Volksvertreter Manuel Böhler
Stellungnahme zur Petition Änderung der Gebäudehöhe Südgebäude Schlossberg-Bebauung (Musik- und Kunstschule) Böblingen
SPD+Linke, zuletzt bearbeitet am 21.06.2023
Ich enthalte mich.
Gerne nehme ich Stellung zur Petition, die ich übrigens als sehr konstruktiv erachte:
Im ersten Schritt sollten wir abwarten, was die Grabungen ergeben. Möglicherweise kommt hierbei heraus, dass eine Bebauung überhaupt nicht realisierbar ist.
Im zweiten Schritt wäre aus meiner Sicht die Verkehrsplanung auszuarbeiten und vorzustellen. Dies ist ein weiterer kritischer Punkt, denn die Verkehrssituation rund um den Schlossberg ist schon jetzt sehr angespannt. Auch die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Barrierefreiheit ist nicht ideal. Daher müssen wir insbesondere darauf achten, wo geparkt werden kann und an welchen Punkten voraussichtlich die Schülerinnen und Schüler von den Eltern abgesetzt werden. Das „Elterntaxi“ ist schon anderswo sehr problematisch und verstopft oftmals die Zufahrt zu den Schulen. Beim Schlossberg sehe ich das umso kritischer. Daher erwarte ich von den Planenden eine Lösung, die auch überzeugend ist und nicht nur „zurechtgeschoben“.
Nun zur eigentlichen Bebauung und Größe des Gebäudes: Bei der aktuellen Planung stört mich, dass die Größe der Bebauung sich nicht an der finalen Beheimatung der Kunst- und Musikschule ausrichtet, sondern an der Übergangslösung Paul-Lechler-Schule. Diese benötigt deutlich mehr räumliche Kapazität als die eigentliche langfristig vorgesehene Nutzung. Meiner Meinung nach sollte die Stadtverwaltung prüfen, ob nicht Teile der Paul-Lechler-Schule übergangsweise im Höfle untergebracht werden können, wenn dieses frei wird. Hier wären natürlich Umbau- und Ertüchtigungsmaßnahmen notwendig, aber gleichzeitig würden wir Einsparungen am Schlossberg realisieren, wenn der Neubau durch eine geringere Größe weniger Kosten mit sich bringt. Dies wäre dann auch der Ansatz, das größte Gebäude auf der Südseite in seiner Höhe zu reduzieren, so dass es im Stadtbild weniger dominierend erscheint. Die Stadtkirche sollte aus meiner Sicht nach wie vor maßgeblich die Schlossbergsilhouette prägen.
Am Ende ist aber auch die Kostenfrage maßgeblich für die Entscheidung. Dass Baukosten schnell explodieren können, haben wir an einigen Projekten in jüngster Zeit erfahren müssen. Gerade der Neubau Stockbrünnele sei hier exemplarisch genannt. Wir müssen daher einerseits bei der Schlossbergbebauung mit spitzem Stift herangehen, gleichzeitig aber auch alle anderen aktuellen und sich in Planung befindlichen Projekte im Blick haben. Hierzu habe ich in der letzten Gemeinderatssitzung darum gebeten, uns als Gemeinderat eine Übersicht der Gesamtkostensumme aller Projekte im Zusammenhang mit den erwarteten Einnahmen der Stadt über die nächsten Jahre zu verschaffen. Am Ende wird die Gesamtschau den Ausschlag geben, ob wir uns die Schlossbergbebauung leisten wollen und können. Ansonsten wird es eine andere Lösung geben und müssen!