Region: Meeder
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Umwelt

Pro Natur Lange Berge - Verhindern der Tank- und Rastanlage Coburger Land

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bürgermeister Bernd Höfer

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Die Petition wurde abgeschlossen

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Die Petition wurde abgeschlossen

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

Petition richtet sich an: Bürgermeister Bernd Höfer

Bei Drossenhausen an der A73 im Coburger Land ist geplant, im Auftrag der Autobahndirektion Nordbayern eine neue Tank- und Rastanlage zu errichten. Der geplante Neubau für 181 Pkw- und 64 Lkw-Stellplätze soll in seinem Endzustand 14 Hektar vereinnahmen und sechs Hektar Fläche versiegeln – und geschätzt 19 Millionen Euro kosten.
Eine solche Anlage am geplanten Standort ist nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht unnötig und wird im Betrieb jährlich Steuergelder verbrauchen, um die Verluste auszugleichen, sie ist auch aus ökologischer Sicht eine Katastrophe für das angrenzende Ökosystem „Lange Berge“.
Ist eine solche Anlage am geplanten Standort sinnvoll?
Die Anlage wurde vor 20 Jahren geplant. Bereits damals, im Jahr 2002, wurde die Wirtschaftlichkeit der Anlage angezweifelt. Seither hat sich das Verkehrsaufkommen des der Planung zugrunde liegenden Autobahnabschnittes stark verringert.
Bei der Abwassereinleitung ging man zu Beginn der Planung noch von einer Bedarfsprognose von 4500 Einwohnerwerten aus, wurde dies seitens der Planer bereits in den Folgejahren auf zunächst 2500, dann 1500 und zuletzt 750 Einwohnerwerte reduziert. Selbst diese reduzierte Bedarfsplanung darf nach einem Blick auf das reale Verkehrsaufkommen als überdimensioniert angesehen werden. Warum?
Eine Zählung der Fahrzeuge, die den Autobahnabschnitt in den Hauptverkehrszeiten – zwischen 6.00 Uhr und 8.00 Uhr sowie zwischen 16.00 Uhr und 19.00 Uhr befahren, ergibt, dass es sich in der großen Mehrzahl um lokale Berufspendler aus dem Kreis Suhl bis Erlangen handelt. Also keine potenziellen Kunden einer Tank- und
Rastanlage.
Nimmt man die vergleichbaren Tank- und Rastanlagen „Mellrichstadter Höhe“ und „Thüringer Wald“ als Maßstab hinzu, zeigt sich, dass eine solche Anlage nur mit großen wirtschaftlichen Verlusten geführt werden kann. In den beiden genannten Anlagen entsteht ein jährlicher Verlust von mehreren hunderttausend Euro.
Verluste, die durch Steuergelder ausgeglichen werden müssen.
Wie wird sich die geplante Anlage ökologisch auswirken?
Aus ökologischer Sicht ist die geplante Anlage eine Katastrophe. Auf Grundlage des bayerischen
Flächensparzieles von fünf Hektar (50.000 qm) pro Tag und der bestehenden Alternativen ist die Versiegelung von sechs Hektar allein für diese Anlage nicht akzeptabel. Zudem brüten auf der direkt angrenzenden Fläche viele bedrohte Vogelarten. Zu ihrem Schutz wurde das Flurstück mit Mitteln des Bayerischen Naturschutzfonds vom Landesbund für Vogelschutz zum Zweck des Arten- und Biotopschutzes erworben.
Es gehört unter anderem zum Naturschutzprojekt „Grünes Band – Rodachtal – Lange Berge – Steinachtal“. Die Auswirkungen einer Baumaßnahme der geplanten Größenordnung sowie die Verschlechterung der Lebensbedingungen für die bedrohten Vogelarten, die durch den Betrieb der Anlage entstehen würden, wären
nicht wiedergutzumachen.
Inwieweit wären angrenzende Ortschaften durch die neue Anlage betroffen?
Der Bachlauf des nahe gelegenen Oertelsgrabens, weist einen schwachgewundenen bis gestreckten Verlauf auf. Bei Starkregenereignissen entwickelt das ablaufende Niederschlagswasser hier extrem hohe Abflussgeschwindigkeiten. Es ist nicht auszuschließen, dass durch die zusätzliche Einleitung von Abwasser aus der hohen Flächenversiegelung der Rastanlage das Potenzial von Sturzfluten nach Oberlauter erheblich verstärkt wird. Aufgrund der ohnehin durch den Klimawandel erhöhten Wahrscheinlichkeit von Starkregenereignissen wird voraussichtlich die Abschwemmung von wertvollen Ackerböden zunehmen und sich die Überschwemmungsgefahr für die Gemeinde Lautertal erhöhen.
Gibt es Alternativen zur geplanten Anlage?
Die Anlage in Drossenhausen wurde geplant, um eine vermeintliche „Versorgungslücke“ zu schließen. Reisenden und Berufskraftfahrer*innen sollen genügend Möglichkeiten geboten werden, zu tanken, und, im Falle der
Berufskraftfahrer*innen, Ruhezeiten einzuhalten. Auf dem zu betrachtenden Teilabschnitt der BAB 73 finden sich in unmittelbarer Nähe zur Autobahn bereits vier Tankstellen (drei davon sogar in Sichtweite), die
diesen Bedarf abdecken. Zudem gibt es an der BAB 73 am alten Grenzübergang Eisfeld, wenige Kilometer
entfernt zur geplanten Anlage in Drossenhausen, eine größere Tankstelle mit genügend Parkplätzen und einem in direkter Nähe befindlichen Hotel. Die von den Planern zu schließende Versorgungslücke besteht also in dieser Form nicht.
Aus diesen Gründen sprechen wir uns gegen die geplante Tank- und Rastanlage Coburger Land aus.

Begründung

  • Flächenfraß verhindern
  • Umweltschutz
  • Hochwasser/Überschwemmungen vermeiden
  • Steuerverschwendung vermeiden
  • vorhanden Ressourcen nutzen

Initiiert vom Aktionsbündnis: Pro Natur Lange Berge
Unterstützt von:


  • Grüne-Coburg Stadt und Land
  • Grüne Jugend Coburg
  • ÖDP Coburg-Kronach, Linke Coburg
  • Bund Naturschutz Kreisgruppe Coburg
  • LBV Kreisgruppe Coburg
  • Fridays For Future Ortsgruppe Coburg

 
 
 

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 20.11.2021
Petition endet: 31.12.2021
Region: Meeder
Kategorie: Umwelt

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