06.07.2014, 01:43
Konkretisierung. Rechschreibung
Neue Begründung: Der demografische Wandel führt zu einem stetigen Anstieg der älteren Bevölkerung. Unter diesem Gesichtspunkt ist es von Bedeutung, auf die Interesse der älteren Bevölkerung gesondert einzugehen. Ein Seniorenbeirat nimmt dabei in besonderem Maße die Interessen und Belange der älteren und älter werdenden Menschen wahr. Er entwickelt in einem dynamischen Prozess Ideen zur Verbesserung der Lebensverhältnisse der Schlänger Seniorinnen und Senioren, er berät und vermittelt Hilfen im Alltag und in lebenspraktischen Fragen der Seniorinnen und Senioren. Ein Seniorenbeirat versteht sich als Forum der Meinungsbildung und des Erfahrungsaustausches auf sozialem, wirtschaftlichem, kulturellem und politischem Gebiet. Über einen Seniorenbeirat können älteren Bürgerinnen und Bürgern Wege aufgezeigt werden, das Älter werden nicht als Krise, sondern als Chance zur Neuorientierung zu begreifen, Fragen des Alltags und der praktischen Lebensführung zu klären und durch aktive Lebensgestaltung vor allem gesellschaftliche Teilhabe zu erfahren. Die Tatkraft, das Wissen und die Erfahrung der älteren Generation müssen für sie selbst und die Jüngeren nutzbar gemacht werden.
In kooperativer Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung können im Seniorenbeirat allgemeine oder ortsspezifische Themen, die für alle Schlänger Bürger von Interesse sind, zur Information, Beratung und eventuellen Beschlussfassung aufgerufen werden.
Am 3.7.2014 wurde in der Ratssitzung der Antrag zur Gründung eines Seniorenbeirates in unserer Gemeinde mit knapper Mehrheit abgelehnt. Diese Entscheidung halte ich für falsch. Die Begründungen die zur Ablehnung führten sind nicht nachvollziehbar.
Folgende Begründungen wurden aufgeführt:
- Der Wille zur Gründung eines Seniorenbeirates muß aus der Bürgerschaft kommen.
Ein Seniorenbeirat ist immer ein Bindeglied zwischen Verwaltung, der kommunalen Politik und den älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern sein. Mitbürgern. Innerhalb dieser Trias kann ein solcher Antrag auch durchaus von der Politik gestellt werden., werden, weil diese z.B. eine größere parteiunabhängige Bürgerbeteiligung anstrebt.
- Die Verwaltung hat wichtigeres zu tun, als einen Seniorenbeirat zu prüfen.
Dieses Argument ist bei genauerer Betrachtung ein Totschlagargument und verkennt die eigentliche Bedeutung von Verwaltungshandeln. Verwaltungen handeln im Auftrag der Bürgerschaft, zur Sicherung der gesetzlichen und freiwilligen Verpflichtungen. Gerade in diesen Punkten soll ein Seniorenbeirat die Verwaltung unterstützen und mit den Erfahrungen der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger das gemeindliche Leben verbessern. Hier möchte ich z.B. an barrierefreie Zugänge bei neuen Baumaßnahmen ansprechen. Seniroenbeiräte sind ebenfalls ein nützliches Bindeglied zwischen Verwaltung, Politik und Senioren in Seniorenwohnheimen.
Wenn also die Prüfung, von der Verwaltung unterstützenden Einrichtungen nicht wichtig ist, was ist dann eigentlich wichtiges Verwaltungshandeln zum Wohle der Mitbürgerinnen und Mitbürger.
- Die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger können sich bei Problemen an die Parteien wenden.
Bei der geringen Wahlbeteiligung bei der letzten Kommunalwahl, muss man eigentlich das Fazit ziehen, daß der Großteil der Bürger und somit auch die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger, parteigebundener Kommunalpolitik eher kritisch bis ablehnend gegenüberstehen. Um jedoch jeder Mitbürgerin und jedem Mitbürger Beteiligungsmöglichkeiten an am gemeindlichen Leben zu bieten, ist es lohnenswert parteipolitische unabhängige Institutionen zu schaffen, wo über die Sache fernab jeder Parteipolitik diskutiert wird. Ein Seniorenbeirat ist unpolitisch und nur der Sache gegenüber verpflichtet. Das dieser als Konkurrenz zur parteipolitischen Arbeit gesehen wird, ist bedauerlich.
Vielmehr sollte dieser Beirat jedoch als Bereicherung unseres gemeindlichen und politischenHandelns politischen Handelns betrachtet werden.