Umwelt

Klimaschutz geht anders! - gegen Greenwashing und Flächenfraß beim Netzausbau

Petition richtet sich an
Bundesnetzagentur
659 Unterstützende 651 in Deutschland
1% von 50.000 für Quorum
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  1. Gestartet 19.04.2024
  2. Sammlung noch > 2 Monate
  3. Einreichung
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

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Im Siedlungs- und Gewerbebau verzichtet man normalerweise auf das Bauen auf der "Grünen Wiese": Menschen und Natur benötigen unzerschnittene größere Freiflächen. Nur dort kann man sich erholen und finden Tiere genügend Lebensräume. Von der Qualität dieser Flächen hängt wesentlich ab, wie weit unsere Ökoysteme dem Klimawandel trotzen können. Regional- und Landschaftspläne schützen daher viele dieser Flächen.


Leider sind nun gerade diese geschützten Flächen zum Zentrum des Interesses der vier großen Strom--Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) geworden. Amprion, Tennet, TransNetBW und 50Hertz sind mächtige, große Konzerne und 100% Töchter der großen Energiekonzerne RWE und Co.. Sie könnten moderne, kleine Technik verwenden, versiegelte Flächen, Gewerbegebietsflächen oder stark belastete Flächen erwerben, und die Planung ihrer Netze darauf ausrichten. Aber unverständlicherweise tun sie, die doch immer mit Klimaschutz für sich werben, das viel zu oft nicht. Und ohne Rücksicht auf Natur und das rare Gut Freifläche wird ein Heraussuchen von strategisch günstigen "Filetstücken" praktiziert.


Wir sehen die Politik und die Bundesnetzagentur in der Verantwortung, schnell und entschieden einzugreifen. Sie muss die von ihr ermächtigten Unternehmen, die ihre Macht auf Kosten künftiger Generationen auszunutzen, in die Schranken weisen, statt vermeidbare und unumkehrbare Schäden herunterzuspielen oder gar noch schön zu reden!


Wir fordern:

1. Mehr Klimaschutz: Wertvolle, zusammenhängende Flächen dürfen nicht verwendet werden. Es soll, wo immer möglich, auf versiegelte Flächen zurückgegriffen, bzw. Projekte in Anbindung an vorhandene Umspannwerke, Kraftwerke, auf Gewerbegebieten etc. realisiert werden.

2. Beachtung von Regionalplanzielen: Regionalplanziele und Landschaftspläne müssen befolgt werden.

3. Minimierung des Flächenverbrauchs: Es sind Bauweisen zu wählen, die einen möglichst geringen Flächenverbrauch im Sinne einer Versiegelung oder Herausnahme aus der Natur bedeuten.

4. Transparenz: AlsTräger öffentlicher Belange besteht für die ÜNB eine Verpflichtung zu größtmöglicher Transparenz. Ergebnisse von Kartierungen, Protokolle, Flächengutachten und technische Gutachten, sowie weitere Standortkriterien müssen offengelegt werden.

5. Zuweisungsrecht der Kommunen und demokratische Mitwirkung: Zur Sicherung der kommunalen Selbstverwaltung müssen die Kommunen neben dem bereits geregelten gemeindlichen Einvernehmen das Recht haben, dem Übertragungsbetreiber die erforderlichen Flächen in dem jeweiligen Planungskorridor zuweisen zu können. Solange dieses nicht gegeben ist, muss die Bundesnetzagentur die Übertragungsnetzbetreiber deutlich auffordern, die Standortwahl in engster Zusammenarbeit mit den Kommunen und den Verbänden durchzuführen.


Auf diese Weise könnten geeignete Flächen im erforderlichen Tempo gefunden werden, würde der Netzausbau deutlich mehr dem Klimaschutz, dem Landschafts- und Naturschutz genügen und würde den Übertragungsnetzbetreibern signalisiert, dass der Netzausbau sich auf absolut notwendige Projekte zu beschränken habe. Und so könnte auch die Bevölkerung für die erforderlichen Maßnahmen gewonnen werden!




Begründung

Wie drastisch die Sachlage sein kann, kann man z.B. an drei Projekten Amprions erkennen:


So in Dorsten. Hier gibt es zahlreiche große versiegelte oder stark belastete Flächen: Kohlekraftwerk, Zeche, Abraumhalde, alte sonstige Industriestandorte. Aber Amprion kauft 27 ha im einzigen größeren, noch vorhandenen Freiraum und will dort seinen Konverter bauen. Dass Uniper, ein "Geschwister" Amprions derweil einen Gewerbepark auf der Kohlekraftwerksfläche plant, erscheint wie ein schlechter Scherz!

https://dorsten-online.de/amprion-konverter-argumente-von-uniper-offenbar-nur-vorgeschoben/


In Hollen-Holtkamp-Ströhen wird von Amprion nach einem Standort für z.Z. 9 ha Phasenschieber gesucht. Dort geht es nicht nur um Landschaftsschutz, sondern auch um herausragende Biotope und Naturschutzgebiete, die durch den Bau (erst recht, wenn Amprion dort noch neue Projekte planen sollte) stark beeinträchtigt werden würden. Ein Bau zwischen einem Umspannwerk der Umgebung und der Autobahn wäre möglich. Kritiker fragen außerdem, ob die Phasenschieber wirklich auf diesem Netzabschnitt notwendig sind. Die noch nicht fertig gestellte Leitung wird dort im Übrigen von Amprion in Konkurrenz zu Tennet gebaut.

https://bielefeld.bund.net/service/meldungen/detail/news/amprion-phasenschieber/


In Kreuztal plant Amprion ein Umspannwerk mitten im engen und schlecht erschlossenen Heestal. Die beanspruchte Fläche ist vom Lanuv (Landesamt für Natur- und Umweltschutz) als schützenswertes Biotop eingestuft. Ein Anschluss an das Umspannwerk Altenkleusheim wäre technisch ohne Weiteres möglich.

https://www.siegener-zeitung.de/lokales/siegerland/kreuztal/umspannwerk-in-kreuztal-stadt-wehrt-sich-gegen-plaene-von-amprion-im-heestal-QUXE6QRS4JGTNEJ2N7U46EQMC4.html

https://www.spd-siegen-wittgenstein.de/2016/07/05/%C2%84heestal-kein-geeigneter-standort-fuer-das-geplante-umspannwerk%C2%93/


Dass nicht jedes Projekt wirklich der Versorgungssicherheit dient, verdeutlicht die neuerliche Stellungnahme des BUND zum Netzentwicklungsplan (NEP).

https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/energiewende/stromnetze/Stellungnahme-Netzentwicklungsplan-BUND-20230425.pdf


Und ein interessanter Punkt ist sicherlich auch, dass die Bundesnetzagentur über die Größe und Beschaffenheit der von den ÜNB für ihre Anlagen beanspruchten Flächen nicht informiert ist, ja, die ÜNB Flächen für Projekte kaufen, die noch nicht einmal genehmigt sind!



Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Kathrin Weber aus Bielefeld
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Es gibt in den Großstädten wie Leipzig, Dresden, Magdeburg, Berlin und vielen anderen nicht nur hektarweise sondern qudratkilometerweise ,,unberührte Dachflächen" auf denen mit geringem Kostenaufwand und sehr effektiv Photovoltaikanlagen installiert werden sollten, statt wertvolle Ackerböden und Wiesen mit PV-Freiflächenanlagen für Jahrzehnte zuzupflastern. Diese Böden gehen uns Bürgern und der geschundenen Natur für sehr lange Zeit verloren, auch wenn im Gegenzug erneuerbare Energie gewonnen wird. Auch ist das in ca. 20 Jahren nach dem Verfall der PV-Anlagen
zu erbringende Recycling völlig ungeklärt, denn in der Marktwirtschaft melden bekanntlich jährlich tausende Firmen Konkurs an, leider auch, um solche Kostenaufwendungen zu umgehen !
Wer wird dann zur Kasse gebeten ? Na der ,, dumme Bürger", der sich
zu allem Übel noch in eine Genossenschaft ,, eingekauft" hat.
Also - Leute, aufgewacht !!!

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