Volksvertreterin Elke Eder-Hippler
Landtag des Saarlandes - Ausgeschieden
Stellungnahme zur Petition Kita-Personal am Limit - Gesellschaft am Ende?
SPD, zuletzt bearbeitet am 16.04.2019
Die Entscheidungsgrundlage ist ein Beschluss der Fraktion SPD
Keine Stellungnahme.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Fachausschuss.
Chancengerechtigkeit für jedes Kind, unabhängig von seiner sozialen oder ethnischen Herkunft, ist das Ziel sozialdemokratischer Bildungspolitik. Dabei steht das Kind im Fokus unserer Überlegungen. Wir nehmen Kinder in ihrer Individualität wahr und wertschätzen diese. Bildung muss die Chancen und Potentiale, die in jedem Kind stecken, freilegen und fördern, und, wo Kinder es brauchen, unterstützen und helfen. Das ist unser Weg zur Verwirklichung von Bildungsgerechtigkeit.
Jedes Kind hat das Recht auf beste Bildung von Anfang an und besonders die ersten Lebensjahre, in denen die Entwicklungsfenster weit geöffnet sind, sind besonders wertvoll, damit Kinder sich gut entwickeln können. Die frühe Bildung ist wesentlicher Baustein, um Kindern Freude am Lernen zu vermitteln.
Diese Aufgabe ist von großer Bedeutung für das einzelne Kind und für unsere Gesellschaft. Daher braucht frühkindliche Bildung beste Bedingungen.
Das pädagogische Personal ist hierzu der entscheidende Schlüssel: Fachkräfte in ausreichender Anzahl, die gut ausgebildet sind, gute Arbeitsbedingungen vorfinden und die während ihres Berufslebens durch Weiterbildung und Qualifizierung unterstützt werden. So können Erzieherinnen und Erzieher ihrer verantwortungsvolle Aufgabe gesund, mit Freude und Engagement ausüben.
Um den geänderten gesellschaftlichen Bedingungen Rechnung zu tragen, wurde in den vergangenen Jahren ein Schwerpunkt auf den Ausbau von Plätzen, insbesondere auch für unter Dreijährige gelegt. Mehr als 8000 Betreuungsplätzen für Krippenkinder und mehr als 28.000 Plätze für Kindergartenkinder stehen im Saarland zur Verfügung. Dabei ist wichtig, dass der Ausbau nicht zu Lasten der Qualität gegangen ist. Die Personalausstattung konnte gehalten werden, im Saarland sind deutlich mehr Fachkräfte unbefristet beschäftigt als im Bundesdurchschnitt.
Aber ausreichende Plätze in Kitas nützen nichts, wenn hohe Elternbeiträge Familien davon abhalten, ihre Kinder in Kitas anzumelden. Die Bildung eines Kindes darf nicht vom Geld der Eltern abhängen, zu keinem Zeitpunkt der Bildungsbiografie und Kitas sind Bildungsinstitutionen. Darum haben wir als SPD im Wahlkampf für die Abschaffung von Kita Gebühren für Eltern geworben und im Koalitionsvertrag schrittweise festgelegt. Durch das Gute-Kita-Gesetz von Franziska Giffey stehen ausreichend Mittel zur Verfügung, um die Elternbeiträge bis 2022 für die Eltern um die Hälfte zu reduzieren. So schaffen wir Teilhabe am Bildungssystem für Kinder von Anfang an und ermöglichen den Eltern die Teilhabe am Berufsleben – ohne sich die Frage stellen zu müssen, ob sich Arbeiten finanziell lohnt.
Der Bedarf an Personal wird durch den Ausbau weiter steigen. Das Saarland braucht gute und engagierte Erzieherinnen und Erzieher. Die Erhöhung von Ausbildungskapazitäten und der Ausbau praxisintegrierter Ausbildungsformen sind unverzichtbar.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass Qualitätsentwicklung ein dynamischer Prozess ist, Stillstand bedeutet Rückschritt. Darum ist es richtig, dass das Saarland in den kommenden Jahren 17 Mio. für qualitätsverbessernde Maßnahmen in der Frühkindlichen Bildung investiert.
Aus unserer Sicht ist es aber wichtig, das Geld nicht mit der Gießkanne zu verteilen. Die Einrichtungen müssen individuell betrachtet werden. Beispielsweise sollen dort mehr Erzieherinnen und Erzieher eingesetzt werden, wo sie verstärkt gebraucht werden. Es ist vorgesehen, bei stärker belasteten Kitas eine Viertelstelle pro Gruppe zusätzlich zu finanzieren. KiTa-Leitungen sollen mehr Zeit für Leitungsarbeiten erhalten, die Sprachförderung soll gestärkt werden.
Beste Bildung gelingt, wenn ausreichend viele Plätze, ohne finanzielle Hürden, bei guten Rahmenbedingungen zur Verfügung stehen. Für diesen Dreiklang kämpft die SPD.