23.12.2021, 11:14
Was vielleicht im Petitionstext nicht deutlich genug hervorgehoben wurde: Das Ziel der Petition ist keinesfalls, den Neubau in der Innenstadt zu verhindern und die Wilhelmshilfe auf die grüne Wiese zu verdrängen. Die Petition will lediglich erreichen, dass die Wilhelmshilfe so baut, wie es für eine sensible Innenstadtlage selbstverständlich sein sollte, nämlich so, dass ein optimales Verhältnis zwischen Nutzen und überbauter Fläche entsteht.
Bei den gegebenen Planungen ist dies jedoch nicht der Fall. So ist z.B. kein Untergeschoss für Lager-, Funktions- und Wirtschaftsräume und auch keine Tiefgarage vorgesehen, siehe NWZ vom 13.11.21 bzw. Geppo Ausgabe 49.
Durch eine Unterkellerung jedoch ließe sich die überbaute Fläche bei gleicher Funktion reduzieren. Auch an anderer Stelle ließe sich Grundfläche einsparen, z.B. durch die Einbeziehung und Überdachung der Außenbereiche für Lieferverkehr, Kurzparken und Ein-/Aussteigen. In den Ebenen darüber ließen sich dann ohne weiteren Flächenverbrauch zusätzliche Räumlichkeiten ansiedeln. Ein guter Architekt kann hier mit Sicherheit kreative Lösungen finden, durch die eine Überbauung des Gartens überflüssig wird.
Denn der Garten der Villa Butz ist ein besonderer Ort. Hier werden von den Kindern Kastanien und herbstlich gefärbte Blätter gesammelt, mit denen dann später etwas schönes gebastelt wird. Hier lernen Kinder Bienen von Hummeln zu unterscheiden und Meisen von Spatzen. Hier können Kinder in der Abenddämmerung Fledermäuse erleben und die selbstgebastelten Laternen leuchten lassen. Alles in einer sicheren Umgebung in direkter Verbindung mit dem Haus der Familie.
Vor diesem Hintergrund kann der Wert des Gartens nicht hoch genug angesetzt werden. Er darf nicht aus Kurzsichtigkeit und Bequemlichkeit einer falsch verstandenen Ökonomie zum Opfer fallen.