Volksvertreter Nicola Niggemeier
Stellungnahme zur Petition Grundschulkonzept Für Geseke: Wir Fordern Den Erhalt Aller Bestehenden Grundschulstandorte!
CDU, zuletzt bearbeitet am 09.04.2021
Fraktionsbeschluss, veröffentlicht von Thomas Kersting.
Die Entscheidungsgrundlage ist ein Beschluss der Fraktion CDU
Ich enthalte mich.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Fachausschuss.
Stellungnahme der CDU Fraktion zur Online-Petition
Für uns als CDU Geseke hat Bildung einen sehr hohen Stellenwert. Gerade die Corona-
Pandemie macht uns jeden Tag aufs Neue deutlich, wie wichtig der Schulunterricht durch alle
Jahrgangsstufen und Schulformen hinweg ist. Es wird aber auch sehr deutlich aufgezeigt,
dass unser Bildungssystem Schwächen aufweist, die nicht alle Familien gleichermaßen
auffangen können.
Daher sehen wir es als vorrangiges Ziel an, für alle Kinder in Geseke ein Schulangebot zu
schaffen, das den Ansprüchen genügt, die heute und in der Zukunft an das System Schule
gestellt werden. Alle Kinder in Geseke müssen bei den Bedingungen in den Blick genommen
werden und für alle Kinder muss ein zukunftsfähiges, gut ausgestattetes Schulangebot
bereitgestellt werden.
Das System Grundschule hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Damit sind auch die
Ansprüche an die Ausstattung von Grundschulen anders geworden. Das gemeinsame Lernen
von Kindern mit verschiedenen Förderbedarfen gemeinsam mit allen anderen Kindern ist seit
einigen Jahren an allen Geseker Grundschulen fester Bestandteil. Der Anspruch auf
individuelle Förderung ist für jedes Kind im Schulgesetz verankert worden. Aber die
Entwicklung wird in den nächsten Jahren noch weiter vorangehen. Wenn zum heutigen
Zeitpunkt in den Grundschulen der Bereich der digitalen Bildung noch in den Anfängen
steckt, wird dies in einigen Jahren normaler Schulalltag sein. Der Bereich der Betreuung nach
dem Unterricht wird spätestens im Jahr 2025 noch mehr Raum einnehmen, wenn ein
Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz gesetzlich verankert wird. Wir müssen also heute
Antworten auf die unterschiedlichen Herausforderungen für unsere Schulen in der Zukunft
finden.
Die Frage der Klassengrößen ist weitgehend unabhängig von der Anzahl der
Grundschulstandorte und richtet sich im Wesentlichen nach den Vorgaben der
Landesregierung für die Klassengrößen. Von daher eignet sich die Klassengröße unserer
Meinung nach nicht als Argument für zwei oder für drei Grundschulstandorte. Um so
wichtiger ist es, die Grundschulen so auszustatten, dass auch bei größeren Klassen im
Schulgebäude Bedingungen vorherrschen, die für einen modernen Grundschulunterricht mit
Differenzierungsräumen für individuelle Lernangebote, kooperative Unterrichtsmethoden
und moderne Elemente wie digitales Lernen geeignet sind.
Die Größe einer Grundschule ist allein kein Qualitätsmerkmal. Die Schule lebt von und mit
den Beteiligten, die diese Profile entwickeln und in die tägliche Arbeit umsetzen. Gerade die
Umsetzung der individuellen Förderung, der Zusammenarbeit aller außerschulischen Partner,
wie Kindertagesstätten und der Kontakt zu den Eltern ist ein Ergebnis dieser konzeptionellen
Arbeit.
Grundschulstandorte sollten so gewählt werden, dass sie gut zu erreichen sind. In der
Grundschulpädagogik ist die Erziehung zur Selbstständigkeit ein wichtiges Ziel. Dazu gehört
auch der tägliche Schulweg, der von Schulkindern so selbstständig wie möglich bewältigt
werden sollte. Gemeinsam mit den Schulfreunden zur Schule zu laufen, hilft, diese
Selbstständigkeit zu fördern. Von daher hat der Grundsatz „kurze Beine, kurze Wege“ auch
für uns große Bedeutung. Aus diesem Grund verstehen wir den Wunsch der Schülerinnen
und Schüler und der Eltern nach Schulen in geringer Entfernung.
In den letzten Jahren hat sich das Leben und Arbeiten in der Schule in allen Schulformen sehr
verändert. Neben den Lehrkräften sind immer mehr Personen und Berufsgruppen in die
schulische Arbeit integriert worden. Dies kann jedoch nur in einem Umfeld gut umgesetzt
werden, in der diese mulitprofessionellen Teams arbeiten können. Dazu sind ausreichender
Platz und eine gute Ausstattung unerlässlich.
Angesichts der derzeitigen Ausgangslage mit der Möglichkeit, Schulneubauten und
tiefgreifende Sanierungen zu planen, möchten wir als CDU alle Denkmodelle ausschöpfen,
unsere Schullandschaft neu aufzustellen und für die nächsten Jahre zukunftsfähig zu machen.
Wir sollten uns die Zeit nehmen und alle Argumente sachlich abwägen. Grundlegende
Festlegungen für die weitere Entwicklung der Geseker Grundschulen sind auch aus Sicht der
CDU nur mit breiter Zustimmung aller beteiligten Gruppen möglich. Neben den politischen
Gremien müssen die Eltern und die Schulleitungen mit in die Diskussion einbezogen werden.
Ebenso sollten die Erfahrungen aus den Nachbarkommunen mit Sanierungen, Neubau und
Erweiterungen von Grundschulen eingeholt werden. Bei dieser Entscheidung geht es um die
Zukunft der Geseker Kinder, also unsere Zukunft.