Weil ich Deutschland vor weiteren vier Jahren linker Politik bewahren möchte. Und weil Brandmauern in einer Demokratie nichts zu suchen haben.

Friedrich Merz steht wie kaum ein anderer für eine Politik, die sich stark an wirtschaftlichen Interessen orientiert und soziale Belange aus dem Blick verliert. Seine langjährige Tätigkeit als Aufsichtsrat beim Finanzgiganten BlackRock wirft Fragen zu seiner Unabhängigkeit und seiner Nähe zur Finanzlobby auf. Viele befürchten, dass er als Kanzler eher die Interessen großer Konzerne vertreten würde als die der breiten Bevölkerung.

Sozialpolitisch tritt Merz wiederholt durch provokante und polarisierende Aussagen in Erscheinung. Seine herabwürdigenden Bemerkungen über Arbeitslose oder Menschen mit Migrationsgeschichte zeigen eine Haltung, die viele als abwertend und spaltend empfinden. Statt gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern, bedient Merz bewusst populistische Narrative und betreibt eine Art Kulturkampf – etwa wenn er gegen "Genderwahn" oder angebliche Integrationsverweigerung wettert.

Besonders kritisch ist seine Haltung zur AfD. Auch wenn er offiziell eine Zusammenarbeit mit der rechtspopulistischen Partei auf Bundesebene ausschließt, wurden unter seiner Führung CDU-Anträge mit den Stimmen der AfD beschlossen – unter anderem in Thüringen. Dies hat bei vielen den Eindruck hinterlassen, dass die sogenannte Brandmauer zur extremen Rechten unter Merz bröckelt. Damit trägt er zur Normalisierung rechtsextremer Positionen bei – ein gefährlicher Tabubruch in der deutschen Politik.

Zudem fehlt es Merz an einer echten Zukunftsvision. In Zeiten, in denen Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung und soziale Ungleichheit dringend neue Antworten erfordern, wirkt sein Politikstil oft rückwärtsgewandt. Er bietet kaum konstruktive Konzepte für eine gerechtere und nachhaltigere Gesellschaft. Viele seiner Positionen stammen aus einer politischen Denkweise, die in den 1990er Jahren stehen geblieben zu sein scheint.

Auch seine Führungsqualitäten werden in Frage gestellt – selbst innerhalb der eigenen Partei. Merz gilt als polarisierende Figur, die Gräben eher vertieft als überbrückt. Seine inhaltlichen Kurswechsel und widersprüchlichen Aussagen lassen Zweifel an seiner Verlässlichkeit und Integrität aufkommen.

Deutschland braucht in dieser Zeit keinen Kanzler, der alte Konflikte neu befeuert, sondern eine integre, zukunftsorientierte und sozial ausgewogene Führung. Friedrich Merz steht für das Gegenteil.