Gesundheit

Präventionsgesetz nachbessern: Sexuelle & reproduktive Gesundheit als präventives Handlungsfeld!

Petition richtet sich an
Deutscher Bundestag Petitionsausschuss
1.028 Unterstützende 1.012 in Deutschland
2% von 50.000 für Quorum
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2% von 50.000 für Quorum
  1. Gestartet 11.03.2024
  2. Sammlung noch > 9 Wochen
  3. Einreichung
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

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Das Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (Präventionsgesetz - PrävG) soll neu verabschiedet werden. Bisher umfasste es vier Handlungsfelder: Ernährung, Bewegung, Stressregulation sowie Sucht/Umgang mit Nikotin und Alkohol. Erklärtes Ziel des Gesetzes ist es, Krankheiten zu vermeiden, bevor sie entstehen. Gesundheitsförderung und Prävention sind eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Doch es fehlt das große und sehr wichtige Handlungsfeld: die sexuelle und reproduktive Gesundheit, obwohl Prävention gerade in diesem Gesundheitsbereich hochrelevant ist. 

Tritt das neue Gesetz in der bisherigen Form in Kraft, haben viele wichtige Präventionsprojekte zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit weiterhin kaum Aussicht auf eine Förderung z. B. von Krankenkassen, deren Förderung grundsätzlich an die Handlungsfelder gebunden ist.

Dabei ist der Bedarf für Aufklärung und Prävention in diesem bisher nicht berücksichtigten Bereich riesig – bei Heranwachsenden wie auch bei Erwachsenen, damit sie in der Lage sind, ihre sexuelle und reproduktive Gesundheit gut zu schützen. Sexualität und Fruchtbarkeit sind wichtige Ressourcen für Glück, Zufriedenheit, Wohlbefinden und Fortpflanzung. Sexualität begleitet unser gesamtes Leben in unterschiedlichster Form. Bis heute ist sie aber auch – je nach kultureller Prägung und Erziehung – oft mit Scham und Sprachlosigkeit verbunden und viel zu oft Ursache von Leid, Angst, Gewalt und z. T. lebensbedrohlichen Krankheiten. Darüber hinaus wird Sexualität sowohl im öffentlichen als auch privaten Raum zu verschiedensten Zwecken instrumentalisiert. Neue Medien – von Social Media-Plattformen wie TikTok, YouTube oder Instagram bis hin zu Podcasts – und Influencer:innen bieten Kindern und Jugendlichen zudem fragwürdigen und ungefilterten Zugriff auf sexuelle Themen und sexuelle Gewalt.

Um sie zu schützen und zu stärken, benötigen besonders Kinder und Jugendliche zu den vielfältigen Themen rund um die sexuelle und reproduktive Gesundheit eine seriöse und fundierte Aufklärung und Unterstützung, die sie sicher auf dem Weg ins Erwachsenenleben begleitet und ihnen eine erfüllende und selbstbestimmte Sexualität ermöglicht.

Ihnen müssen niedrigschwellige, verlässliche Angebote zur Verfügung gestellt werden, die sich an ihren Bedürfnissen orientieren und sie dort abholen, wo sie sich gerade in ihrer Entwicklung befinden. Gleichzeitig muss ihr Umfeld (Familie / Institutionen) im Sinne der Verhältnisprävention geschult und unterstützt werden. Um Menschen und insbesondere auch Heranwachsende in ihrer Entwicklung kompetent zu begleiten, braucht es gute Kenntnisse zu psychosexueller Entwicklung, Pubertät, Geschlechtsidentität, Fruchtbarkeit, Selbstbefriedigung und Aufnahme sexueller Beziehungen, sexueller Orientierung und Selbstbestimmung, Diversität, sicherer Verhütung, Schwangerschaft – geplant und ungeplant – und Geburt, sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) sowie dem Schutz davor, Impfungen gegen bestimmte STI wie HPV und Hep B, Kinderwunsch und ungewollter Kinderlosigkeit, bei Planung einer Schwangerschaft entsprechend zu Vorsorge z.B. in Bezug auf Jod und Folsäure, aber auch zu Alkohol oder Nikotin sowie zu existierenden Präventionsangeboten bzw. -möglichkeiten.

Familien und Schulen können dies allein nicht leisten, sondern benötigen vielmehr selbst Organisationsentwicklung in diesem Feld. Verhaltens- und Verhältnisprävention sind deshalb wichtige Säulen der Gesundheitsbildung und müssen durch Modellvorhaben und kontinuierliche Projekte gefördert werden.

Begründung

Wir brauchen gesetzlich verankerte Prävention für Risiken und Probleme wie:

  • Wissensdefizite zu Aufbau und Funktion der Geschlechtsorgane und Fruchtbarkeit
  •  Ungeschützter Sex / Verhütungspannen / mangelndes Wissen zu Verhütung inkl. Notfallverhütung
  • Zunahme von Fehlinformationen und Einflussnahme durch Influencer:innen mit großer Reichweite in den Sozialen Medien z.B. das Schüren von Hormonängsten oder Propagieren unsicherer Verhütungsmethoden
  • Steigende Anzahl ungeplanter Schwangerschaften
  • Weitere Zunahme von Abtreibungen
  • Weitere Zunahme von sexuell übertragbaren Infektionen (STI), mangelndes Wissen, Scham, geringe Inanspruchnahme von Testangeboten
  • Viel zu niedrige HPV-Impfquoten, als Folge jährlich tausende von Gebärmutterhals-, Vaginal-, Penis-, Anal,- und Hals-Rachenkarzinome, sowie zehntausende von behandlungsbedürftigen Krebsvorstufen
  • 12.000 Neugeborene mit schwerwiegenden, unheilbaren Alkoholschäden pro Jahr
  • Zu niedrige Stillquoten
  • Diskriminierung von LGBTQIA-Menschen
  • Kulturell tradierte Rollenbilder (z.B. „Jungfräulichkeit“, Zwangsehe)
  • Fehlwissen zum Hymen - Vermeidung sportlicher Aktivitäten aus Sorge vor Verletzung
  • Unzureichende genitale Selbstbestimmung von Kindern (Circumcision / FGM_C)
  • Mangelnde Aufklärung über / Unterstützung für Mädchen und Frauen, die bei uns von FGM_C (weibliche Genitalbeschneidung/-verstümmelung) betroffen oder bedroht sind.
  • Sexuelle Übergriffe / Missbrauch / Ausbeutung (Loverboymethode / Sugarbaby-Betrug bis hin zur Prostitution) mit oft lebenslangen gravierenden Folgen für die Betroffenen sowie für deren Beziehungen / Kinder
  • Cybersexuelle Belästigung und cybersexueller Missbrauch (u. a. durch das unaufgeforderte Versenden von !@#$! Pics oder Erpressen mit privaten Nacktaufnahmen, Stalking, Deepfakes u.v.m.)
  •  Signifikante Zunahme des Pornokonsums unter Minderjährigen
  • Mangelndes Wissen zu Krebs und den Möglichkeiten der Krebsfrüherkennung (z. B. Brustkrebs / Gebärmutterhalskrebs / Hodenkrebs / Prostatakrebs)
  • Entstehung / Verschlimmerung chronischer Krankheiten aus Unwissenheit und mangelnder Inanspruchnahme diagnostischer / therapeutischer Maßnahmen (z. B. Endometriose: noch immer vergehen 10 Jahre vom Auftreten der Beschwerden bis zur Diagnose / zielgerichteten Therapie)

Um hier gesamtgesellschaftlich (gemeinnützige Organisationen, Verbände, staatliche Institutionen) erfolgreich handeln zu können, ist die Aufnahme der sexuellen und reproduktiven Gesundheit als Handlungsfeld in das neue Präventionsgesetz unverzichtbar.

Mit Ihrer Unterschrift helfen Sie, die Ergänzung des Handlungsfelds „sexuelle und reproduktive Gesundheit“ im neuen Präventionsgesetz auf den Weg zu bringen!

Ich unterstütze die Petition auf Aufnahme der sexuellen und reproduktiven Gesundheit in die Handlungsfelder des neuen Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung sowie Verhaltens- und Verhältnisprävention (Präventionsgesetz - PrävG),

initiiert durch Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. (ÄGGF) gemeinsam mit

  • Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendgynäkologie e.V. (AG KiJuGyn)
  • Berufsverband der Frauenärzte (BVF)
  • Berufsverband der Frauenärzte - Landesverband Schleswig-Holstein
  • Deutsche Akademie für Prävention und Gesundheitsförderung im Kindes- und Jugendalter e. V. (DAPG)
  • Deutscher Ärztinnenbund e.V.
  • Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V (DGGG)
  • Deutsche STI Gesellschaft (DSTIG)
  • donum vitae e. V. Landesverband NRW
  • Ethno-Medizinisches Zentrum e. V. (EMZ)
  • Frauenrecht ist Menschenrecht e.V. (FIM)
  • HPV-Frauennetzwerk
  • INTEGRA (Deutsches Netzwerk zur Überwindung weiblicher Genitalverstümmelung)
  • NALA e.V. - Nachhaltig.Aktiv.Lebensnah.Aufklärend.
  • SAIDA International e.V.
  • Stiftung Kindergesundheit
  • Stiftung Männergesundheit
  • TERRE DES FEMMES Menschenrechte für die Frau e.V.
  • Walk In Ruhr – Zentrum für sexuelle Gesundheit (WIR)
  • Zentrum für Kriminologie & Polizeiforschung (ZKPF)
  • Zervita e.V.

Jetzt unterzeichnen - Vielen Dank für die Unterstützung!

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Neuigkeiten

Noch kein PRO Argument.

Ich unterzeichne nur unter ausdrücklichem Vorbehalt: Das Strafrecht ist das falsche Mittel dafür. Zwar sollte an den (oft sozialen oder kulturell bedingten) Ursachen gearbeitet werden, jedoch muss jede ungewollt Schwangere das Recht haben, selber frei zu entscheiden, ob sie das Kind austragen oder abtreiben will. Die Schwangeschaftskonfliktberatung muss freiwillig und ergebnisoffen sein, und es muss geeignete Hilfen für Mütter und Kinder geben, insbesondere Wohnraum und Geld.

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