Volksvertreter Thomas Kiechle
Stellungnahme zur Petition Ja zum Kulturquartier Allgäuhalle Kempten | KQA
fraktionslos, zuletzt bearbeitet am 11.12.2020
Ich enthalte mich.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Fachausschuss.
Die Verwaltung hat bereits im Frühjahr eine Studie zu möglichen Nachfolgenutzungen der Allgäuhalle in Auftrag gegeben. Diese Studie beinhaltete eine breit angelegte Abfrage von Bedarfen und Nutzungsmöglichkeiten bei unterschiedlichen Gruppen, u.a. Künstlern, Sportvereinen, Schulen, Kleinunternehmen und startups sowie Kemptener Veranstaltern.
Am 8. Oktober wurde der Werkausschuss über die Ergebnisse der Untersuchung informiert.
Im Kern wurden vier verschiedene Nutzungsszenarien herausgearbeitet, die auf ihre Stärken und Schwächen hin untersucht wurden. Eines der vier Nutzungsszenarien ist das Kulturquartier. Die anderen drei Szenarien gehen in Richtung a) Event-Location b) Slowfood/Markthalle c) Gemischte Nutzung aus Arbeit, Freizeit, Unterhaltung.
Eine Entscheidung darüber, welche Nutzungsvariante den Vorzug bekommen soll, ist aber noch nicht gefallen. Der Ausschuss hat vielmehr eine Fortführung und Vertiefung der Untersuchungen beschlossen und insbesondere den Auftrag für eine bauliche Bestandsaufnahme an die Verwaltung gegeben.
Das Konzept des Kulturquartiers ist zweifellos eine interessante Idee, die wir auch in unsere Überlegungen einbeziehen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch zu früh, dazu eine Entscheidung zu treffen. Ich habe vollstes Verständnis für alle Kulturschaffenden, die in der Allgäuhalle gerne ein Kulturquartier verwirklicht sehen wollen und kenne die guten Gründe, die für diesen Vorschlag sprechen. Wir haben jedoch allen Teilnehmern an der Umfrage und am Workshop versprochen, dass wir ihre Vorschläge und Ideen in den Entscheidungsprozess einbeziehen. Und der nächste Schritt ist eine bauliche Bestandsaufnahme. Schließlich handelt es sich hier um ein Denkmal, das einen sensiblen Umgang erfordert. In all diese Überlegungen muss auch die Geschichte der Allgäuhalle als KZ-Außenlager während des Nationalsozialismus zwingend mit einfließen.
Bis die Allgäuer Herdebuchgesellschaft in rund zwei Jahren aus der Allgäuhalle auszieht, werden wir auch wissen, wie es zukünftig damit weitergeht. Die aktuelle Diskussion kann dazu wertvolle Beiträge liefern.