Volksvertreter Uwe Claassen
Gemeinderat in Lörrach - Ausgeschieden
Stellungnahme zur Petition Lörracher Lösungen für Lörracher Schulen!
FW, zuletzt bearbeitet am 20.05.2016
Ich stimme zu / überwiegend zu.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Parlament/Plenum.
Als Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler Lörrach im Gemeinderat möchte ich zunächst meine persönliche Einschätzung darstellen. Zunächst war es wichtig, einen Forschungsauftrag mit großer Beteiligung unterschiedlicher Betroffenen in Bezug auf die Lörracher Schulentwicklung auf den Weg zu bringen. Die Laufzeit des Projekts (ein Jahr) und die unterschiedlichen Workshops haben zu sechs Szenarien geführt. Mehrheitlich wurde Szenario 6 ( ich gehe von Kenntnis der hier Beteiligten aus) nun als Vorschlag präsentiert.
Hinweisen möchte ich auf den ursprünglichen Gemeinderatsbeschluss, in dem auch das Ergebnis unter finanziellen Aspekten dargestellt werden muss. Oft gibt es im Wirtschaftsleben eine Beste Lösung, die aber finanziell nicht machbar ist. Die einjährige Laufzeit des Projekts hat die Grün/Rote Schulpolitik mit Stärkung der Gemeinschaftsschulen stark berücksichtigt. Auch die Abschaffung der Grundschulempfehlung hat den damals schon vorhandenen Trend zu den Gymnasien befördert. Die Werkrealschule wird von den Eltern nicht akzeptiert.
Nun gibt es eine geringe Neuausrichtung der Grün/Schwarzen Landesregierung, die aktuell für den Lörracher Standort wichtig erscheint. Es geht um Gleichstellung der Realschulen und Gemeinschaftsschulen (evtl. mit gymnasialer Oberstufe) und nicht mehr um eine Bevorzugung der Gemeinschaftsschulen. Das bedeutet meines Erachtens für Lörrach (eine Veränderung erfolgt auch nicht von einem Tag auf den anderen) folgendes Szenario: in Brombach sollten wir eine Gemeinschaftsschule (könnte mit oder ohne gymnasiale Oberstufe) aufbauen. Es könnte auch eine Realschule sein, mit Möglichkeit nach 9 Jahren den Haupschulabschluss zu machen. Die Qualität dieser Schule muss eine Ausstrahlung der potentiellen Schüler für Brombach, Hauingen, Haagen und den Randgebieten der Kernstadt haben. Diese Schule würde die aktuelle Realschule auf dem Campus wesentlich entlasten. Die Albert-Schweitzer- Gemeinschaftsschule sollte bei den beruflichen Schulen in der Wintersbuckstrasse bleiben. Bei einer räumlichen und qualitativen Änderung des Schulangebots sollte es möglich sein, das Image der Gemeinschaftsschule kontinuierlich positiv aufzubauen. Die Gemeinschaftsschule an diesem Platz benötigt keine gymnasiale Oberstufe, da die angrenzenden beruflichen Schulen alle weiteren zusätzlichen Bildungsabschlüsse abdecken. Die Zusammenarbeit mit dem Landkreis müsste aktiviert werden und es sollte auch eine gemeinsame Mensa auf diesem Campus angeboten werden. Auch diese Variante wird die Realschule auf dem Rosenfels-Campus entlasten.
Dies bedeutet einen Campus mit HTG, Hebelgymnasium und THR, jedoch mit kleinerer Realschule. Freie Räumlichkeiten könnten nun für HTG und HG genutzt werden. Bei der Nutzung der Neumattschule könnte man am Anfang flexible Lösungen andenken, gerade in der Anfangsphase. Sollte HTG und HG in den Folgejahren weiteren Raumbedarf benötigen, müsste die "kleinere THR" vielleicht in die Neumattschule weichen.
Mit diesen Veränderungen würden gewachsene und bewährte Strukturen nicht zerstört werden und mittel- und langfristig Entwicklungsmöglichkeiten für Real- und Gemeinschaftsschule eröffnet.
Uwe Claassen