Kultur

2254 Nachtgespräche auf Deutschlandradio Kultur retten!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
den Intendanten des Deutschlandradios Kultur, die Mitglieder des Rundfunkrates und alle Verantwortlichen bei Deutschlandradio/Deutschlandfunk

3.359 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

3.359 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2014
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

Neuigkeiten

03.10.2014, 22:36

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der Petition zum Erhalt der 2254 Nachtgespräche,

ein deutliches Signal war es, das die 3.427 Unterzeichner/innen der Petition für barrierefreie Hörerbeteiligung und Meinungsvielfalt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gesetzt haben. Geholfen hat es leider wenig. Im persönlichen Übergabegespräch beteuerten Willi Steul und Frank Schildt zwar, das Engagement für die Sendung 2254 zu begrüßen. In der Sitzung des Hörfunkrates sprachen sich beide dann aber dafür aus, der Empfehlung des Programmausschusses zu folgen. Der hatte bereits am Vorabend befunden, man sehe "derzeit keine Notwendigkeit, die Programmverantwortlichen zu einer Wiedereinführung dieser Sendung anzuhalten". Das Ende der lebendigen und einzigartigen Diskussions-Sendung 2254 ist also vom Hörfunkrat deutlich abgesegnet worden.

Wir bleiben gern mit Ihnen im Gespräch darüber, welche Erfahrungen und Einsichten bis zur nächsten Hörfunkratsitzung in Berlin am 4. Dezember zu gewinnen sind. Führt für mehr Hörerbeteiligung und Meinungsvielfalt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk an den Rundfunkräten wirklich kein Weg vorbei? Wenn ja, was wird gebraucht, um deren strukturelle Öffnung und Demokratisierung als Bürger/in konstruktiv und kritisch zu begleiten? Was denken Sie? Schreiben Sie an die Mailingliste, direkt an uns (kontakt@rettet2254.info) oder kommentieren Sie im Blog: rettet2254.wordpress.com.

** Sonderbare Erfolgsstimmung nach 100 Tagen Programmreform **

Wir staunen und reiben uns Augen und Ohren, dass nun nach 100 Tagen neuem Programm Direktor Weber in durchweg preisendem Ton die Reform feiert. Man habe verwirklicht, Deutschlandradio Kultur "diskursiver und thematisch offener" zu gestalten und dabei "lang Bewährtes" selbstverständlich erhalten können. So ganz zufrieden scheint man jedoch mit der Hörerresonanz auf die Profilschärfung noch nicht zu sein, denn es soll darüber "in den kommenden Wochen verstärkt" informiert werden.
www.deutschlandradio.de/100-tage-neues-programm-bei-deutschlandradio-kultur.504.de.html?drpm:pressrelease_id=2091

** Sendungen mit Hörerbeteiligung?? **

Die "Vielzahl von Sendungen mit Hörerbeteiligung" im Programm von Deutschlandradio Kultur, die die Programmreform überdauerten, haben wir näher betrachtet. Beide. Anstelle von je 55 Minuten an sechs Tagen in der Woche, in denen die Anrufer/innen miteinander und mit den Moderator/innen ihre Meinung austauschen konnten, findet man nun noch zwei Formate, die es bereits vorher gab: Samstags kann man "Im Gespräch" während 90 Minuten einem oder zwei Experten im Studio per Telefon eine Frage stellen. Die eigentliche Hörerbeteiligung wird von den Ausführungen der Experten, Musikeinspielungen sowie einem Nachrichtenblock auf etwa 20 Minuten reduziert. Am Sonntag gilt es in 30 Minuten ein Rätsel zu lösen.

So erschließen sich nun auch die "ungewohnten Perspektiven" des Diskursradios, von denen Andreas-Peter Weber spricht.
www.deutschlandradiokultur.de/sendungen-mit-hoererbeteiligung.1594.de.html

** Hörfunkrat **

Die Wiederaufnahme eines echten Hörerbeteiligungsformats zum Beginn der ersten öffentlichen Sitzung des Hörfunkrats hätte die Bemühungen um mehr Transparenz und Partizipation unterstrichen, die die Programmverantwortlichen und der Hörfunkrat laut ihrer öffentlichen Erklärungen zukünftig stärken wollen. Gleichwohl wolle man sich bei der nächsten Sitzung im Dezember damit beschäftigen, "ob und wie diese partizipativen Elemente noch weiter in den Programmen von Deutschlandradio gestärkt werden können".

Besonders gespannt sind wir, wie der Hörfunkrat die Auflagen des Bundesverfassungsgerichts umsetzen wird, wonach bis zum Juni nächsten Jahres die Gremien der öffentlich-rechtlichen Sender zu einer Neuregelung ihrer Besetzung verpflichtet sind, um dem Querschnitt gesellschaftlich relevanter Gruppen in angemessener Staatsferne zu entsprechen.

Derzeit suchen wir jedenfalls noch im Netz nach den Sitzungsprotokollen - bzw. deren deutlich weniger detaillierte Zusammenfassung von "Gegenstand und Ausgang" - die zukünftig nach den Zusammenkünften öffentlich gemacht werden sollen.

Wer die Mitglieder des Hörfunkrats an ihre Verpflichtung gegenüber der Hörerschaft erinnern möchte, hat dazu bis zur nächsten Sitzung am 4. Dezember noch Zeit, sie per Mail, per Post oder persönlich auf ihre Verantwortung anzusprechen. Da die Mitglieder im Hörfunkrat als Vertreter/innen für verschiedene Organisationen entsandt sind, könnte es auch nützlich sein, sich an diese Organisationen zu wenden. Die sind sicher dankbar für den Hinweis, dass sie im demokratischen Diskurs glaubwürdiger sind, wenn ihre Entsandten ihrer öffentlichen Rechenschaftspflicht nachkommen. Berichten Sie uns von Ihren Erlebnissen!

www.tagesspiegel.de/medien/erste-oeffentliche-sitzung-des-hoerfunkrats-das-deutschlandradio-will-transparenter-werden/10688796.html
www.deutschlandradio.de/deutschlandradio-hoerfunkrat-tagte-erstma


Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern