Volksvertreter Tobias Wiesemann
Stadtrat in Kaiserslautern - Ausgeschieden
Stellungnahme zur Petition Pfaff erhalten - Stadt gestalten!
Die Grünen, zuletzt bearbeitet am 28.04.2016
Die Entscheidungsgrundlage ist ein Beschluss der Fraktion Die Grünen
Ich stimme zu / überwiegend zu.
1. Prozess der Bürgerbeteiligung
s. Antwort Hr. Sander.
2. Zukunft des Gebäudebestandes
Pfaff ist ein Stück Stadtgeschichte und Teil der Identität von Kaiserslautern. Deswegen finde ich es wünschenswert, diese Identität in den prägenden Teilen entlang der Achse Pförtnerloge bis altes Verwaltungsgebäude soweit als möglich zu erhalten. Um dies umzusetzen benötigen wir etwas mehr Zeit. Die PEG (Pfaffentwicklungsgesellschaft, verwaltet derzeit das Gelände) hat hier Gesprächsbereitschaft signalisiert, den Abriss prägender Gebäude zunächst zurückzustellen. Sie bemüht sich nach meinem Kenntnisstand äußerst intensiv um Investoren, die diese Gebäude in Wert setzen. Wir sollten prüfen, ob es bezahlbar ist, manche Bauwerke zunächst im Bestand zu sichern, um noch etwas mehr Zeit zur Vermarktung zu gewinnen. Die Vorschläge, welche vom Gestaltungsbeirat der Stadt Kaiserslautern in diesem Zusammenhang erfolgten, finde ich vernünftig. Insbesondere auch in Hinblick auf einen moderierten Prozess der Bürgerbeteiligung.
3. Zwischennutzung
Zwischennutzungen durch Künstler sind grundsätzlich sinnvoll, auch um Gebäude oder Areale aufzuwerten. Auf dem Pfaffgelände sind diese allerdings nur eingeschränkt möglich. Giftstoffe und die Gefahrenlage durch marode Gebäude setzen diesem guten Ansinnen genauso Grenzen, wie die Abwesenheit von Gas, Abwasser und Strom. Hier ist es notwendig kreative Lösungen für einzelne Bereiche zu finden. Hr. Dr. Kremer, der Vorsitzende der PEG, zeigt sich in dieser Hinsicht nach meinem Eindruck gesprächsbereit. Im Jahr 2014 konnte ich z. B. die Veranstaltung "Lautern liest" mit Rainer Furch auf dem Pfaffgelände durchführen.
4. Zukunftsvision
Um unseren Planeten auch kommenden Generationen als Lebensgrundlage zu erhalten müssen wir endliche Energieträger ersetzen. Je schneller wir dies schaffen, desto weniger Gefahren gehen vom Klimawandel für die Menschen aus. Um so weniger Menschen müssen vor Dürre fliehen. Auf dem Pfaffgelände gibt es einen neuen Stadtteil. Nach meiner Meinung müssen wir in diesem die menschlichen Bedürfnisse nach Wärme, Mobilität und Strom zusammendenken. Wir sollten diese auf dem Gelände durch verschiedene innovative Maßnahmen komplett und ganzjährig zu 100 Prozent erneuerbar gewinnen. Dabei ist es wichtig, auch einen Teil Gebäudebestand zu erhalten, um die Machbarkeit auch hier zu überprüfen. Denkbar ist beispielsweise innovative Wärmpumpentechnik im alten Kesselhaus, welches Wärme von Solarstrom in die alten Bunkeranlagen saisonal abspeichert. Hier kann sich Altes und Neues verbinden. Auf Bundesebene gibt es dafür gute Fördermöglichkeiten. Nach meinem Kenntnisstand arbeitet Hr. Dr. Kremer auch schon in diese Richtung. MIt SWK und IESE haben wir in Kaiserslautern Möglichkeiten diese Vision umzusetzen.
Die Rahmenplanung sollte die privaten Flächen mit einbinden. Die weitere Planung soll gemäß meiner Vorstellung in einem transparenten Prozess mit Bürgerbeteiligung ablaufen. Dabei sind auch immer wieder die Vertreter der Pfaffwerkstadt einzubinden.
Zur Realisierung einer hochwertigen Bebauung stelle ich mir Architekturwettbewerbe vor. Das Potential, durch Kulturschaffende das Gelände für spätere Nutzungen "aufzuschließen" sollten wir nutzen.