Region: Berlin
Bild der Petition Massenunterbringung in Tegel stoppen
Soziales

Massenunterbringung in Tegel stoppen

Petition richtet sich an
Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe & Abgeordnetenhaus von Berlin
282 Unterstützende 203 in Berlin
2% von 11.000 für Quorum
282 Unterstützende 203 in Berlin
2% von 11.000 für Quorum
  1. Gestartet 04.04.2024
  2. Sammlung noch > 2 Monate
  3. Einreichung
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Ich bin einverstanden, dass meine Daten gespeichert werden. Ich entscheide, wer meine Unterstützung sehen darf. Diese Einwilligung kann ich jederzeit widerrufen.

 
  • Schutz und die Achtung grundlegender Menschrechte für ankommende Geflüchtete.
  • Zugang zu privatem Wohnraum und die Förderung des Wohnungsbaus.
  • Keine Massenunterbringung für Geflüchtete! Für Strukturen, die Selbstbestimmung ermöglichen.
  • Schluss mit den Kürzungen im sozialen Bereich!
  • Soziale Probleme erfordern soziale Antworten und können nicht sicherheitspolitisch gelöst werden.
  • Schluss mit der Kriegstreiberei!
  • Für Investitionen in den (sozialen) Frieden und ein Ende menschenverachtender Grenzschutzpolitiken.

Soziale Arbeit in die Offensive! Lasst uns für die Soziale Arbeit und ihre Standards einstehen!

Schließen wir uns zusammen.

Begründung

Als Sozialarbeiterinnen in Berlin stehen wir in unseren Arbeitsfeldern zunehmend mit dem Rücken an der Wand! Zu lange haben wir zugesehen, wie professionelle Standards in unseren Arbeitsfeldern gesenkt werden. Sie lassen sich unter den strukturell vorgegebenen Bedingungen nicht mehr einhalten: Haushaltskürzungen, Fachkräftemangel, hohe Fallbelastung und Projektbefristungen belasten die Qualität unserer Arbeit stark. Gleichzeitig werden im Sinne der neoliberalen Logik von Kosteneinsparungen Konkurrenz und Wettbewerb zwischen den Trägern aktiv herbeigeführt und so eine Entprofessionalisierung der Sozialen Arbeit begünstigt. Besonders alarmieren uns dabei die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Fluchtmigrationssozialarbeit.

Fluchtmigration ist in kapitalistischen Gesellschaften ein konstantes und globales Phänomen, das längerfristiger Strategien bedarf. Diese müssen Zukunftsperspektiven für die Menschen sicher stellen. Hierfür erarbeitete Qualitätsstandards aus Sicht der Professione Soziale Arbeit und aus Betroffenenperspektive sind im UA TXL nicht vorzufinden. Fernab von Zivilgesellschaft werden dort Menschen in gefängnisartigem Zustand auf engstem Raum ohne Privatsphäre untergebracht. Dabei ist die Aufenthaltsdauer für die meisten Bewohner:innen ungewiss und beträgt im Durchschnitt mehrere Monate. Grundlegende Menschenrechte der Bewohner:innen wie Gewaltschutz (1), Rückzugsmöglichkeiten, Versorgung mit jahreszeitangemessener Kleidung, genießbare Verpflegung und hygienische Sanitäranlagen sind nicht gegeben. Es gibt ein absolut unzureichendes Angebot an medizinischer Versorgung und qualifizierter sozialarbeiterischer Beratung, welches nicht allen Bewohner:innen gleichermaßen zugänglich ist. Es handelt sich um eine Form der Unterversorgung, die lebensbedrohlich sein kann (2). Die Möglichkeiten externer Beratungsangebote sind absolut unzureichend und wurden überhaupt erst seit Dezember 2023 wieder zugelassen, nachdem es zu einem öffentlich gewordenen Protest kurdischer Bewohner:innen in UA TXL11 kam (3). Dem vorangegangen war ein Übergriff islamistischer und nationalistischer Bewohner:innen des Lagers zusammen mit ähnlich orientierten Sicherheitsmitarbeitern gegen kurdische Bewohner*innen. Eine umfangreiche Aufarbeitung des Vorfalls fand bisher nicht statt. Auch ein zuvor veröffentlichter Brandbrief von 130 ukrainischen Frauen(4), die die Unterbringung in Tegel kritisierten, führte zu keinen grundlegenden Veränderungen. Zudem wurde uns sowohl von Bewohner:innen als auch Mitarbeiter:innen berichtet, dass es Verstrickungen von Personal und Bewohner:innen in Drogenhandel und Zwangsprostitution gebe.

Die Betreiber der Einrichtung sind vorwiegend sowohl im Bereich Katastrophenschutz als auch der Sozialen Arbeit tätig: DRK, Johanniter-Unfallhilfe, Malteser, Arbeiter Samariter Bund und der Deutschen-Lebens-Rettungsgesellschaft. In Tegel arbeiten unter den 1.000 Angestellten jedoch kaum ausgebildete Sozialarbeiter:innen. Eine ähnliche Situation zeichnet sich im Bereich der medizinischen Versorgung in Tegel ab.

Wie lassen sich Haushaltskürzungen auf der einen Seite rechtfertigen, womit uns die Grundlagen professioneller Sozialer Arbeit entzogen werden? Und wie lassen sich andererseits solche teuren Massenunterkünfte wie das UA TXL (5) ethisch, professionell, rechtlich und ökonomisch rechtfertigen?

Offensichtlich dient diese teure Maßnahme vor allem dazu, professionelle Standards in der Sozialen Arbeit und in der Versorgung von Geflüchteten zu unterlaufen und eine autoritäre, menschenrechtsverletzende Grenzschutzpolitik innerhalb der Städte zu etablieren. Soziale Arbeit verkommt zur reinen Notfallversorgung, die im Sinne des Katastrophenschutzes anderen organisatorischen Logiken, finanziellen Budgets und Sichtweisen auf die Bedarfe der Nutzer:innen folgt. Die Entwicklung ist unter dem Vorzeichen des (zunehmenden) sicherheitspolitischen Paradigmas zu werten, das immer mehr in die Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit hineinwirkt. Vor dem Hintergrund der Mobilmachung extrem rechter und rechtskonservativer Kräfte in der BRD ist diese Entwicklung innenpolitisch brandgefährlich, da sie deren nationalistischen Diskursen Vorschub leistet. Zugleich ist sie Ausdruck des steigenden Einflusses dieser Kräfte auf die Ausgestaltung sozialer Hilfen.

AG Tegel des Solidaritätstreff Soziale Arbeit Neukölln

Mehr zum Solidaritätstreff Neukölln: [https://www.instagram.com/solitreff_neukoelln/]

Quellen:

(1) Laut DRK gibt es ein Gewaltschutzkonzept. Entsprechend unserer Recherchen sowie Gespräche mit Mitarbeitenden und Bewohner:innen wird aber ersichtlich, dass Gewalt in unterschiedlichen Formen regelmäßig stattfindet.

(2) [https://www.bzsl.de/beratungs-projekte/beratung-fuer-gefluechtete-bns/brandbrief/]

(3) [https://anfdeutsch.com/aktuelles/berlin-antikurdische-gewalt-in-tegeler-fluchtlingszentrum-39984], [https://x.com/der_neukoellner/status/1730689904680579193]

(4) [https://fluechtlingsrat-berlin.de/wp-content/uploads/besch

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Solidaritätstreff Soziale Arbeit Neukölln aus Berlin
Frage an den Initiator

Link zur Petition

Bild mit QR code

Abrisszettel mit QR Code

herunterladen (PDF)

Übersetzen Sie jetzt diese Petition

Neue Sprachversion

Neuigkeiten

  • Dies ist ein Hinweis der openPetition-Redaktion:

    Die Petition stand im Konflikt mit Punkt 1.9 der Nutzungsbedingungen und wurde deshalb pausiert. Inzwischen wurde die Petition überarbeitet, erneut durch die Redaktion von openPetition geprüft und freigeschaltet.

  • Dies ist ein Hinweis der openPetition-Redaktion:

    Diese Petition steht im Konflikt mit Punkt 1.4 der Nutzungsbedingungen für zulässige Petitionen.

    Bitte belegen Sie Ihre Aussagen mit Quellen (Link/URL) oder kennzeichnen Sie sie als eigene Meinung: "seit Dezember 2023 wieder zugelassen, nachdem es zu einem öffentlich gewordenen Protest kurdischer Bewohner*innen in UA TXL11 kam. Dem vorangegangen war ein Übergriff islamistischer und nationalistischer Bewohner*innen des Lagers zusammen mit ähnlich orientierten Sicherheitsmitarbeitern gegen kurdische Bewohner*innen. Eine umfangreiche Aufarbeitung des Vorfalls fand bisher nicht statt. Auch ein zuvor veröffentlichter... weiter

Noch kein PRO Argument.

Noch kein CONTRA Argument.

Warum Menschen unterschreiben

Seit Jahren entwickelt sich in Berlin eine entmenschlichende Lagerindustrie, die asylsuchende/nicht-findende Menschen zur Ware ihrer Lohnarbeit macht. Die Gettoisierung in Tegel ist nur eine weitere Stufe dieser Entwicklung und darf wie alle anderen Lagerformen (MUF, Container etc.) nicht normalisiert werden. Wohnrecht ist ein Menschenrecht und sollte auch asylsuchenden und flüchtenden Menschen ermöglicht werden, anstatt sie in Lagern zu drangsalieren und hinterher zu behaupten, sie hätten sich nicht integrieren können, weil man sie jahrelang wie staatlich legitimiert schikanierte und psychisch und physisch zerstörte.

Wohnen als Schutzraum ist wichtig um sich als Mensch für vernünftige und solidarische Arbeit in Gesellschaften einbringen zu können - wir brauchen ALLE (außer die die gierig sind und nicht teilen wollen und vergessen das es Maß braucht)- leider wird gerade und zunehmend mit erschreckenden Unterkünften für Geflüchtete und auch anderen Wohnungslosen unglaublich viel Gewinn gemacht; diese skrupellose Wirtschaft muss gesetzlich verboten werden anstatt die Betroffenen zu stigmatisieren.... die Unterbringung von einer Vierköpfigen Familie in Berlin kostet in einem Zimmer in einem inakzeptablen Wohnheim mindestens 3600 Euro im Monat- und wir Bürger zahlen das von unseren Steuern an private Geschäftsleute ohne ethisches Empfinden- das sollte Politik verbieten anstatt z.B. Klimaaktivisten und andere die sich für wirkliche menschliche Veränderungen einsetzen zu kriminalisieren... Aber bitte mal bisschen Tempo...Ober hat die CDU Ihr C und die SPD ihr S und die Grünen schon die Farbe in Schwarz/Braun verwaschen- das F der FDP ist nur noch Freiheit für Profiteure und was ist mit den Linken los???..bin Sozialarbeiterin und könnte nur noch weinen und vor Wut Schreinen;;;...

Werkzeuge für die Verbreitung der Petition.

Sie haben eine eigene Webseite, einen Blog oder ein ganzes Webportal? Werden Sie zum Fürsprecher und Multiplikator für diese Petition. Wir haben die Banner, Widgets und API (Schnittstelle) zum Einbinden auf Ihren Seiten. Zu den Werkzeugen

Übersetzen Sie jetzt diese Petition

Neue Sprachversion

Mehr zum Thema Soziales

11.826 Unterschriften
143 Tage verbleibend
3.341 Unterschriften
61 Tage verbleibend

Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern