Volksvertreter Thomas Nuding
Stellungnahme zur Petition Keine Müllverbrennung in Messkirch!
FWV, zuletzt bearbeitet am 11.08.2022
Ich lehne ab.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Parlament/Plenum.
Ich bin für die Müllverbrennung in Meßkirch.
Ich möchte meine Meinung hier auch ausführlich begründen:
Ich bin generell für Müllvermeidung und Recycling. Mein Lebensstil ist auf Ökologie und Müllvermeidung ausgerichtet. Aber. unser ALLER Konsumverhalten bedingt leider Müll: Hausmüll und Industriemüll.
Deshalb sollte Müll bei uns, den Verursachern nach bestmöglichem Stand der Technik entsorgt (verbrannt=thermisch verwertet) werden. Keine Müllverbrennung bedeutet nach dem "St. Florians-Prinzip"
Müll andernorts zu verbrennen. Und gleiches Recht für alle: da gibt es auch Gegner. Wenn nun alle in DE dagegen sind, was bleibt: Müllentsorgung auf dem Ozean? Will sicherlich keiner: Müllentsorgung in Afrika
(wird z.T. praktiziert) heißt Befeuerung von Fluchtursachen (" mit jeder Schiffsladung Müll geben wir ein Bündel Geldscheine und ein Feuerzeug mit"). dort wird der Müll entweder so gelagert dass er im Ozean landet oder thermisch entsorgt wird (allerdings sehr zu Lasten des Weltklimas, weil KEINE Filteranlagen die Schadstoffe rausfiltern). Ich persönlich habe keine Lust wegen ein paar Gegnern anstelle 4 Wochen im Jahr Seenotrettung zu betreiben, das Ganze auf 16 Wochen im Jahr auszudehnen!
Nächstes Argument der Gegner: Feinstaub: zulässiger Grenzwert gem. 17.BimschV sind 10 mg/m³ Abgas bei FWL kleiner 50 MW, 5 mg/m³ bei FWL größer 50 MW. In der Praxis sind Feinstaubmengen in H. von 2,5 mg/m³ die Regel. Bei KFZ-Verkehr ist der von der WHO empfohlene Grenzwert 25 microGramm/m³ in kleiner 5 m Entfernung vom Personengehweg einer Straße! Bei min. 500 m Entfernung zu Kindergärten bzw. Wohngebieten sollte eine Verdünnung von 1:100 jederzeit möglich sein.
Nächstes Argument: Die Petition führt eine Anlage (Zementwerk in Dotternhausen) ins Feld wo Kohlenmonoxyd-Grenzwerte gerissen werden weil kein SCR-Kat eingebaut ist. Nach der sog. BVT Regelung 17/1442 der EU die seit Dezember 2020 in die 17. BimschV eingeflossen ist, sind Neuanlagen nur mit bestmöglicher Technik (BVT), d.h. SCR-Kat genehmigungsfähig.
Noch was: die Petition führt Gestank im Umfeld an: EBS-Kraftwerke werden mit Verbrennungsluftansaugung, d.h. Unterdruck im Bunker gebaut, heißt. kein Gestank dringt ins Freie.
Noch was zur Schornsteinhöhe: ca. 40 m! Ich war am Sonntag den 7.8. mit dem Fahrrad im Industreipark. Dort gibt es bereits die Pelletanlage von Fa. Best Wood Schneider. Der Filter auf den Betonsilos ist 40 m hoch.
Daneben steht das Heizwerk des 1. Bauabschnittes mit einem Schornstein (zu erkennen an den 3 farbigen Kringeln), der genauso hoch wie der Pelletanlagenfilter ist, ergo auch 40 m. Der fällt von Nahem nicht auf, der fällt von der Bundesstraße nicht auf und der fällt vom Wohngebiet in der Nähe nicht auf. Der geplante Schornstein des EBS-Kraftwerkes soll ebenso "nur" 40 m hoch werden. Ergo was soll´s?
Mein abschließendes Fazit: Egoistische, klimawandelleugnende, gleichgültige und auf hohem Nivea jammernde Menschen sind gegen das EBS-Kraftwerk: wer will schon, dass das von einem behauptet wird. Ich nicht!
Zusätzliche Anmerkung bez. "Dioxine":
www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2011/daz-2-2011/ein-skandal-aber-akut-nicht-gefaehrlich
Noch was zum Thema Verkehrsbelastung:
Sicherlich richtig, dass die Belastung der B311 wegen dem Industriepark gesamt zunimmt. Aber das ist hier NICHT das Thema: hier geht es um ein EBS-Kraftwerk. Jahresmenge Brennstoff: 90.000 to, angenommen Anlieferung Montag bis Freitag ohne Wochenenden und ohne Feiertage: dann bleiben ca. 240 Anliefertage übrig: 90.000 / 240 = 375 to pro Anliefertag, geteilt durch 25 to LKW-Zuladung = 15 LKW am Tag mehr auf der B311. Mal ehrlich: das merkt keiner!