8.102 Unterschriften
Petitionsempfänger hat nicht reagiert.
Petition richtet sich an: Sächsisches Staatsministerium für Kultus
Mit dem Wegfall des Präsenzunterrichts kommen die Schulen derzeit ihrem Erziehungsauftrag gar nicht mehr und ihrem Bildungsauftrag nur noch mangelhaft nach. Derzeit ist das Lernniveau der Schüler*innen noch mehr als sonst abhängig von den Unterstützungsmöglichkeiten der Eltern und dem persönlichen Engagement der jeweiligen Lehrer*innen. Bildungs- und Chancengleichheit sind damit aktuell nicht gegeben.
Doch das Problem sind nicht die Schulschließungen an sich. Die Aussetzung des Präsenzunterrichts entlässt die Schulen jedoch nicht aus ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag. Deshalb fordern wir vom sächsischen Kultusministerium:
- Erziehungsauftrag: Die Schulen sollen ihren Erziehungsauftrag gegenüber den Schüler*innen wieder aufnehmen und auch unter Bedingungen des digitalen Unterrichts erfüllen.
- Bildungsauftrag: Der Bildungsauftrag der Schulen soll auf den digitalen Unterricht angepasst werden.
- Personelle Voraussetzungen: Lehrer*innen sollen im Umgang mit digitalen Unterricht fort- und weitergebildet werden. Zudem sollen Fachinformatiker*innen an Schulen eingestellt werden.
- Technische Voraussetzungen: Es soll eine einheitliche und stabile technischen Infrastruktur für den digitalen Unterricht bereitgestellt werden.
Im Detail bedeutet das:
Erziehungsauftrag
- Für den digitalen Schulalltag in Sachsen ist eine einheitliche und verlässliche Struktur zu schaffen. Es braucht auch beim digitalen Unterricht verbindliche Stundenpläne mit Online-Präsenzzeiten, damit Schüler*innen gleichermaßen mitkommen und einen strukturierten Alltag haben.
- Am Anfang und Ende einer Schulwoche sollte es einen festen Video-Termin von Klassenleiter*innen und Schüler*innen geben. Insgesamt ist von den bereits vorhandenen Video-Konferenz-Möglichkeiten im digitalen Schulalltag konsequent Gebrauch zu machen.
- Elterngespräche sind digital zu ermöglichen und durchzuführen. Es braucht verbindliche Vorgaben, um während der Schließzeiten den partnerschaftlichen Erziehungsauftrag zwischen Lehrerschaft und Eltern zu erfüllen.
Bildungsauftrag
- Es müssen Lehrpläne inhaltlich und didaktisch an die neue Situation angepasst werden, um Wissen digital zu vermitteln.
- Die Benotung und Einschätzung von schulischen Leistungen darf nicht nur an den Präsenzunterricht geknüpft bleiben. Es braucht im digitalen Unterricht regelmäßige Kontrollen mit transparenten Bewertungskriterien.
- Für einen gerechten und qualitativ gleichwertigen digitalen Unterricht in ganz Sachsen bedarf es einheitlicher Qualitätsanforderungen, an denen sich alle Schulen verbindlich orientieren.
- Die Methodenkompetenz für digitales Lernen muss sowohl für Lehrer*innen als auch für Schüler*innen gefördert werden.
Personelle Voraussetzungen
- Alle Lehrkräfte müssen umfassend für die Arbeit mit digitalen Lernmedien fortgebildet und gecoacht werden, damit digitaler Unterricht nicht vom individuellen Engagement und der persönlichen Vorbildung einzelner Lehrer*innen abhängig ist.
- Zur Einrichtung und Wartung der neuen Technologien sowie zur Schulung der Lehrkräfte und Schüler*innen im Umgang damit sind IT-Fachkräfte nötig. Lehrer*innen können dies nicht neben der pädagogischen und didaktischen Arbeit leisten.
Technische Voraussetzungen
- Es müssen für den digitalen Unterricht geeignete Online-Plattformen zur Verfügung gestellt werden (wie z. B. Lernsax). Die Plattformen müssen so ausgestaltet sein, dass sie einen reibungslosen digitalen Schulalltag gewährleisten.
Begründung
Die corona-bedingten Schulschließungen sind keine kurzen Phasen, sie bestimmen den Schulalltag unserer Schüler*innen. Daran wird sich voraussichtlich auch 2021 wenig ändern. Selbst wenn die Schulen im Wechselmodell (Mix aus Präsenz- und Fernunterricht) wieder öffnen, sind einheitliche und umfassende Vorgaben für einen qualitativ gleichwertigen digitalen Unterricht unumgänglich.
Auch für die Zukunft werden digitale Lernformen immer wichtiger. Sachsen ist dafür aktuell nicht gut aufgestellt. Derzeit organisiert jede Schule und jede*r Lehrer*in den Fernunterricht individuell – dies führt zu einem unstrukturierten und ungerechten Schulalltag, bei dem viel auf das Engagement, die technische Ausstattung und die digitalen Kenntnisse der Eltern abgewälzt wird.
Es braucht Klarheit darüber, wie digitaler Unterricht in Sachsen aufgebaut sein soll. Deshalb fordern wir das sächsische Kultusministerium auf, endlich ein einheitlich verbindliches Konzept zu erarbeiten, mit dem alle sächsischen Schulen arbeiten müssen.
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Petitionsempfänger antwortet nicht
vor 8 TagenLiebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 24 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Petitionsempfänger nicht reagiert hat.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team -
Die Petition wurde eingereicht
am 11.12.2022Liebe Unterstützer*innen,
ein halbes Jahr ist seit dem letzten Update zu unserer Petition vergangen. Nun ist es Zeit für eine abschließende Nachricht. Leider mit wenig aufmunterndem Inhalt. Denn der Petitionsausschuss hat kürzlich auf die Inhalte unserer Petition Stellung genommen. Und die sagt – kurz und überspitzt zusammengefasst – aus, dass das sächsische Kultusministerium alles richtig gemacht hat.
Hier könnt ihr den genauen Wortlaut nachlesen: drive.google.com/file/d/1esnGfHbl1-t0f4JB29fj74qdjI6sG39b/view
Über 8.000 Unterschriften haben also nicht ausgereicht, um den Verantwortlichen deutlich zu machen, dass digitaler Unterricht ohne konkrete und einheitliche Vorgaben der Politik nicht flächendeckend funktioniert – sondern nur... weiter -
Die Petition wurde eingereicht
am 06.06.2022Liebe Unterstützer*innen,
hier ist nach längerer Zeit wieder einmal ein Update: Nachdem wir auf die Bitte einer persönlichen Übergabe der über 8.000 Unterschriften beim Kultusministerium Sachsens keine Antwort bekamen und wir Anfang April die Petition offiziell beim sächsischen Petitionsausschuss eingereicht haben, erhielt ich wenige Tage später doch noch einen Anruf des Kultusministeriums. Unsere 8.000 Unterschriften haben dort wohl Eindruck hinterlassen – allerdings verlief das Gespräch am Ende auf die bereits unzählige Male wiederholte Antwort hinaus: Das Kultusministerium habe alles getan. Es sei doch viel passiert. Mehr könne es nicht tun. Diese Antwort war mehr als frustrierend – vor allem nach den vielen E-Mails und Erfahrungsberichten,... weiter
Debatte
Das Argument, warum sich die Petition nicht direkt an die Stellen wendet, ist einfach zu entkräften. Viele Eltern haben die Erfahrung gemacht, dass Ihre Argumente nicht gehört werden. Auch nach dem x-ten Lockdown hat sich wenig am digitalen Unterricht getan. Es ist allein vom Lehrer und dessen "guten Willen" abhängig, ob Online Unterricht stattfindet. Es betrifft eine ganze Generation von Schülern in allen Schulformen +Eltern. Bildung ist Zukunft, denn nur gut ausgebildete Schüler können qualifizierte Berufe erlernen oder studieren, um die wirtschaftliche Stärke unseres Landes zu erhalten.
Ein wichtiger Punkt ist außer Acht gelassen: die geeignete Plattform für das wichtige angestrebte Ziel ist offensichtlich nicht Lernsax. Statt auf Landesebene etablierten quelloffenen Systemen wie z.B. moodle hinterher zu entwickeln, wäre es sinnvoller, die Gelder in ebendiese opensource-Projekte zu stecken. Moodle kann klassen- und jahrgangsübergreifend - sogar Schulstufen-übergreifend genutzt werden. Lernpläne und Kompetenzen lassen sich mit etwas Initiative von Klasse 1 bis in die Berufsschule oder Fachhochsschule abbilden und fortschreiben. Auch im Berufsleben ist das Weiternutzen möglich.