Volksvertreter/Volksvertreterin Markus Patzke

Stellungnahme zur Petition Erhaltung des Lehrschwimmbecken Dedinghausen

CDU, zuletzt bearbeitet am 09.01.2024

Ich lehne ab.

Position der CDU, die auf dem Stadtparteitag am 5. Dezember so beschlossen worden ist:

Beim Schwimmen alle Generationen mitdenken
Ja zur Therme, ja zum Schulschwimmen

Vorbemerkung

Die Lippstädter Bäderlandschaft steht vor großen Herausforderungen, aber auch vor großen Chancen. Sicher ist: sie wird sich verändern. Denn auch Schwimmbäder kommen in die Jahre. Sie unterliegen einer besonderen Beanspruchung und haben keine unendliche Lebensdauer. Hinzu kommt, dass viele Bäder in Deutschland, das gilt auch für Lip-pstadt, in einer Zeit gebaut wurden, als Energie noch grenzenlos verfügbar schien. Seither haben sich Nachfrage und Bedarf deutlich verändert. Daher gilt es, Bäder den An-sprüchen entsprechend zukunftsfähiger, klimafreundlicher und schlicht attraktiver auszurichten. Der Blick auf Wärmeverbrauch, Energiekosten und CO2-Emissionen hat sich ebenso verändert, wie der Anspruch an Komfort, Atmosphäre und Sicherheit. Ein zusätzliches Problem liegt in der immer geringer werdenden Anzahl an Übungsleitern und ehrenamtlichen Helfern, die bereit und in der Lage sind, Schwimmunterricht zu erteilen.
Die Diskussion in Lippstadt hat sich an der Schließung des Thermalbades in Bad Waldliesborn durch die Westfälisches Gesundheitszentrum Holding GmbH entzündet. Lippstadt ist an dieser Entscheidung zwar nicht unmittelbar beteiligt gewesen, allen Verantwortlichen ist aber seit längerer Zeit klar, dass die Therme am Ende ihres Lebenszyklus angekommen war. Für die Lippstädter Bevölkerung und die Infrastruktur in Bad Waldliesborn hat das gravierende Konsequenzen.
Thermalbad für Lippstadt
Ein Thermalbad der Zukunft ist ein Ort der Gesunderhaltung, des sozialen Miteinanders und ein Ort der Freizeitgestaltung. Eine mögliche touristische Nutzung hat weitere Auswirkungen auf andere Bereiche des öffentlichen Lebens. Das Thermalbad ist relevant und notwendig für eine älter werdende Bevölkerung. Gesunderhaltung und Fitness, Wellness und Bewegung sind ein wichtiges, und angesichts des demographischen Wandels, notwendiges Angebot für Lippstadt. Die Kosten limitieren dabei das mögliche Angebot hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Wasserfläche, einer möglichen Saunalandschaft und eines Wellnessbereichs. Insgesamt sind die Investitionskosten aber nicht der entscheidende Faktor. Sie sind zwar viel beachtet, machen aber nur ein Viertel der Kosten aller Ausgaben innerhalb des Lebenszyklus eines Bades aus. Daher sind die Aufwendungen, die sich aus dem Betrieb eines Bades ergeben, also der wirtschaftliche Verlust, am Ende bedeutsamer als die Investitionskosten. Ein Thermalbad muss seriös und verantwortbar finanziert werden. Egal in welcher rechtlichen Konstruktion ein Thermalbad gebaut und betrieben wird, sind die für eine Entscheidung erforderlichen Zahlen, Daten und Fakten in einem Raum- und Finanzplan darzulegen.

Lehrschwimmbecken in Dedinghausen

Neben der Diskussion um ein Lippstädter Thermalbad in Bad Waldliesborn, wissen wir seit geraumer Zeit, dass das Lehrschwimmbecken in Dedinghausen abgängig ist. Der Schwimmunterricht ist seit jeher Bestandteil der schulischen Lehrpläne in Nordrhein-Westfalen und es bleibt bei dem Ziel, dass am Ende der Grundschulzeit jedes Kind sicher schwimmen können muss. Deshalb ist die Grundlage für Bäder – Lehrschwimmbecken insbesondere – die kommunale Pflichtaufgabe, die Infrastruktur für den Schulsport sicherzustellen. Die Sorgen und Argumente der Dedinghausener nehmen wir sehr ernst und wollen einen in Zukunft möglichen Wegfall des Lehrschwimmbeckens in Dedinghausen kompensieren. Bis der notwendige Ersatz fertig gestellt ist, steht das Becken, soweit wirtschaftlich vertretbar, dem Schul- und Vereinssport zur Verfügung.

Anbau an das CabrioLi

In Zeiten knapper kommunaler Kassen geht es darum, sich auf die Kernaufgaben zu besinnen und Bäder zur Verfügung zu stellen, die baulich und betrieblich zweckmäßig sind. Im Raumprogramm für den Schul- und Vereinssport werden funktionale Sammelumkleiden, Sportbecken und Lehrschwimmbecken im Mittelpunkt stehen. Wirtschaftlich ist es nicht sinnvoll, ein Einzelbad zu betreiben, dass ausschließlich für den Schul- und Vereinssport genutzt wird. Mit dem CabrioLi betreiben die Stadtwerke Lippstadt ein Bad, dass alle Voraussetzungen erfüllt, um sinnvoller Standort des Schul und Vereinsschwimmens zu werden.

Gewinnung ehrenamtlicher Kräfte

Angesichts der Problematik fehlender ehrenamtlicher Kräfte für den Schwimmunterricht und das daraus resultierende fehlende Schwimmvermögen ist es den schulischen Lehrkräften häufig nicht möglich, ursprünglich geplante Lehrinhalte umzusetzen. Wir setzen uns daher für Projekt zur Förderung der Schwimmfähigkeit von Kindern nach dem Mus-ter von Schulschwimminitiativen anderer Kommunen ein. Ziel ist, dass alle Kinder mit Abschluss der Grundschulzeit sicher schwimmen können. Dafür ist eine inhaltliche, or-ganisatorische, vor allem aber auch personelle Förderung nötig. Investitionen nicht nur in Beton, sondern auch in Köpfe muss die Devise sein.

1. Die CDU Lippstadt vertritt die Auffassung, dass unsere Stadt ein Ther-malbad benötigt und setzt sich für einen möglichst baldigen Beschluss zur Planung eines solchen Bades auf solider wirtschaftlicher Grundlage ein.

2. Die CDU Lippstadt vertritt die Auffassung, dass ein notwendig werdender Ersatz von Wasserflächen für den Schul- und Vereinssport am sinnvollsten durch einen Anbau am CabrioLi erfolgen kann und setzt sich für eine Realisierung an diesem Standort ein.

3. Der CDU Lippstadt ist bewusst, dass nicht allein die Infrastruktur von Bädern zur Erlangung der Schwimmfähigkeit von Kindern ausreichend ist. Wir unterstützen daher den Aufbau eines Schwimmassistentenpools durch ortsansässige Schwimmvereine, Lehrkräfte im Ruhestand oder andere schwimmaffine Übungsleiter.

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