" prägen hier große Straßen.
Die Stadt hat vor ein paar Jahren einen kurzen Weg im Büsingpark in Regina-Jones-Weg Regina-Jonas-Weg umgetauft. Eine herausragende Frau, die in Offenbach 1935 die erste Rabbinerin weltweit (!) wurde, und 1944 in Auschwitz ermordet wurde.
Otto von Bismarck hingegen hat mit der von ihm 1884/1885 in Berlin organisierten Kongokonferenz die Kolonisierung Afrikas organisiert und ist damit für das Leid und die Ermordung von Millionen von Menschen (mit)verantwortlich. Auch außerhalb dieser Konferenz war er ein Kriegstreiber.
Eine der größten und wichtigsten Ost-West-Verkehrsstraßen in Offenbach ist nach ihm benannt.
Jede*r merkt, hier ist was falsch.
Die falschen Leute werden hier geehrt, und die wirklich Wichtigen bekommen nur einen kleinen Fahrradweg. Dass dies nur exemplarisch ist, sollte klar sein.
In Offenbach gibt es einige Orte, die man umbenennen sollte: Die Schillstraße (Freikorpsführer), den Hugo-Eberhardt-Weg (Nazi-Sympathisant) oder auch das Klingspor Museum (erhielt die goldene Goethe-Medaille von Göbbels) sollten endlich im 21. Jahrhundert ankommen. (Liste unvollständig)
Für jede dieser Straßen/ Wege/Museen wird man ohne Probleme eine bessere Persönlichkeit finden, die die Stadt und eine progressive Welt vertritt. Am besten kein weißer, alter Nazimann mehr, sondern gern eine Frau, PoC oder ein*e Tochter/Sohn der Stadt mit Migrationshintergrund.
Ich werfe für die Bismarckstraße mal Erwin Kostedde (der erste dunkelhäutige deutsche Fußballnationalspieler) oder Aykut Anhan ((Haftbefehl) vermutlich bekanntester Offenbacher der letzten 30 Jahre) in die Runde. Bin natürlich für alle Vorschläge offen.
Ach, und weil es hier ja um Demokratie geht, sollten natürlich alle Offenbacher*innen über die neuen Namen abstimmen.
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 15 (8 in Offenbach am Main)