13.08.2023, 21:18
www.sueddeutsche.de/bayern/nuernberg-haushalt-schulden-verdoppelung-harald-riedel-1.5790725
Es gibt sicher Aufgaben, die mit mehr Annehmlichkeiten verbunden sind als Kämmerer von Nürnberg zu sein. Ex-OB-Kandidat Thorsten Brehm. der(wahrscheinlich wegen der suboptimalen Werbekampagne) am OB Marcus König scheiterte, hatte im Frühjahr die Nachfolge vom Kämmerer Harald Riedel - der sich in den Ruhestand verabschiedete - angetreten und gab jetzt sein erstes Statement ab. Und das verheißt wenig Erfreuliches. Zwar sind die Gewerbesteuer-Einnahmen nicht eingebrochen, aber die Inflation treibe die Ausgaben nach oben und verschlechtere die finanzielle Lage dramatisch. Kein Wunder, die Null-Zinsen-Politik ist vorbei und auch die Zeit, als Ex-OB Maly der Meinung war, es sei ja töricht, bei einer Null Zinsen-Politik nicht zu investieren. Doch auch danach, als sich abzeichnete, dass es so nicht bleibt, beschloss man weiterhin in Großprojekte zu investieren, bis die Regierung von Mittelfranken auf die Bremsen drückte. Da die bayerische Regierung ein Operninterim nicht zu 100 Prozent finanziert, sind drastische Einsparungen auch im Kulturbereich zwingend, die Folgen aber wohl erst im Herbst zu spüren sein. Und dann soll aber keiner sagen, er hätte das nicht gewusst. München hat es besser: Alleine mit der doppelten Ablösesumme für Harry Kane, die der FC Bayern für einen Fußballer zahlt, könnte Nürnberg das Opern-Interim bauen. Doch selbst ein Drittel dieses Beitrags ist schon zu viel für Nürnberg - daran sieht man die Finanzklemme, in der Nürnberg steckt.