Volksvertreterin Gabriele Klaßen
Stellungnahme zur Petition Rettung des Förderzentrums Regina Stein
Bündnis 90/Die Grünen, zuletzt bearbeitet am 07.01.2023
Ich stimme zu / überwiegend zu.
Ich unterstütze einen Antrag im Parlament, wenn sich genügend andere Vertreter anschließen.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Fachausschuss.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Parlament/Plenum.
Unterstützung der Regina Stein Schule
Die Privatschule Regina Stein ist ein Förderzentrum mit Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung in Nürnberg.
Die Schule gehört seit 60 Jahren zum festen Nürnberger Schulangebot. Ihr Träger ist ein gemeinnütziger Verein. Die Schule stellt zirka 70 Schulplätze zur Verfügung. Das sind ca. 30 % der in Nürnberg vorhandenen Schulplätze für Kinder mit seelischer Behinderung oder drohender seelischer Behinderung, die einen hohen sonderpädagogischen Förderbedarf aufweisen.
Damit haben sie eine Berechtigung auf Beschulung in einem Förderzentrum mit Schwerpunkt emotional und soziale Entwicklung. Die Schule unterrichtet nach einem stringenten Konzept, das auf verhaltensmodifizierenden Strategien aufbaut. Es werden so gut wie keine Schulbegleiter angefordert.
Über mehrere Jahrzehnte war es für den gemeinnützigen Trägerverein kein Problem die Schule auf einer gesunden wirtschaftlichen Basis zu betreiben.
Neue Brandschutzauflagen sowie die Verpflichtung zur Herstellung der Barrierefreiheit sind die Voraussetzung, um die Schule weiter im jetzigen Gebäude zu betreiben. Ein alternatives Schulgebäude ist bis jetzt nicht vorhanden.
Da der gemeinnützige Verein nicht die finanziellen Mittel für die Umsetzung des Brandschutzkonzepts hat und kein anderes bezahlbares Schulgebäude zur Verfügung steht, muss die Privatschule Steinihren Betrieb einstellen, wenn nicht schnell eine Lösung gefunden wird.
D.h. zirka 70 Schüler*innen mit seelischer Behinderung, die einen großen Förderbedarf im emotionalen oder sozialen Bereich aufweisen, haben dann in Nürnberg keinen Schulplatz mehr. Außerdem entfällt für bis zu 40 Kinder der Platz in der Nachmittagsbetreuung, der Offenen Ganztagesschule.
Die Schließung der Schule hätte für die Stadt Nürnberg erhebliche finanzielle Folgen!
Es würden erhebliche Kosten durch notwendige Betreuungsplätze am Nachmittag (Heilpädagogische Tagesstätte) oder Schulbegleiter, ohne die die Unterbringung der Schüler*innen in anderen Schulen nicht möglich ist zu. Die 70 Schüler*innen müssten auf die Regelgrundschulen in Nürnberg verteilt werden, diese Grundschulen sind jetzt schon überfüllt und die Lehrkräfte überlastet.
Wir sind dafür, dass Grundschulen wohnortnah und inklusiv sind, aber dafür sind die Bedingungen für Kinder mit großem Bedarf im Bereich sozial-emotionale Entwicklung personell und räumlich zurzeit noch nicht vorhanden. Sie brauchen in den Regelschulen verstärkte Hilfsangebote, wie multiprofessionelle Teams.