2.726 Unterschriften
Bearbeitungsfrist abgelaufen
Petition richtet sich an: Länder- und Bundesministerien, Jugendämter, Landesjugendämter, Landes- und Bundesgesetzgeber
Für das Recht in Freiheit erzogen zu werden!
Aufruf der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH) zur Abschaffung der Geschlossenen Unterbringung und freiheitsentziehender Maßnahmen in der Kinder- und Jugendhilfe
Die Skandale in der Haasenburg GmbH in Brandenburg, wo seit Jahren die Geschlossene Unterbringung von Kindern und Jugendliche praktiziert wird, über die vor allem die TAGESZEITUNG mehrfach und aktuell ausführlich aktuell in der Wochendausgabe (v.15./16.06.2013) berichtet hat und die zu Recht als menschenverachtend qualifiziert werden müssen, sind nur die Spitze des Eisbergs. Sie zeigen Grundrechtsverletzungen von Kindern und Jugendlichen in eklatanter Weise, die mit einer demokratischen Kinder- und Jugendhilfe unvereinbar sind.
Seit Jahren schon beobachten wir einen Anstieg geschlossener Unterbringung im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe – z.T. unter verharmlosenden Namen. Die Platzzahlen haben sich seit 1996 auf nunmehr knapp 400 mehr als verdreifacht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren von freiheitsentziehenden Maßnahmen 2011 ca.1500 Kinder- und Jugendliche betroffen.
Wir fordern die ersatzlose Abschaffung aller sog. freiheitsentziehender Maßnahmen in der Kinder- und Jugendhilfe! Man kann nicht an Heimkindern
das exekutieren, was ansonsten in der Gesellschaft mit Fug und Recht als verboten gilt, nämlich eine Erziehung mit psychischen und physischen Zwang. Es gilt das Recht durchzusetzen, in Freiheit erzogen zu werden!
Unterstützen Sie diese Forderung der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH) jetzt mit ihrer Unterschrift (Langfassung des Aufrufs unter https://www.igfh.de/cms/sites/default/files/GU-Petition-Langfassung.pdf))
Begründung
Geschlossene Unterbringung ist Freiheitsentzug für Kinder und Jugendliche, die nicht rechtskräftig verurteilt sind, weil angeblich ihr Wohl
gefährdet ist. Entscheidungen für sogenannte freiheitsentziehende Maßnahmen scheinen aber hochgradig von Etikettierungsprozessen, politischem Klima, persönlichen Erfahrungen der EntscheiderInnen, dem Leistungsprofil und –willen regional vorhandener Jugendhilfe etc. abzuhängen. Hier werden Fehler des Jugendhilfesystems (z.B. mangelnde Ausstattung, mangelhafte Hilfeplanung, Versäumnisse in früheren Hilfen, zu wenig Zeit) auf Kinder und Jugendliche abgewälzt, die dafür mit der Zufügung von Leid und Einschluss bestraft werden.
Das Einsperren von jungen Menschen nützt einzig einer naiven Politik, die darauf hofft, mit Härte soziale Probleme technisch zu lösen. Auf der Strecke bleiben die Errungenschaften einer modernen Kinder- und Jugendhilfe!
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herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
17.06.2013
Petition endet:
16.08.2013
Region:
Deutschland
Kategorie:
Wissenschaft
Neuigkeiten
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Die Petition wurde eingereicht
am 02.10.2013Sehr geehrte Unterzeichnende,
Petition und Unterschriftenliste wurden am 20. September 2013 den Ministerien für Jugend und Familie und Soziales der Bundesländer der BRD, den Landesjugendämtern, verschiedenen Bundestagsabgeordneten, den Bundestagsausschüssen für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie dem Rechtsausschuss postalisch zugeleitet. Die Adressaten wurden aufgerufen sich als politisch Verantwortliche dieser Petition anzuschließen und zu verhindern, dass derartige Einrichtungen in den entsprechenden Wirkungsbereichen zugelassen werden, bzw. Kinder oder Jugendliche in solche Einrichtungen eingewiesen werden.
Es gibt erste positive Reaktionen sich des Themas anzunehmen. Wir werden zu gegebener Zeit über die weitere Entwicklung informieren.... weiter -
Veränderung der angestrebten Unterschriftenanzahl
am 27.06.2013Aufgrund des großen Zuspruchs der Petition gegen Geschlossene Unterbringung in kurzer Zeit haben wir die ursprünglich anvisierte Unterstützer_innenanzahl (2.000) am 27.06.2013 nochmal deutlich erhöht!
Der Petitionstext wurde nicht verändert.
Debatte
Es ist nicht logisch begründbar, dass eine derart respektlose und einschränkende Maßnahme wie eine geschlossene Unterbringung, die verbunden ist mit einer weitgehenden Isolation und Unterwerfung, junge Menschen auf ein selbstbestimmtes, gewaltloses und erfülltes Leben vorbereiten soll. Im Zweifel wächst nur der Frust und die Wut.
Ich glaube auch, dass man die s. g. freiheitsentziehenden Maßnahmen nicht gänzlich streichen kann bzw. sollte. Es gibt ganz bestimmt Umstände, die das nötig machen. Einzig schlimm ist doch, wie dort mit den Kindern und Jugendlichen verfahren wird. Das sollte ganz dringend strafrechtlich verfolgt werden. Und "auffällig" gewordene Einrichtungen, wie die Haasenburg GmbH gehören unverzüglich geschlossen und die Kinder/Jugendliche an geeigneter Stelle untergebracht. Die psychische und physische Gewalt, die in solchen Einrichtungen herrscht, MUSS dringend unterbunden und geahndet werden.