Wissenschaft

Bedrohung des Forschungsstandortes Österreich

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung
15.389 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

15.389 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2011
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

The Austrian Academy of Sciences and the projects it supports are, quite simply, national treasures. Some have been in existence and thriving for over a century. Scholars in different fields will have different projects to single out, but, as a classicist and medievalist with a strong interest in patristics, I am particularly concerned about the Kirchenväterkommission (CSEL), the Institut für Mittelalterforschung, the Kommission für antike Literatur und lateinische Tradition, and the Kommission für antike Rechtsgeschichte. The Academy has been supporting small groups of irreplaceable world experts as well as training the new generation of experts who will keep many endangered areas of the Humanities and Social Sciences alive during the coming hard times. Their numbers are few and, particularly for that reason, to eliminate them would be (however unintentionally) cultural vandalism with long-lasting effects. When scholarship and scholars are disrupted and uprooted, it is very hard or impossible to restore the lost status quo. The Austrian government should continue to support its legendary projects in the ancient and medieval Humanities and Social Sciences.

Die vorgesehenen Maßnahmen stellen eine beispiellose geistige Bankrotterklärung Österreichs dar und beweisen das vollkommene Versagen aller Politiker. Unverständlich ist auch, wieso das Präsidium der ÖAW eine solche Vereinbarung überhaupt unterschrieben hat - hier scheint ebenfalls völliges Versagen vorzuliegen.

The ongoing work of the Kirchenväterkommission at the OeAW has been and continues to be essential in providing the world with reliable scholarly editions of such still enormously important early Christian writers as Ambrose of Milan and Augustine of Hippo, sometimes even including previously unknown writings discovered by staff of the Kirchenväterkommission in the course of their labors. Putting an end to this distinguished and highly valuable enterprise would be an intellectual and cultural tragedy of the first magnitude.

Die Sparpolitik der Bundesregierung und die den Forschungsträgern zugemuteten Budgetkürzungen sind tödlich für die Zukunft des Wissenschaftsstandortes Österreich. Praktisch alle talentierten Nachwuchswissenschafter, das einzige Kapital für unsere Zukunft im internationalen Wettbewerb, sind zur Emigration gezwungen.

Als Lehrender an der Universität Wien bin ich insbesondere mit der Arbeit der Kommission für Musikforschung an der ÖAdW vertraut und empfinde sie - wie auch die Arbeit der Akademie als ganze - als einen unentbehrlichen Faktor in der österreichischen Wissenschaftslandschaft. Der auch in dieser Petition wieder einmal zum Ausdruck kommende Widerspruch zwischen den Lippenbekenntnissen der österreichischen Politik zur Forschung und den realen Handlungen erscheint mir unerträglich. Wenn man in Österreich keine zukunftsträchtige Forschung haben will - sei es an den Universitäten und Hochschulen, an der Akademie oder an den einstmals freien Forschungsinstituten -, dann sollte man zumindest den Mut haben, es öffentlich auszusprechen und sich der verdienten Lächerlichkeit anheim zu geben.

Die vorgesehenen Maßnahmen würden nicht nur die Existenz hunderter Nachwuchswissenschaftler massiv beeinträchtigen, sondern stellen auch eine geistige Bankrotterklärung Österreichs dar, die in dieser Breite auf europäischem Niveau beispiellos ist und in eklatantem Gegensatz zu den Sonntagsreden steht, in denen die Bedeutung von Bildung und Forschung für die Zukunft Österreichs hohltönend beschworen wird.

Statt Ausbau, laengst noetiger Reformen und Weiterentwicklung von Bildungseinrichtungen erfolgt Demontage. Jeder vorgeblich eingesparte Cent wird sich negativ potenziert zu Buche schlagen. Diese Vernichtung (nicht nur) intellektuellen Kapitals wird kurzfristig keine Vorteile, langfristig aber Nachteile heute noch gar nicht abschaetzbaren Ausmasses zur Folge haben.

Gerade die Subventionierung von Nachwuchsforschern, wie ich selbst einer bin, ist der Eckpfeiler für Nachhaltigkeit in der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Gesellschaft. Die Auswirkungen von Budgetkürzungen sind, und das zeigt sich beim Aushungern der Universitäten im selben Maße wie bei den angestrebten Kürzungen der Grundlagenforschung, erst mittel- bis langfristig wahrnehmbar. Es ist letztklassig von den Entscheidungsträgern hier Kürzungen einzuführen um einer Rechtfertigung in der Öffentlichkeit zu entgehen, die notwendig wäre, wenn Kürzungen in einem Bereich vorgenommen werden würden, dessen Auswirkungen unmittelbar und für jedermann sichtbar wären. Es zeigt von grandioser Ideen und Rückradlosigkeit der derzeitigen Regierung, die mit dieser Aktion in Begriff steht die Fundamente unserer Gesellschaft weiterhin auszuhöhlen und es damit für zukünftige Generationen noch schwieriger, oder sogar unmöglich zu machen an bisherige Leistungen und Errungenschaften anzuschließen.

Viele exzellente Mitarbeiterinnen und Mitarbieter leisten an der Akademie seit Jahren hervorragende Arbeit in der Grundlagenforschung. Wissenschaftliche Leistungen und internationale Annerkennung spielen allem Anschein nach keine Rolle beim geplanten Abbau von Mitarbeiterstellen und der Schließung von Einrichtungen. Verabsäumt wurde seit Jahren eine Modernisierung der Akademiestrukturen, die gerade den Mitarbeitern mehr Gestaltungsraum und Mitsprachrecht einräumt. Dass die Träger der eigentlichen Forschung an der Akademie die Rechnung bezahlen sollen, ist deshalb doppelt bitter.

Forschung ist kein Gelegenheitsjob, sondern ein Karrierepfad, für den man sich in jungen Jahren und bei entsprechendem Studienerfolg entscheidet. Obwohl immer wieder Leute erfolgreich zwischen Forschung und gewerblicher Arbeit wechseln, ist Forschung definitiv kein Umfeld, in dem man kurzfristige, unausgegorene und derart teifgreifende Veränderungen des Arbeitsumfeldes erwarten sollte. Mit der Entscheidung, in der Akademie der Wissenschaften nicht nur leichte Stellenkürzungen, sondern einen Kahlschlag quer durch die gesamte Forschung dieser Institution zu veranstalten, sendet man das falsche Signal nicht nur an die betroffenen Forscher, sondern an die gesamte Forschergemeinde in Österreich: "ihr seid willkommen, hier zu forschen, aber das kann morgen bereits zu Ende sein." Ich hoffe, dass die Entscheidungsträger in dieser Angelegenheit sich ihrer Verantwortung für die gesamte Forschung und insbesondere die Grundlagenforschung in Österreich bewusst sind.

Wie ich aus eigener Erfahrung weiß, liegt ein sehr schmaler Grat zwischen "Exzellenz" und "Prekariat". Ich halte den Umgang derjenigen, die auf den unterschiedlichen Ebenen Möglichkeiten zur Gestaltung hatten/haben, für hochgradig unverantwortlich, weil die getroffenen Entscheidungen (nicht nur im Hinblick auf die ÖAW) nicht auf einem konsens- und sachbasierten Dialog fußen. Dass "die Wissenschaft" im Zweifelsfall schwächer weil differenzierter und leiser ist, wird ihr hier mit aller Härte vorgeführt, und es wird gegenwärtig zunehmend schwer, darin keine Strategie, keinen politischen Willen zu erkennen, der dieser (unserer, meiner) Zunft den Eindruck erhöhter Unerwünschtheit vermittelt.

Siamo veramente addolorati per questa decisione di chiudere l'Institut fuer Byzanzforschung, certi che si tratti di un grave impoverimento per gli studi nel nostro settore. Le pubblicazioni e l'attività dell'Istituto si sono sempre distinti per serietà e rigore e l'attività dell'Istituto è stata per tutti noi cultori della materia un riferimento imprescindibile. Quasi tutti gli strumenti di base nella nostra ricerca usciti negli ultimi anni provengono da questa celebre istituzione. Preghiamo chi di dovere di meditare con serietà questa decisione che priverebbe l'Austria di una delle ricchezze per le quali si è finora distinta nel mondo degli studi umanistici e di tornare sulle proprie decisioni. La ricerca scientifica è il miglior investimento per chi crede nel futuro della propria nazione!

Die ÖAW betreibt im geisteswissenschaftlichen Bereich Forschungsinstitute von höchstem internationalen Ansehen wie das Institut für Byzanzforschung oder die Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters. Die Einschränkung der Arbeit ihrer Institute oder gar deren Schließung hätte langfristige negative Auswirkungen auf die Grundlagenforschung im gesamten deutschen Sprachraum und in ganz Mitteleuropa.

Meiner Meinung nach darf die ÖAW nicht den Fehler begehen, sämtliches Geld in einige wenige große Institute fließen zu lassen und die restlichen Forschungsinstitute auszubluten. Das Ziel international mithalten zu können kann damit nicht verwirklicht werden, da letztendlich nur eine Vielfalt an Forschung zum Erfolg führen kann. Junge Wissenschafter sind das wchtigste Potential, das die Forschungs besitzt, viele verlieren aber durch die bevorstehenden Schließungen ihre Arbeit und ihre Motivation neue Ideen zu verwirklichen. Forscher mittleren Alters, die schon lange Zeit wertvolle Beiträge für die ÖAW in Form von exzellenten Publikationen, Akquirierung von Forschungsprojekten, Patentierungen und Bildung von Netzwerken mit universitären Einrichtungen und vieles mehr geliefert haben werden plötzlich nicht mehr von der ÖAW unterstützt. Meiner Meinung nach ein trauriger Anfang vom Ende der Forschungsvielfalt innerhalb der ÖAW und somit auch in ganz Österreich.

The financial fluctuations of our time should not be paid by the strangling of humanities research. The suffocation of the Austrian Academy of Sciences will definitelly pave the privatisation of scientific research in Europe and will drive to the demise of humanities research. The cultural consequences of this demise will be tremendous and long term. Does people of Europe need this?

Die Summen, um die es bei der Haushaltssanierung geht, sollten durch Subventionsabbau und Entbürokratisierung aufgebracht werden. Bildung, Wissenschaft und Forschung, auf die ohnehin nur ein bescheidener Anteil am Gesamtbudget entfällt, sind zu wichtig, als dass sie durch Sparbeiträge beeinträchtigt werden dürften, die für die Haushaltssanierung gar nicht ins Gewicht fallen. Angesichts der allgemein zu beobachtenden um sich greifenden Wissenschafts- und Bildungsfeindlichkeit, sollten die Verantwortlichen alles in ihrer Macht stehende tun, um Schaden von der Wissenschaft und damit von der Gesellschaft und ihrer Kultur fernzuhalten. Vor einem rein utilitaristischen Wissenschaftsbegriff im Sinne ökonomischer Verwertbarkeit ist dabei ausdrücklich zu warnen. Wissenschaftliche Erkenntnis muß um ihrer selbst willen erstrebt werden, weil sie als Selbstvergewisserung des Menschen sein Menschsein wesentlich ausmacht. Zu befürchten steht, dass ein solches Sparprogramm in erster Linie zu Lasten derjenigen Wissenschaften gehen wird, deren ausschließliches Ziel diese Selbstvergewisserung ist, der Geistes- und Kulturwissenschaften. Gerade auf ihren Feldern war Österreich von jeher ein Standort von Weltrang. Durch das Sparprogramm wäre dieser existentiell gefährdet.

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