Volksvertreter Wolfgang Jüttemeier

Stellungnahme zur Petition Grundschulkonzept Für Geseke: Wir Fordern Den Erhalt Aller Bestehenden Grundschulstandorte!

FDP, zuletzt bearbeitet am 09.04.2021

Fraktionsbeschluss, veröffentlicht von Alexander Arens. Die Entscheidungsgrundlage ist ein Beschluss der Fraktion FDP

Ich stimme zu / überwiegend zu.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Fachausschuss.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Parlament/Plenum.

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Sophie,

wie Ihnen bekannt sein dürfte, hat sich die Geseker FDP-Ratsfraktion intensiv mit der Thematik befasst. Die unten folgende Stellungnahme ist mit der Fraktion und insbesondere mit meinem Ratskollegen und FDP-Vertreter im zuständigen Ausschuss Wolfgang Jüttemeier abgestimmt und steht somit für unserer beider Position. Zu klären ist in unseren Augen noch, ob der Standort im Süden künftig eine organisatorisch selbständige Einheit bleiben soll oder an eine andere Schule angebunden wird (Leitung etc.) Wir erwarten Klarheit, wenn die Stadt Geseke den seit längerer Zeit ausstehenden und von der FDP angemahnten Schulentwicklungsplan (§ 80 SchulG) vorlegt. Auch im Hinblick auf die OGS erwarten wir eine zügige Umsetzung der Pläne, sobald eine Entscheidung gefallen ist. Wir hoffen auf eine breite Unterstützung für unser Ziel, wohnungsnah qualitätvollen Unterricht anbieten zu können.

Mit freundlichen Grüßen
Alexander Arens

Alexander Arens
- Vors. FDP-Ratsfraktion Geseke -
Schorlemerstr. 16
59590 Geseke
Mobil 0163 2491349

Position der FDP-Ratsfraktion: DREI GRUNDSCHULEN FÜR DIE KERNSTADT

Bereits früher hatte die Geseker FDP-Ratsfraktion Kritik an dem vorgegebenen Prozedere zur Entscheidungsfindung geäußert. Die Verwaltung möchte die Entwicklung der Geseker (Grund-)Schullandschaft von einer einzigen Frage ausgehend festlegen: Zwei oder drei Grundschulen in der Kernstadt? Diese Frage wird zudem vornehmlich unter baulichen Aspekten gestellt. Soziale und pädagogische Aspekte und Entwicklungen werden unzureichend gewichtet.

Nach Ansicht der Geseker Liberalen ist ein derart komplexes Thema so nicht zu bearbeiten.

Das Vorgehen von Stadtverwaltung und Ausschussvorsitz (CDU) in der letzten Sitzung des Schulausschusses machte deutlich, dass man von dem eingeschlagenen Weg nicht einen Fuß breit abweichen will. Bisher wurden zudem keine Modelle oder Erfahrungsberichte aus anderen Kommunen beigebracht, die das Lösungskonzept der Verwaltung stützen würden.

In einer Fraktionssitzung der Geseker Liberalen vor Ostern wurde darum nach intensiver Beschäftigung mit dem Thema die gefundene Position bekräftigt und weiter konkretisiert:

Es soll bei drei Schulstandorten in der Geseker Kernstadt bleiben.
Nach dem Motto "Kurze Beine, kurze Wege" soll an allen drei Standorten Grundschulunterricht möglich bleiben.
Die heutige Marien-Grundschule wird neu errichtet und baulich mit einem Neubau der Sekundarschule im Süden kombiniert. Damit können Synergieeffekte genutzt werden und es wird eine flexible Raumnutzung ermöglicht. Der Standort würde damit das Familienzentrum, Grundschule und Sekundarschule umfassen.
Es soll intensiv geprüft werden, ob die Fortführung der Sanierungsmaßnahmen und der Modernisierung der Alfred-Delp-Grundschule möglich und sinnvoll sind. Falls kein kompletter Neubau erforderlich sein sollte, muss der vorhandene Bedarf an zusätzlichen Räumen durch Einbeziehung der Räumlichkeiten der KiTa St.Josef und/oder Anbauten gedeckt werden. Die Kindertagesstätte würde dann auf das Areal in neue und ggfs. in verbleibende Baulichkeiten der ansonsten weitgehend abgängigen heutigen Sekundarschule umziehen können. Die schwierige verkehrliche Situation würde durch diese Entzerrung verbessert.
Im Schulzentrum Mitte blieben alle vorhandenen Einrichtungen erhalten. Offen ist jedoch, ob das Stadtarchiv in näherer Zukunft aus dem Gebäudekomplex ausgegliedert werden muss, damit die Adenauer-Grundschule ihren Raumbedarf decken kann.

Begründung:

Die Stadt Geseke muss allen Grundschülern eine möglichst wohnortnahe, bestenfalls fussläufig erreichbare Unterrichtsmöglichkeit bieten. Darum lehnt die Geseker FDP eine Zusammenlegung von Grundschulstandorten ab.

Auch wenn das Gutachten des Büros gpe auf veraltete Daten zur Entwicklung der Schülerzahlen zurückgreift, gilt es als unbestreitbar, dass für die Zukunft mit tendenziell sinkenden Schülerzahlen zu rechnen ist.* Demgegenüber stehen allerdings der eingeschlagene Weg der Inklusion und neue pädagogische Konzepte, die für einen steigenden Raumbedarf sorgen. Zudem ist es aus pädagogischer Sicht unmöglich, dauerhaft an den derzeitigen maximalen Klassengrößen festzuhalten. Auch der Ausbau der OGS führt zu einem gesteigerten Raumbedarf. Aus Sicht der Geseker Liberalen werden sich die unterschiedlichen Klassengrößen an den Geseker Grundschulen angleichen, wenn alle Schulen über einen ähnlich guten Standard an modern gestalteten Räumlichkeiten verfügen. Zudem hat sich die Wohnbaufläche gerade im Süden der Stadt ausgedehnt.

Welche Möglichkeiten für veränderte Verwaltungs- und Leitungsstrukturen (Leitungsteams, organisatorische Fusion von Schulen etc.) an den Geseker Grundschulen bestehen und welche Auswirkungen sie haben würden, müsste in einem nächsten Schritt erkundet werden.

Der Zeitdruck unter dem die Entscheidung nun fallen soll, ist hausgemacht. Trotzdem sehen wir die Notwendigkeit, schnell zu einer Entscheidung zu kommen, da sich die Rahmenbedingungen für Baumaßnahmen verschlechtern könnten, die Unterrichtsbedingungen baldmöglichst verbessert werden sollten und der Termin für den Ausbau eines Anspruchs auf das OGS-Angebot näher rückt.

* Neuere Zahlen des Landes NRW gehen allerdings von eher steigenden Schülerzahlen aus. Für den Kreis Soest wird für 2033/34 mit einer Zunahme von 0 bis 10% gerechnet gegenüber 2018/19:
www.it.nrw/schuelerzahlen-steigen-nrw-bis-2033-34-um-171-prozent-itnrw-veroeffentlicht-neue-regionalisierte

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