Region: Nürnberg
Kultur

Für einen Bürgerentscheid. "Soll Nürnberg in der Kongresshalle ein Opernhaus-Interim errichten?"

Petition richtet sich an
Oberbürgermeister Marcus König
75 Unterstützende 56 in Nürnberg

Sammlung beendet

75 Unterstützende 56 in Nürnberg

Sammlung beendet

  1. Gestartet Dezember 2022
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 07.12.2023
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

06.07.2023, 11:38

Seit 5.Juni war Abgabeschluss der Entwürfe für ein Opern-Interim, das sich laut Ausschreibung der Kongresshalle unterordnen soll. Ob und wie viele namhafte Architekten ihren Hut in den Ring geworfen haben, wissen wir nicht. Vielleicht wird das erst im nächsten Jahr zum 70.Geburtstag der Kulturreferentin und Kulturbürgermeisterin Julia Lehner bekanntgeben. Hier meine Vision der nächsten Jahre als Opern-Skizze verfasst:
Die "3 Milliarden-Oper"
Opern-Farce in 3-Akten
1. Akt
Ort: Nürnberg, Opernhaus 2024
Zum 70. Geburtstag der Kulturreferentin feiert Nürnberg die europaweite Ausschreibung für ein Opern-Interim im Kongressbau. Das große Ereignis wird flankiert von der Ausstellung der eingereichten Werke. Nach der neu für die Oper inszenierten Aufführung" Bilder einer Ausstellung" (nach Modest Mussorgski) kommt es bei einem Podiumsgespräch, als Vertreter der Presse, des Baureferats und Angehörige der Opern-Kommission, die die eingegangenen Entwürfe kommentieren wollten, zu einem Eklat: Mitglieder der Kommission beschwerten sich, vorher keine Einsicht gehabt zu haben. Die Findungskommission, die den 1.Preisträger hätte ermitteln sollen, verschiebt die Entscheidung, nachdem außerdem einige Stadträte eine Grundsatzdebatte auf die Tagesordnung setzen wollten und zwei Mitlieder der Findungskommission sich wegen der Annahme von Gastgeschenken für befangen erklärten.
Unversehens öffnen sich die Türen. Klimaaktivisten stürmen das Opernhaus, bewerfen die Entwürfe mit Tomatensuppe, intonieren das Lied "Kein grüner Land" und fordern Opernsänger und das Publikum zum Mitsingen auf. Im allgemeinen Tumult rücken Polizeikräfte an und umstellen die Klimaaktivisten. Der Vorhang fällt.

Die "3 Milliarden-Oper"
Opern-Farce in 3-Akten
2. Akt
Ort: Nürnberg 2026, Opernhaus
Nach dem Entfernen aller dreidimensionalen Bühnenbilder sind alle Brandschutzauflagen erfüllt. Bühnen-Hintergründe werden nur noch digital illusioniert. Das Opernhaus am Richard-Wagnerplatz darf also weiterbetrieben werden, die Stadt besteht aber auf eine Renovierung mit inzwischen geschätzten Kosten von 2 Milliarden. Aus Anlass der Wiederwahl des Oberbürgermeisters kommen "Die Meistersinger von Nürnberg"(Zweiter Akt: Straße in Nürnberg)von Richard Wagner zur Aufführung. Um die Prügelszenen realistisch zu untermalen, werden dokumentierte Szenen aus den 1986er Jahren(vor dem KOMM) und aktuellen Bildern vor den geplanten Ermöglichungssräumen in der Kongresshalle gezeigt: Klimaaktivisten haben Räume in der Kongresshalle besetzt und verwehren den Planern, Architekten und Bauarbeitern den Zugang. Künstler, die sich für den Umbau der Räume einsetzen, liefen sich immer wieder Gefechte mit den Aktivisten. Gleichzeitig versucht es die Polizei mit Deeskalation - die Strategie geht aber nicht auf. Nach der Aufführung der "Straßen von Nürnberg" versucht das Podium mit dem Bürgermeister, Vertretern der Presse und der Politik die verfahrene Situation aufzuarbeiten, die es auch beim Operninterim gibt. Stahl ist nicht mehr zu liefern. Der Sieger- Entwurf von Reinhard Görner kann nur noch mit gebrannten Ziegeln ausgeführt werden oder der Baustopp droht. Der Oberbürgermeister entscheidet sich für einen runden Tisch, der möglichst bald ins Leben gerufen soll. Nach dem Diskurs rundet der neu inszenierte "Wahnmonolog" von Hans Sachs die Szene ab - wohl eine Anspielung auf die Verarbeitung der schwierigen Lage, in der sich die Stadt befindet.
Vorhang fällt.

Die "3 Milliarden-Oper"
Opern-Farce in 3-Akten
3. Akt
Ort: Nürnberg 2028, Opernhaus
Die in Zusammenarbeit mit Elfriede Jelinek und Peter Handke geschriebene Oper "Kaspar Hauser" kommt im Jubiläumsjahr 2028 zur Ur-Aufführung. Die findet in dem in Rekordzeit von 2 Jahren wiedereröffneten Opernhaus am Richard-Wagnerplatz statt. Die schnelle Renovierung war möglich gewesen, weil man sich entschlossen hatte, nur elementare Sicherheitsmängel zu beheben und auf dreidimensionale Bühnenbilder zu verzichten. Wegen dem rasanten Inflationsschub und der Verteuerung von Baumaterial und Personalkosten kostete das Opernhaus dennoch 3 Milliarden Euro - mit eingerechnet: Die zum Erliegen gekommenen Baumaßnahmen vom Operninterim im Kongressbau. Dort steht nun ein halbfertiger Torso. Zwei Jahre lang musste deshalb die Oper in der Meistersingerhalle untergebracht werden. Der Gefangenenchor (aus dem dritten Akt der Oper Nabucco von Giuseppe Verdi)untermalt dIe Kerkerhaft von Kaspar Hauser auf der Kaiserburg. In eingeblendeten Filmszenen wird immer wieder der offenbar in Jugendjahren verübte Missbrauch an Hauser angedeutet und Versuche der Kerkerverwaltung gezeigt, Kaspar zum Sprechen zu bringen. Das misslingt, aber am Ende kommt er als gebrochener Held frei. Der Vorhang fällt. Das Presseecho fällt sehr kontrovers aus, findet aber bundesweit Beachtung.


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