Volksvertreterin Tasja Wendt
Stellungnahme zur Petition Söhli muss bleiben! Schützt unseren Wald - keine Ausweisung als Gewerbegebiet!
SPD, zuletzt bearbeitet am 15.09.2023
Ich enthalte mich.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Parlament/Plenum.
Eine Entscheidung ist nicht einfach. Während in der Petition davon die Rede ist, Umweltschutz durch den Erhalt des Waldes zu betreiben, was stimmt, muss auch der Nutzen der Firma Cohrs für den Umweltfaktor gesehen werden. Herr Cohrs betreibt Recycling für Bauschutt hier vor Ort. Dieses kann durch Auflagen, die der Landkreis an Herrn Cohrs stellt, auf seiner bisherigen Firmenfläche nicht weiter im bisherigen Umfang betrieben werden. Andere Gewerbeflächen hat Munster nicht, da wir rundum durch Truppenübungsplätze oder Privatbesitz beschränkt sind. Fällt der Firmenzweig also weg, muss Bauschutt zukünftig zu und von anderen Recyclingfirmen über viele Kilometer mit Lkw transportiert werden. Das wiederum erzeugt ebenfalls in hohem Maß CO2, das mit dem Recycling in Munster eingespart werden kann. Recycling an sich ist schon ein großer Beitrag zum Umweltschutz. Dieses muss bei der Entscheidung ebenfalls bedacht werden.
Als Ratsmitglied kann ich zudem nicht außer Acht lassen, dass Herr Cohrs 50 Mitarbeiter beschäftigt, deren Arbeitsplätze gefährdet sind, wenn die Firma sich verkleinern muss und unter Umständen durch Wegfall des Recycling nicht mehr wettbewerbsfähig ist.
Durch den Beschluss im Rat, angenommen er wird für Herrn Cohrs und gegen den Wald entschieden, ist immer noch nicht endgültig festgelegt, dass der Wald auch abgeholzt werden darf. Der Rat entscheidet „nur“ über die Änderung des Flächennutzungsplans. Erst danach wird mit Eingang eines Bauantrages der Firma Cohrs von der Umweltschutzbehörde geprüft, ob die Fläche abgeholzt werden darf. Es wird geprüft, ob sich besonders schützenswerte Pflanzen, Tiere oder andere Dinge dort befinden. Es wird über die zu leistende Ausgleichsfläche entschieden usw. Mit Beschluss im Rat ist die Sache also noch nicht besiegelt.
Ich habe meine Entscheidung noch nicht endgültig gefällt. Es sind viele Dinge zu bedenken und abzuwägen. Jedes Argument hier aufzuführen, sprengt den Rahmen. Ich empfehle jedem, zur Ratssitzung am Donnerstag zu kommen und sich dort weiter zu informieren.
Eine öffentliche Diskussion im Fachausschuss hat bereits stattgefunden, das ist vor jedem Beschluss im Rat der Fall. Jeder Bürger hätte dort dabei sein können. Der Fachausschuss berät und empfiehlt dem Verwaltungsausschuss und dann dem Rat einen Beschluss. Ob die Empfehlung angenommen wird, entscheiden die Ratsmitglieder dann jeder für sich.
Insgesamt halte auch ich jeden einzelnen Baum für schützenswert und der Gedanke, dass dieser Wald mit all seinem Lebensraum für große und kleine Organismen abgeholzt werden soll, bereitet mir Unbehagen. Trotzdem muss ich viele Aspekte beachten, wenn ich für mich und die Stadt mit seinen Bürgern eine Entscheidung fälle.