Volksvertreter Ernst Steinbach
Stellungnahme zur Petition Gerthe West: Stopp der Bebauungsplanung eines Grüngürtels in Bochum Gerthe/Hiltrop
SPD, zuletzt bearbeitet am 16.04.2019
Ich lehne ab.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Fachausschuss.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Parlament/Plenum.
Ich stimme gegen die Petition, denn ich finde es wichtig und richtig, dass dieser Bereich beplant wird. Knapper Wohnraum ist ein ernstes Problem in Bochum.
Aber ich verstehe die Sorgen, die viele Gertherinnen und Gerther haben – und stellenweise habe ich auch Bedenken. Der Vorentwurf der Rahmenplanung darf nicht mehr sein, als er bislang ist: ein Vorentwurf. Es gibt einige Punkte, die so nicht umgesetzt werden dürfen, wofür ich mich gemeinsam mit der SPD-Ratsfraktion einsetzen werde.
Ein Problem: Der Vorentwurf sieht auch eine sechsgeschossige Bebauung vor. Das ist viel zu hoch! Die neuen Häuser müssen sich harmonisch in den Ortsteil einfügen und ihn nicht negativ dominieren und seinen ganzen Charakter zerstören. Ich bin für eine aufgelockerte Wohnbebauung. Die darf gerne mehrgeschossig sein, aber immer maßvoll.
Im geförderten barrierefreien Wohnungsbau ist ohnehin nur eine 4-geschossige Bebauung möglich, wegen der Förderrichtlinie.
Außerdem bin ich gegen eine direkte Verbindung zwischen Castroper Hellweg und der Lothringer Straße. Es ist gut, dass das Thema „Westumgehung“ vom Tisch ist. Eine Verbindung zwischen Lothringer Straße und Castroper Hellweg wäre aber nichts anderes als eine „Westumgehung light“.
Auch müssen wir die Natur im Blick behalten. Der große Grünzug ist wichtig für das städtische Klima und darf nicht blind bebaut werden. Die Bebauung muss viel Grün beinhalten, auf Dächern, aber auch zwischen den Gebäuden. Viele Gewässerflächen wie kleine Bachläufe oder Teiche wären ebenfalls sinnvoll.
Trotz der Vorsicht, die bei der Planung und Bebauung nötig ist, bieten sich aber auch Chancen. Neuer Wohnraum bedeutet neue Menschen, mehr Kundschaft für den Einzelhandel und einen florierenden Stadtteil. Außerdem können einige Bereiche im Zuge des Umbaus gezielt aufgewertet werden, wie etwa der Hiltroper Park. Dieser sollte einen neuen Eingang am Castroper Hellweg bekommen, da der jetzige Eingang viel zu unscheinbar ist und kaum jemand den Park finden kann.
Das neue Wohngebiet bietet auch Chancen, alternative Nahmobilität in Verbindung mit dem ÖPNV zu konzeptionieren. Ein Kita-Neubau muss ebenso vorgesehen werden. Kapazitäten für Grundschulkinder sind durch den Teilstandort der ehemaligen Mühlenbachschule vorhanden. Für die beiden weiterführenden Schulen Anne-Frank-Schule und Heinrich-von-Kleist-Schule wird ein neues Schulzentrum entstehen, genau gegenüber dem Siedlungseingang. Damit erhält Gerthe ein völlig neues und modernes Entree.
Es gibt mit Sicherheit noch weitere gute Ideen, die sich während der Planung in Bürgerworkshops umsetzen lassen. Deswegen bin ich auch für einen aktiven Einbezug der Bürgerinnen und Bürger, damit das Gebiet gemeinsam gestaltet wird.