Region: der Bundesrepublik Deutschland
Bildung

Offener Brief zur Einführung eines Promovierendenstatus an den deutschen Hochschulen

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Die Landesregierungen
4.321 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

4.321 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2012
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Ausgelöst durch die Plagiatsaffären beschäftigt sich die öffentliche Debatte immer mehr mit uns, den Doktorandinnen und Doktoranden, sowie mit unserer prekären beruflichen Situation (z.B. ZDF, 2012) und unserer Arbeitsweise. Sowohl auf Landes-, als auch auf Bundesebene werden Strategien und Methoden diskutiert, um in Zukunft dem Plagiarismus vorzubeugen und die Qualität von Doktorarbeiten in Deutschland zu verbessern. Paradoxerweise schließt die Diskussion die betroffene Gruppe, nämlich uns, bisher nahezu aus.

Wir Doktorandinnen und Doktoranden leisten entscheidende Beiträge zur Forschungstätigkeit und Lehre an deutschen Hochschulen. Ohne uns ist das System Hochschule nicht denkbar. Trotz dieser Leistung gibt es bisher nicht einmal verlässliche und vollständige Daten über die Anzahl von Promovierenden an den deutschen Hochschulen.

Die derzeitige unklare Rechtssituation in den Hochschulgesetzen der Bundesländer sorgt dafür, dass wir an den Universitäten als Gruppe nicht wahrgenommen werden. Je nach Finanzierungsart unserer Doktorarbeit können wir Studierende oder MitarbeiterInnen sein, bzw. auch gar nicht als Angehörige der Hochschule gelten. Dies führt zu einer nicht nachvollziehbaren Ungleichheit in Fragen der Mitbestimmung, der sozialrechtlichen Stellung sowie der rechtlichen Absicherung innerhalb unserer Gruppe.

Bereits 1996 forderte die Hochschulrektorenkonferenz eine geregelte Stellung von Doktorandinnen und Doktoranden, um ihre Betreuung und ihre statistische Erfassung zu sichern, um ihnen Zugang zu den Einrichtungen der Hochschulen zu gewähren und um Unsicherheiten in Haftungsfragen auszuräumen. Seitdem wurden diese Forderungen immer wieder in ähnlicher Weise auf höchster Ebene wiederholt (z.B. HRG 2002, BMBF 2008, GEW 2010), zuletzt durch das Positionsschreiben des Wissenschaftsrates im November 2011. Trotz dieser Initiativen sind Sie, die Landesregierungen, als Zuständige für die Landeshochschulgesetze, nie aktiv geworden.

Betrachtet man die Eindeutigkeit der Problematik sowie die Eindeutigkeit der sich seit 16 Jahren wiederholenden Lösungsvorschläge, ist diese Tatenlosigkeit frustrierend. Es entsteht der Eindruck, dass wir Doktorandinnen und Doktoranden und unsere Arbeit nicht wahrgenommen werden und kein Interesse besteht, uns als eigene und vollwertige Gruppe im deutschen Hochschulsystem mit Mitspracherecht und gesichertem rechtlichen Status anzuerkennen.

Mit diesem offenen Brief wollen wir Doktorandinnen und Doktoranden klarstellen, dass wir mit dieser Situation nicht zufrieden sind und nun endlich klare Regelungen erwarten. Wir verstehen uns nicht als anonyme Gruppe, die Forschungsergebnisse produziert und erst mit dem Doktortitel wieder in geregelte Verhältnisse eintritt. Wir wollen auch bereits während der Promotionsphase mitreden und die Hochschulen und das Wissenschaftssystem gestalten. Wir erwarten rechtliche Sicherheit und Anerkennung für die Arbeit, die wir für unsere Institute, unsere Fakultäten und unsere Hochschulen leisten.

Wir fordern eine Änderung der Landeshochschulgesetze, die uns endlich als eigene Gruppe an den Universitäten anerkennt!

Mit freundlichen Grüßen, [die Unterzeichner_Innen]

Begründung

English version of the Open Letter und mehr Information unter https://www.promostatus-jetzt.de Kontakt: kontakt@promostatus-jetzt.de

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

Link zur Petition

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Neuigkeiten

  • Bei der Tagung der Promovierenden-Initiative letzte Woche in Berlin (30./31. Juli) wurde nun beschlossen, den Brief mit der Unterschriftenliste, sowie den zahlreichen Kommentaren, an alle Landesregierungen zu schicken, mit der Bitte um Stellungnahme.

    Über www.promostatus-jetzt.de, facebook und twitter werden wir Euch über die Reaktion der Landesregierungen informieren.

  • Liebe Unterzeichner,

    die Unterschriftenaktion zur Einführung eines Promovierendenstatus an den deutschen Hochschulen hat vor genau vor einer Woche geendet.

    Wir haben 4324 Unterschriften sammeln können, was in Betracht von jährlichen Abschlussraten von Doktorarbeiten von ca. 25,000 ein beachtliche Zahl ist. Zudem konnten wir die Aufmerksamkeit Medien auf uns ziehen (Süddeutsche - jetzt.de, Deutschlandfunk, etc.).

    Anfang nächster Woche tagt die Promovierenden-Initiative in Berlin, um unter anderem zu beraten, ob und wie wir dieses Ergebnis noch einmal medienwirksam präsentieren.

    Über diesen Blog und www.promostatus-jetzt.de werden wir euch über die Weiterführung der Aktion informieren.

    Vielen Dank für Eure Unterstützung!
    Andreas... weiter

  • Ein erster Erfolg!

    am 26.05.2012

    Die Süddeutsche Zeitung (jetzt.de - Job und Karriere) ist auf uns aufmerksam geworden :)

    Die Resultate des Interviews vom 25.5. finden sich unter jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/547652/-1

Wenn meine Universität alle Doktoranden über Angebote informieren möchte, dann kann sie das nicht! Personen, die nicht in die "klassischen" Gruppen fallen oder deren Gruppe vergessen wird, werden nicht informiert, da es kein Verzeichnis für alle zugelassenen Doktoranden gibt. Dies macht eine gute Kommunikation zwischen Universität und Doktoranden aber auch den Austausch unterhalb der Doktoranden schwer. Und dies trifft alle, unabhängig davon, ob Stipendiaten, WiMis, oder "Selbstfinanzierer".

Realistisch und bei Tageslicht betrachtet wird aus der MÖGLICHKEIT, sich mit anderen Diktoranden auszutausuchen (sehr) schnell die PFLICHT dazu werden. (Siehe die Stiftungen, die Doktoranden nur unter der Bedingung fördern, ständig an Kursen, Kolloqien und sonstigen Treffen teilzunehmen) Im Ergebnis wird der Doktorand der Zukunft zu allen bisherigen Aufgaben dann noch dem Dauerassesmentcenter von irgendwelchen Kolloquien etc. ausgesetzt sein. C. Linden, Doktorand an der Uni Osnabrück

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