Volksvertreter Johannes van Daalen
Gemeinderat in Bühl - Ausgeschieden
Stellungnahme zur Petition Für den Erhalt der Geburtshilfestation Bühl
CDU zuletzt bearbeitet am 23.07.2016
Ich stimme zu / überwiegend zu.
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ursprünglich war ich strikt für die Erhaltung der Infrastruktur einer geburtshilflichen Abteilung am Bühler Krankenhaus, deshalb habe ich auch die Online-Petition unterstützt. Diese Schließung ist eine Schwächung der Infrastruktur unserer Stadt, dem ein Kommunalpolitiker nicht einfach in gutem Glauben zustimmen kann.
Nachdem ich viele Informationen über das Gesundheitswesen in Deutschland eingeholt habe und mit Hebammen, Vertretern des Aktionsbündnisses s`Bühler Kind“ Ärzten, Gesundheitspolitikern, Kommunalpolitikern aus Bühl etc. gesprochen habe, komme ich zu einer differenzierteren Betrachtungsweise.:
Den Kommunalpolitikern der Stadt Bühl geht es um den Erhalt des Bühler Krankenhauses als Akutklinik mit einer an 24 Stunden geöffneten Notaufnahme. Nicht wie am Krankenhaus in Forbach von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr. Dies muss auch Inhalt der Weiterentwicklung des Bühler Krankenhauses sein.
Dem Aktionsbündnis „s`Bühler Kind“ geht es um die gute Versorgung von Mutter und Kind, Priorität hat die natürliche Geburt. D.h. so viel hebammengeführte Begleitung der Gebärenden wie eben möglich, so wenig Kaiserschnitte wie nötig, auf keinen Fall aus wirtschaftlichen Gründen.
Ich könnte also einer Verlegung der Geburtshilfe von Bühl nach Baden-Baden unter folgender Prämisse zustimmen.:
Es muss sichergestellt sein, dass Baden-Baden einen zweiten Kreissaal bekommt, der hebammengeführt, nach den Richtlinien der WHO und der UNICDF als babyfreundliche Geburtshilfe wie in Bühl zertifiziert wird. Die vor und nachgeburtliche Betreuung durch Hebammen sollte in Baden-Baden genau so intensiv wie in Bühl sein. Die Bühler Hebammen könnten so Ihre Erfahrung und Ihr Wissen aus Bühl in Baden-Baden einbringen und so auch eine schnellere Zertifizierung erreichen. Dies müsste so im Kreistagsbeschluss formuliert werden.
Das Bühler Krankenhaus muss als Akutklinik weitergeführt werden mit einer 24 Stunden Notfallversorgung.
Ich hoffe, dass dies gelingt. Denn es wurde in der Diskussion auch deutlich, dass die Krankenhäuser im Südwesten finanziell unterversorgt sind. Die Unterversorgung betrifft die Betriebskosten, die durch die Krankenkassen zu begleichen sind, als auch die Investitionskosten, die nach dem Landeskrankenhausgesetz durch das Land zu tragen sind.
Nur unter diesen Voraussetzungen könnte ich aufgrund der gegebenen Rahmen- Bedingungen, die wir im Kreistag nicht ändern können, schweren Herzens mit „ ja“ zur Verlegung bzw. Schließung stimmen.
Johannes van Daalen, Stadtrat/ Kreisrat