Volksvertreterin Aline Fiedler
Sächsischer Landtag in Sachsen - Ausgeschieden
Stellungnahme zur Petition Für eine bewegte Schulzukunft unserer Kinder und Jugendlichen
CDU, zuletzt bearbeitet am 22.03.2018
Ich enthalte mich.
Es ist richtig, dass die Stundentafel der Schüler bereits seit 2016 durch das Kultusministerium geprüft wird. Das geschieht aber nicht, um den Lehrermangel zu kompensieren, auch wenn wir in der derzeitigen Situation alle Maßnahmen auf den Prüfstand stellen müssen, die helfen den Unterricht abzusichern. In erster Linie geht es darum, wie auf neue Herausforderungen an die Schulausbildung reagiert werden kann. Im neuen Schulgesetz haben wir den Erziehungs- und Bildungsauftrag deutlich konkretisiert, aber auch erweitert. Zudem hören wir von verschiedenen Seiten gute Argumente, beispielsweise den Informatikunterricht zu erhöhen, mehr für die politische Bildung zu tun oder die Medienkompetenz der Schüler erheblich zu verbessern.Sächsische Schüler haben schon heute mit die höchste Stundenanzahl deutschlandweit. Deshalb ist es nicht möglich, die neuen Anforderungen einfach oben drauf zu packen. Wenn mehr in diesen wichtigen Kompetenzfeldern unterrichtet werden soll, muss an anderer Stelle reduziert werden. So ist eine Überlegung, den Unterricht in Kunst, Sport oder Musik zu reduzieren, was bei mir auf wenig Gegenliebe stößt.
Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen aus den letzten Jahrzehnten belegen die Bedeutung der musisch-ästhetischen Fächer für die soziale Bildung und den Zusammenhalt von Kindern und Jugendlichen. Vieles spricht in der heutigen bewegungsarmen Zeit auch für die Beibehaltung der bisherigen Anzahl von Sportstunden. Aber wenn hier die bisherige Stundenanzahl erhalten bleiben soll, müssen andere Fächer in den Blick genommen werden, für deren Beibehaltung in jetziger Größenordnung es sicher ebenfalls gute Argumente gibt. Deshalb bedarf es einer fachlichen und ausgewogenen Diskussion die in den Blick nimmt, welche Lerninhalte den Schülern vermittelt werden sollen und dass an der einen Stelle ein mehr an anderer Stelle ein weniger bedeuten kann. In die Stundentafelüberarbeitung sollen deshalb alle Fächergruppen einbezogen werden. Eine Entscheidung zu Kürzungen der Stundentafeln ist noch nicht getroffen.