16.454 Unterschriften
Der Petition wurde nicht entsprochen
Petition richtet sich an: Sylvia Löhrmann, Ministerin für Schule und Weiterbildung
Zum 1.8.2014 tritt in NRW das 9. Schulrechtsänderungsgesetz in Kraft, das für viele Schüler einschneidende Veränderungen bedeutet.
Die neue Verordnung sieht vor, dass die Mindestschülerzahl an Förderschulen zum Beispiel mit dem Schwerpunkt Lernen auf 144 Kinder hinaufgesetzt wird. Diese Zahl ist für viele Schulen nicht zur erreichen, sie sind dadurch von Schließung bedroht.
Wir fordern den Erhalt aller Förderschulen und deshalb die Abschaffung einer Mindestschülerzahl für Förderschulen . Denn Kinder haben ein Recht auf Bildung und manche Kinder sind dafür auf den Lernort Förderschule angewiesen
Begründung
In Artikel 5, Absatz 4 der UN-Behindertenrechtskonvention steht:
"Besondere Maßnahmen, die zur Beschleunigung oder Herbeiführung der tatsächlichen Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderungen erforderlich sind, gelten nicht als Diskriminierung im Sinne dieses Übereinkommens." Förderschulen mit ihren sonderpädagogischen Konzepten und Lernmethoden sind besondere Maßnahmen, die für viele Kinder mit Förderbedarf erforderlich sind und deshalb nicht als Diskriminierung im Sinne dieses Übereinkommens gelten können. Förderschulen zu schließen oder ein Weiterführen der Förderschule zu verhindern, indem die Schülermindestzahl vorgeschrieben wird, diskriminiert Kinder, die zum Beispiel wegen einer Lernbehinderung auf die Hilfe und Beschulung an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen angewiesen sind!
In Artikel 24 Bildung der Behindertenrechtskonvention wird nicht von einer Schule für alle Kinder gesprochen. Die Konvention enthält keine Aussage darüber, wie der Deutsche Staat seine Schulen gliedern soll, eine Schließung der Förderschulen wird in der Behindertenrechtskonvention nicht gefordert, gefordert wird der Zugang zu Bildung, dieser kann für Kinder in der Förderschule umgesetzt werden.
Wir befürworten Inklusion für die Kinder mit Behinderung in die allgemeine Schule, für die der Bildungsanspruch in der allgemeinen Schule umgesetzt und für die durch inklusive Bildung Teilhabe sichergestellt werden kann. Sonderpädagogische Konzepte und geeignete Rahmenbedingungen müssen gewährleistet werden. Der gemeinsame Unterricht an Regelschulen reicht mit seinen 2-3 Förderstunden in der Woche nicht aus, um jedem betroffenen Kind gerecht zu werden.
Förderschulen arbeiten mit jedem Kind individuell, jedes Kind wird dort abgeholt, wo es tatsächlich steht und nicht allein gelassen. Die Kinder bekommen durch die Förderschule die Möglichkeit sich zu entwickeln, ihre Talente zu entdecken und Fähigkeiten auszubauen.
Das seitherige Fördersystem hat Kinder insbesondere auch mit dem Förderbedarf Lernen den Weg in die Zukunft geebnet. Deshalb darf die Förderschule nicht abgeschafft werden. Für unsere Kinder fordern wir: "Never change a winning team"!
Wir fordern den Erhalt der Förderschulen in NRW! Eine Mindestschülerzahl darf für Förderschulen nicht festgeschrieben werden. Der Förderbedarf muss festgestellt werden, Kinder mit Förderbedarf brauchen weiterhin die Chance, dass ihre Teilhabe in der Gesellschaft und am Arbeitsleben durch die Förderschule wohnortnah sichergestellt werden kann.
Petition teilen
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
28.03.2014
Petition endet:
27.09.2014
Region:
Nordrhein-Westfalen
Kategorie:
Bildung
Neuigkeiten
-
Der Petition wurde nicht entsprochen
am 08.04.2016Hallo liebe Unterstützer ,
heute erhielt ich einen Brief des Landtages NRW in dem mir mitgeteilt wurde das man unserer Petition nicht entsprechen kann .
Die Mindestschülerzahl für Förderschulen werde es weiter geben , etc . .
Wer Interesse an dem genauen Wortlaut des Schreibens hat, kann sich gerne bei mir per Mail melden.
Fest steht das wir trotz dieser Nachricht weiter für den Erhalt der Förderschulen kämpfen werden , denn es gibt nichts Wichtigeres als das die betroffenen Kinder die richtige Förderung erhalten !
Liebe Grüße
Tina Stahlschmidt, geb. Brune -
Petent ist im Dialog mit dem Petitionsempfänger
am 29.07.2015Liebe Unterstützer ,
nun zum Ende der Sommerferien in NRW habe ich nochmals im Landtag nach dem Stand der Bearbeitung unserer Petition gefragt .
Die Petition stand bereits vor der Sommerpause als Tagungspunkt auf den Sitzungslisten . Dies hat leider nur ergeben das weiterer Diskussionsbedarf besteht und man weiter beraten muß.
Für uns bedeutet das , das zwar der Petitionsausschuß die Petition auf Wiedervorlage für Anfang August gelegt hat , aber eine wirkliche Entscheidung gibt es hier noch nicht.
Ein entsprechender Zwischenbericht wird mir heute per Post zugesendet.
Ich wünsche Ihnen allen noch einen schönen Sommer und melde mich, sobald ich Neuigkeiten habe.
Liebe Grüße aus dem Sauerland
Tina Brune -
Die Petition wurde eingereicht
am 23.05.2015Liebe Unterstützer ,
unsere Petition liegt nun bereits einige Monate in Düsseldorf zur Bearbeitung.
Der Petitionsausschuß kümmert sich um alle Stellungnahmen bezüglich unseres Anliegens und wird sich unaufgefordert bei uns melden , sobald alle Reaktionen der Politiker vorliegen.
Man hatte uns bereits beim einreichen der Petition darüber informiert das dies alles einige Monate dauern könnte .
Wir melden uns sobald wir Neuigkeiten vorliegen haben .
Ihnen allen schöne Pfingsttage mit Ihren Familien .
Liebe Grüße aus dem Sauerland
Tina Brune
Debatte
Das 9-te Schuländerungsgesetz gewährleistet die Wahlfreiheit der Eltern. Durch die Reduzierung der Mindestgrößen, bzw. die Zurücknahme der Ausnahmegenehmigung höhlt man das Förderschulsystem von hinten aus. Welche Wahl haben die Eltern dann noch?
Reduktionismus durch Förderschulen vermeiden. Durch die Auflösung der Förderschulen kann das deutsche Bildungssystem eventuell an internationale Standards anschließen, aber darum geht es gar nicht. Am Förderort Förderschule fördern wir SchülerInnen in reduktionierten (vermeindlich dem Entwicklungsstand des Schülers angepassten) Zusammenhängen. So könne sich die SchülerInnen auch nur in diesem bildungspoltisch verengten Fenster entwickeln, was zu einer Bestätigung unserer Annahme über die Beschränkheit dieser SchülerInenn führt. Für Inklusion - aber richtig!