Volksvertreter Holm Kolata
Stellungnahme zur Petition Kein Luxushotel am Haffstrand von Ueckermünde
Linke, zuletzt bearbeitet am 18.03.2021
Ich stimme zu / überwiegend zu.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Fachausschuss.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Parlament/Plenum.
Zunächst mache ich meine Unterstützung für Ihre Petition nicht davon abhängig, ob weitere Stadtvertreter dieser zustimmen. Da kann ja jeder seine Meinung vertreten. Wichtig ist es jedoch eine Meinung zu haben. Eine Stimmenenthaltung kann es gar nicht geben, denn wenn ich im Plenum meine Hand für oder gegen das Hotel hebe, wird es Gründe geben, die diese Entscheidung tragen.
An dieser Stelle will ich meine Gründe ausführen, die dazu führten, mich gegen die Hotelanlage zu entscheiden. Dies sind in erster Linie weniger wirtschaftliche Interessen, als eine klare umweltpolitische Linie. Die Stadt Ueckermünde und die umliegenden Gemeinden haben sich strategisch für einen sanften Tourismus entschieden. Ziel dabei war, wenig in die natürliche Umgebung an der Haff-Küste einzugreifen. Stattdessen ging es in früheren Tourismuskonzepten stets um saisonverlängernde Maßnahmen als um Massentourismus. Dazu zählte es auch, dass sogenannte "Hinterland" zu beleben, also mehr als den Badetourismus am Strand und im Wellnessbereich einer Hotelanlage. Vielmehr ging es um die Erlebbarkeit der Natur, des Waldes und der in diesem Zusammenspiel der kleinen regionalen Unternehmen, die diese Aufgabe in der Vergangenheit für unsere Gäste in und um Ueckermünde gemeinschaftlich gut meistern. Mit der Planung von Wanderwegen und Radwanderwegen, Naturlehrpfaden und der Unterstützung des Tierparks ging die Stadt bislang diesen Weg des sanften naturerlebbaren Tourismus.
Ob es positive wirtschaftliche Effekte in der Region durch durch diese überdimensionierte Hotelanlage geben könnte ist nicht bewiesen. Womöglich wären die regionalen Effekte aber eher gering einzuschätzen, wenn der Hotelbetreiber auf die Ressourcen der Region nicht zurückgreift, sondern stattdessen seine Wäsche in Berlin waschen lassen würde oder seine Waren bei großen überregionalen Handelsgesellschaften einkauft. Ebenso könnten die erhofften Arbeitsplätze in der Hotelanlage durchaus Berufspendler anlocken und eben nicht an Einheimische vergeben werden. Demnach würden Berufspendler nicht einmal nach Ueckermünde ziehen und hier festen Wohnsitz annehmen.
Zu guter Letzt bleibt festzuhalten, dass der Investor für die gewünschte Investition noch keinen Betreiber der Hotelanlage ausweisen kann. Alles in Allem keine runde Sache. Der Streit um Parkplätze und Zuwegungen, Größe und öffentliche Nutzbarkeit von Schwimmbad und Aussichtsturm, ein sich noch in Veränderung befindlicher Baukörper erleichtern mir die Entscheidung gegen dieses Projekt zu stimmen.
Vielen Dank, dass Sie mir die Möglichkeit eingerichtet haben,
mich persönlich dazu zu äußern.
Herzlichst, Ihr
Holm Kolata