16.02.2023, 15:41
Absatz "Das Ziel" gleich zu Beginn ergänzt.
Neuer Petitionstext:
Das Ziel:
Ist die Petition erfolgreich, muss (!) für genetisch benachteiligte Normal- und Spättypen (Chronotypen) auf Anforderung eine alternative Schulbeginnzeit bzw. Prüfungszeit seitens der Schulbehörden angeboten werden, um Schlafdefizit zu vermeiden. Da genetisch bedingt, ist als Alternative ein "früheres zu Bett gehen" nicht möglich.
Worum geht es:
Normal- und Spättypen haben ein Problem
Bist du eine Eule und leidest darunter, dass die künstliche Uhr der Gesellschaft z.B. in Sachen Schul- und Arbeitszeiten gegen deinen eigenen Rhythmus deiner inneren Uhr tickt? Wußtest du, dass deine innere Uhr genetisch bedingt tickt, wie sie tickt? Findest du es daher nicht unfair, dass Schul- und Arbeitszeiten überwiegend den Frühtypen Vorteile bringen und damit diese mehr Chancen in Bildung und Beruf auf gute Leistung haben?
Für mich als extremen Spättyp, der sich seit 20 Jahren mit der Chronobiologie, beschäftigt, stellen Arbeits- und vor allem aber Schulzeiten eine gesetzlich legitimierte DiskriminierungBenachteiligung von späten Chronotypen dar, genaugenommen sogar von Normal- und Spättypen und damit von über 70% der Bevölkerung. Deswegen will ich mit dieser Petition erreichen, dass der Chronotyp in den Katalog lt. §1 AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) als Diskriminierungsmerkmal ergänzt wird. Denn rechtlich ist eine Diskriminierung erst dann eine Diskriminierung, wenn sie im Katalog §1 des AGG aufgeführt ist. Wußtest
Geht dudie das?Petition durch, muss (!) für benachteiligte Normal- und Spättypen eine alternative Schulbeginnzeit bzw. Prüfungszeit seitens der Schulbehörden angeboten werden.
Die aktuelle rechtliche Situation
Laut Aussage der Antidiskriminierungsstelle des Bundes vom 19.09.2022, ist von Rechts wegen eine Diskriminierung erst dann eine Diskriminierung, wenn Sie als solche im Katalog des AGG aufgeführt ist. Zitat Antwort (auf mein Schreiben an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes) vom 19.09.2022:
„Eine Einschätzung, ob eine Diskriminierung vorliegt, beurteilen wir anhand des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG).
Nicht immer entspricht das allgemeine Verständnis von Diskriminierung und Benachteiligung dem rechtlichen Begriff des AGG. Auf Grund unseres gesetzlichen Auftrags können wir Ihren Fall nur rechtlich bewerten.
Das AGG verbietet Benachteiligungen aus rassistischen Gründen, wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität im Erwerbsleben und bei bestimmten privaten Rechtsgeschäften.
Der gesetzliche Katalog der geschützten Diskriminierungsgründe ist abschließend, vergleiche § 1 AGG. Ungleichbehandlungen aufgrund anderer Kriterien oder Merkmale können daher nicht über das AGG geahndet werden.
Zwar gibt es bereits Überlegungen, den Katalog zu erweitern (bspw. sozialer Status und Staatsangehörigkeit). Allerdings ist das Merkmal "Chronotyp" bisher noch nicht in Erwägung gezogen worden. Möchten Sie dies in den politischen Diskurs einbringen, haben Sie die Möglichkeit eine Petition in den Bundestag einzureichen: epetitionen.bundestag.de/.“
Und genau das will ich tun.
Mein Ziel ist eine e-Petition im Bundestag einzureichen. Da diese zeitlich begrenzt ist, ist es wichtig, Fürsprecher im Vorfeld zu sammeln. Aus diesem Grunde rufe ich dich über diese Petition auf, mit deiner Stimme den Normal- und Spättypen Gehör in Bezug auf die Diskriminierung durch Politik und Gesellschaft zu verschaffen. Überschreitet die Petition hier auf OpenPetition die 50.000er Marke, dann werde ich ergänzend eine e-Petition im Bundestag starten, so wie es die Antidiskriminierungsstelle empfiehlt.
Forderung
Ich fordere die Bundesregierung auf, das Merkmal „Chronotyp“ in den gesetzlichen Katalog der geschützten Diskriminierungsgründe lt. §1 AGG aufzunehmen.
Auf Grund des Wissens ist es an der Zeit, Schul- und Arbeitszeiten aus der „Nice to have!“-Ecke in den gesetzlichen Fokus zu rücken, denn es findet definitiv eine Diskriminierung einer großen Gruppe an Menschen statt, für die keine Alternative zur Verfügung gestellt wird. Vor allem die aktuellen Schulzeiten sind kein „Kavaliersdelikt“ mehr, in welchem Lehrer, Eltern oder Bildungsverantwortliche mit ihren „Meinungen“ zur Entscheidungsfindung beitragen. Es müssen gesetzliche Regelungen auf Basis der wissenschaftlichen Fakten geschaffen werden, die dieser Diskriminierung entgegensteuern - nicht zuletzt auch zum Wohle unsere Kinder und deren Voraussetzungen für eine gleichberechtigte Chance auf eine berufliche Zukunft, die eben nicht unvermeidbar von ihren Genen in Sachen Chronotyp abhängt.
Gez. Michael Wieden, 31.10.2022
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 311 (294 in Deutschland)