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Die Petition war erfolgreich!
Neuigkeit lesenPetition richtet sich an: H&M-Chef Thorsten Mindermann
In Hochglanzbroschüren zeigt sich H&M in der Öffentlichkeit als sozialer Arbeitgeber. Dort lässt die Unternehmensleitung wissen:
„Wir glauben daran und setzen darauf, ein in jeder Hinsicht guter Arbeitgeber zu sein und in fairer Partnerschaft zu arbeiten. Wir respektieren die Rechte unserer Mitarbeiter, Organisationen ihrer Wahl zu bilden oder ihnen beizutreten. Wir glauben an konstruktive Arbeitsbeziehungen mit unseren Mitarbeitern und mit jedem sie repräsentierenden Arbeitnehmerverband oder jeder Gewerkschaft.“ (1)
Anders die Realität hinter den Kulissen.
Ohne dass im Vorfeld mit der Gewerkschaft der Beschäftigten gesprochen wurde, verteilt H&M-Deutschlandchef Thorsten Mindermann gut einen Monat vor Weihnachten ein unchristliches „Weihnachtsgeschenk“: Mindestens 800 Beschäftigte verlieren ihren Job und darüber hinaus folgen weitere Filialschließungen. Davon betroffen sind zum größten Teil Frauen, da die Beschäftigung im Einzelhandel immer noch weiblich dominiert ist. (2)
Das Pikante am Vorgehen von H&M:
Die zuständige Gewerkschaft ver.di hat bereits im Januar 2020 H&M zu Verhandlungen über einen Digitalisierungstarifvertrag aufgefordert. Was jetzt passiert, hätte also verhindert werden können, wenn H&M sich an seine öffentlichen Versprechungen gehalten hätte! Denn H&M verweigert sich bislang jeglicher Verhandlung mit ver.di. (3)
Deshalb wenden wir uns als Bundestarifkommission - das ist das zuständige Verhandlungsgremium der in ver.di organisierten Beschäftigten - an die Öffentlichkeit\, und deshalb auch an DICH! Unterstütz‘ uns, H&M an den Verhandlungstisch zu bringen, damit das neue Jahr uns H&M-Beschäftigten statt Jobverlust und Existenzangst Gute Arbeit mit Zukunft bringt!
Denn genau das wollen wir: Gute Arbeit mit Zukunft. Der notwendige Wandel des Unternehmens im Rahmen der Digitalisierung ist nur MIT uns, den Beschäftigten, und nicht GEGEN oder sogar ganz OHNE uns, möglich. Nur wenn wir an der Gestaltung eines tragfähigen Zukunftskonzeptes, für nachhaltige Beschäftigungssicherung und für gute, gesundheitsförderliche Arbeit beteiligt werden, bleibt das Unternehmen H&M zukunftsfähig. Und nicht dadurch, dass wir durch Kündigungen aus dem Unternehmen gedrängt werden.
Begründung
Warum ist Deine öffentliche Unterstützung so wichtig?
Wenn auch Du nicht damit einverstanden bist, wie H&M mit uns Beschäftigten umgeht, nachdem wir das Unternehmen mit aufgebaut und groß gemacht haben, dann unterstütze uns öffentlich mit dem folgenden Brief an Deutschlandchef Thorsten Mindermann!
Mit Deiner Unterschrift zeigst Du:
Ich erwarte, dass H&M sein öffentliches Versprechen zu konstruktiven Arbeitsbeziehungen einhält und umgehend in Verhandlungen mit ver.di über einen Digitalisierungstarifvertrag tritt.
Sehr geehrter Herr Mindermann,
am 20.11.2020 hat das von Ihnen geführte Unternehmen gegenüber der Presse erklärt, dass Sie beabsichtigen, einen umfassenden Personalabbau in H&M-Filialen und weitere Filialschließungen vorzunehmen. Das alles mit der Begründung, H&M müsse wettbewerbsfähig bleiben in dem tiefgreifenden Wandel des Einzelhandels, der durch Digitalisierung und das veränderte Kaufverhalten von Kund*innen begründet ist. Ihre Pläne betreffen insbesondere Frauen, da die Beschäftigung im Einzelhandel immer noch weiblich dominiert ist.
Sie haben Ihren Beschäftigten versprochen, mit ihnen in fairer Partnerschaft zu arbeiten und konstruktive Arbeitsbeziehungen mit ihnen und ihren Gewerkschaften zu führen. Stattdessen bescheren Sie Ihre Beschäftigten und deren Familien kurz vor Weihnachten mit Jobverlust und Existenzangst!
Die ver.di-Bundestarifkommission H&M hat Sie aufgefordert, Ihren Worten Taten folgen zu lassen. Sie möchte mit Ihnen über einen Tarifvertrag zur Gestaltung eines tragfähigen Zukunftskonzeptes, für nachhaltige Beschäftigungssicherung und für gute, gesundheitsförderliche Arbeit verhandeln.
Ich fordere Sie heute auf: Halten Sie Ihre Versprechen, die Sie ihren Beschäftigten gegeben haben, ein! Nehmen Sie von Ihrer Blockadehaltung Abstand und verhandeln Sie einen Digitalisierungstarifvertrag mit ver.di! Heute dringender denn je.
Massenentlassungen sind keine Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit! Zukunftsfähig werden Sie nur MIT Ihren Beschäftigten, nicht OHNE sie. Übernehmen Sie Verantwortung!
Das neue Jahr 2021 muss bei H&M Gute Arbeit mit Zukunft bringen!
Mit freundlichen Grüßen
Quellenangaben:
(1) https://about.hm.com/content/dam/hmgroup/groupsite/documents/de/hm-way/HM%20Way_de.pdf: Das Zitat findet sich auf Seite 7 unter der Rubrik "Beziehungen zum Arbeitnehmer".
(2) Eigene Angaben des Unternehmens gegenüber Reuters am 20.11.2020, abrufbar unter https://www.onvista.de/news/hunderte-von-stellen-bei-modekette-h-m-in-deutschland-bedroht-413440421.
In einer Resolution des ver.di-Bundesfachbereichsfrauenvorstands zur Forderung der Beschäftigten von H&M nach einem Digitalisierungstarifvertrag vom 11.11.2020 heißt es unter anderem: "Die Blockadehaltung von H&M-Deutschlandchef Thorsten Mindermann ist insbesondere auch eine Blockadepolitik gegenüber den bei H&M beschäftigten Frauen!" (https://handel.verdi.de/unternehmen/g-i/hennes-mauritz/++co++cda6da6a-28cc-11eb-a0b9-001a4a160129).
(3) Die erstmalige Aufforderung an H&M, in Verhandlungen über einen Digitalisierungstarifvertrag zu treten, erfolgte am 31.01.2020 im Rahmen eines Spitzengesprächs zwischen H&M, Gesamtbetriebsrat und ver.di. Am 21.07.2021 wurde das Unternehmen schriftlich zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Eine Rückmeldung an ver.di erfolgte seitens des Unternehmens nicht. Deshalb veröffentlichte die ver.di-Bundestarifkommission von H&M am 16.09.2020 einen offenen Brief an H&M-Deutschlandchef Thorsten Mindermann, abrufbar unter https://handel.verdi.de/unternehmen/g-i/hennes-mauritz/++co++40ff512e-fc02-11ea-b031-001a4a160119.
Nach Veröffentlichung des offenen Briefes erklärte H&M mündlich seine Ablehnung von Tarifverhandlungen. Im offenen Brief verweist die ver.di-Bundestarifkommission von H&M auch auf die wirtschaftlichen Auswirkungen auf das Unternehmen, wenn Beschäftigte nicht in einem Änderungsprozess einbezogen werden: "Als Deutschlandchef von H&M solltest du wissen, dass solch tiefgreifende Änderungsprozesse nur gemeinsam mit den Beschäftigten erfolgreich bewältigt werden können. Indem du einen Digitalisierungstarifvertrag verweigerst, schadest du deshalb nicht nur den Beschäftigten, sondern auch dem Unternehmen, dessen Wohl du als Geschäftsführer verpflichtet bist."
Dies ist weiterhin die Ansicht der Bundestarifkommission: Das Unternehmen wird nur dann wirtschaftlich erfolgreich sein können, wenn es die Beschäftigten mit Hilfe eines Digitalisierungstarifvertrages im Änderungsprozess einbezieht - ansonsten drohen Entlassungen und Filialschließungen.
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
04.12.2020
Petition endet:
03.06.2021
Region:
Deutschland
Kategorie:
Soziales
Neuigkeiten
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Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 09.05.2022Am 31. März war es endlich soweit: Die erste Verhandlung der ver.di-Bundestarifkommission mit H&M haben stattgefunden und wurden am 2. Mai weitergeführt. Mehr zum Verhandlungsstand im angefügten Flugblatt.
Die nächsten Verhandlungen über einen Digitalisierungstarifvertrag finden am 13. Mai statt.
Updates sind abrufbar unter: handel.verdi.de/unternehmen/g-i/hennes-mauritz
Ein großes Dankeschön an alle Unterstützer*innen dieser Petition!
Die Aufnahme von Tarifverhandlungen ist auch euer Erfolg! -
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Temporäre Sperrung aufgehoben
am 21.12.2020Sehr geehrte Unterstützende,
die Petition wurde gemäß unserer Nutzungsbedingungen überarbeitet. Die temporäre Sperrung wurde wieder aufgehoben und die Petition kann nun weiter unterzeichnet werden.
Wir bedanken uns für Ihr Engagement!
Ihr openPetition-Team
Debatte
Es geht grundsätzlich nicht nur um H&M Mitarbeiter, morgen kann Ihr Unternehmen, Ihre Branche vor einer ähnlichen Situation stehen und ihr Arbeitsplatz bedroht sein. Wir sollten wo immer möglich unsere Stimme erheben und uns auch solidarisch mit anderen Branchen zeigen, wir müssen gehört werden.
Die Firma ist sowieso bald pleite. Dann hat sich das Problem mit den Arbeitsbeziehungen erledigt.