327 Unterschriften
Der Petition wurde nicht entsprochen
Petition richtet sich an: Bayerischer Ministerpräsident, Bayerischer Kultusminister Bildungsausschuss des Landtages
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dr. Söder, sehr geehrter Herr Staatsminister Prof. Dr. Piazolo,
wir wenden uns als Eltern, Verwandte, Freunde oder Unterstützer von im September 2020 einzuschulenden Erstklässlern mit folgendem Anliegen an Sie:
Bitte ermöglichen Sie in der ersten Grundschulklasse kleinere Klassengrößen, so dass Erstklässler auch bei steigenden Covid-19-Infektionszahlen unter Einhaltung des bislang noch geltenden Abstandsgebotes durchgehend Präsenzunterricht erhalten können.
Durch eine Begrenzung der Klassenstärke auf beispielsweise 18 statt derzeit 28 oder ggf. auch im Schulbezirk anhand der örtlichen Gegebenheiten individuell festzulegenden Klassengrößen könnte wahrscheinlich gewährleistet werden, dass die neuen Erstklässler auch unter Beachtung des derzeit noch geltenden Abstandsgebotes durchgehend in der Schule unterrichtet werden könnten.
Anders als zu Beginn dieses Jahres haben wir derzeit noch die Möglichkeit uns auf Unterricht unter Pandemie-Bedingungen vorzubereiten: Bitte ermöglichen Sie den Kindern ein möglichst reibungsloses erstes Schuljahr. Im ersten Schuljahr werden die Grundlagen für die weitere Schullaufbahn gelegt: Was hier verloren geht, ist schwer aufzuholen und wird die Kinder den Rest Ihres (Schul)Lebens verfolgen.
Begründung
Derzeit können in Bayern Grundschulklassen erst ab einer Anzahl von 28 Schülern (bzw. 25 Schülern bei hohem Migrationsanteil) geteilt werden. Diese Anzahl bedeutet, dass in den üblichen Klassenzimmern im Regelbetrieb das Abstandsgebot so gut wie nie eingehalten werden könnte. Deshalb mussten im Verlauf dieses Schuljahres die meisten Klassen geteilt und ein Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht durchgeführt werden.
Angesichts der derzeit in Deutschland steigenden Infektionszahlen, der bereits erforderlichen Wiedereinführung von strengeren Hygieneregeln im europäischen Ausland sowie zu befürchtender Erkrankungen von Urlaubsrückkehrern gehen wir Eltern davon aus, dass mit großer Wahrscheinlichkeit im kommenden Schuljahr der Regelbetrieb an Schulen jedenfalls nicht durchgehend durchgeführt werden kann. Es wird wahrscheinlich im Herbst und Winter wieder zu einem Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht kommen. Aus unserer Sicht ist es keine Frage des Ob, sondern nur wann in Schulen das Abstandsgebot wieder eingeführt werden muss bzw. gar nicht erst aufgehoben werden kann.
Erstklässler sind jedoch im besonderen Maße auf Präsenzunterricht angewiesen und daher sehen wir die folgenden Probleme auf unsere zukünftigen Erstklässler zukommen:
Erstklässler kommen erstmals mit dem „System Schule“ in Kontakt, d.h. sie müssen sich erst an den Schulalltag, wie z.B. pünktlichen Schulbeginn, täglichen Schulbesuch, Aufmerksamkeit im Unterricht, Hausaufgaben etc., gewöhnen und sich im Klassenverbund zurechtfinden. Ein Wechsel der Unterrichtsform und Klassenzusammensetzung würde gerade die Erstklässler in besonderem Maße verwirren und verunsichern.
Noch viel wichtiger: In der ersten Klasse werden die Grundlagen für die zukünftige Schullaufbahn gelegt; den Kindern wird das Lesen, Schreiben und erstes Rechnen beigebracht. Wir als Eltern verfügen nicht über die erforderlichen pädagogischen Fachkenntnisse, um unseren Kindern dieses Wissen altersgerecht zu vermitteln. Anders als bei älteren Schulkindern ist gerade noch kein Grundstock vorhanden, auf dem man als Eltern, die in den wenigsten Fällen über pädagogisches Fachwissen verfügen, aufbauen kann.
Uns ist bewusst, dass dies zu erheblichem personellen Mehraufwand führen wird. Allerdings könnte dieser beispielsweise durch eine geringfügige Reduzierung des Präsenzunterrichts auf die wichtigen Themengebiete (z.B. Grundlegender Unterricht) und eine von Beginn an in geringem Umfang und nur bei geeigneten Themen durchzuführenden Distanzunterricht zumindest teilweise abgefangen werden. Auch sind wir der Ansicht, dass sich der Mehraufwand an Präsenzunterricht für die Lehrkräfte im Ergebnis „lohnen“ könnte: Es müsste nicht - wie im abgelaufenen Schuljahr - für den gesamten Grundlegenden Unterricht Präsenzunterricht und Material für das Homeschooling vorbereitet werden; auch die geringere Klassenstärke ermöglicht voraussichtlich ein schnelleres Fortkommen und somit ggf. eine geringere Anzahl an Präsenzunterrichtsstunden.
Link zur Petition
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Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 24.01.2021Anbei noch das Protokoll - ich konnte nur eine Datei auf einmal anhängen...
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Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 24.01.2021Liebe Unterstützer,
anbei die Stellungnahme der Staatsregierung zu unserer Petition sowie auszugsweise das Protokoll der Sitzung des Bildungsausschusses von Anfang Dezember.
Unser Anliegen ist ja leider erfolglos geblieben, aber ich bin trotzdem froh es wenigstens versucht zu haben.
Danke für Eure Unterschriften!
Verena Käbisch -
Die Petition wurde eingereicht
am 27.11.2020Liebe Mitunterzeichner,
zu Eurer Information die Nachricht, die ich heute vom Bayerischen Landtag bekommen habe:
"[...] hiermit teilen wir mit, dass Ihre Petition am Donnerstag, 03.12.2020 zur Behandlung im Ausschuss für Bildung und Kultus vorgesehen ist. Die Beratung Ihres Anliegens ist in öffentlicher Sitzung geplant.
Aufgrund der besonderen Situation durch die Corona-Pandemie ist ein Zutritt zum Landtagsgebäude derzeit nicht möglich. Sie können die Ausschusssitzung jedoch mittels Echtzeitübertragung im Internet (Livestream) auf dem YouTube-Kanal des Bayerischen Landtags unter www.youtube.com/user/BayernLandtag mitverfolgen. Es erfolgt keine Aufzeichnung, die nach der Sitzung noch abrufbar ist.
Falls Sie mit einer Übertragung... weiter
Debatte
Es gibt zahlreiche neue Erkenntnisse, dass es in Schulen kein erhöhtes Infektionsrisiko gibt und nichts dagegen spricht, den Unterricht einfach normal "wie früher" zu gestalten. Wem die Bildung und auch die psychische Gesundheit seiner Kinder wichtig ist, sollte sich dafür einsetzen, dass der Unterricht nach den Ferien uneingeschränkt und ohne unsinnige Hygienemaßnahmen den Betrieb aufnehmen kann.