Kompromissfindung für gegensätzliche Petitionen

Wie kann ein Interessensausgleich aussehen, der die Bedürfnisse beider Parteien berücksichtigt? Wie können alle Beteiligten und Betroffenen einen Gewinn aus diesem bestehenden Konflikt erzielen?

Für jede Petition werden links und rechts die Pro-Argumente der jeweiligen Petitions-Debatte gelistet. In der Mitte ist Platz für Kompromissvorschläge. Die Gewichtung der Kompromiss-Ideen basieren auf dem maximalen Konsens aller Beteiligten.

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150 Jahre sind genug – Arndtstraße in Leipzig umbenennen

Pro

Warum ist die Petition unterstützenswert?

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Die Petition ist geil, ja sogar supa-fgeil. Unsere Gesellschaft ist mega-geil. Unsere zur Uni gehenden Mädels (ich habe absichtlich nicht Studenten geschrieben, weil die studieren nicht, die gen zum schätten dahin) Die Geilheit ist den Mädels schon ins Gesicht geschrieben. Deshalb werden sie von den Türken auch Schlampen genannt.

Quelle:

0.0
compromise

In der Mitte treffen

Kompromiss

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Kompromiss vorschlagen

Neuer Gedanke: Man kann nicht immer nur alles streichen löschen umbenennen was einem nicht passt. Arndt gehört nun mal zu Leipzig. Dazu sollten die Leipziger BürgerInnen stehen. Niemand ist ganz ohne Schuld. Auch Luther, Karl-Liebknecht, Jahn, leisten sich kritikwürdige Aussagen. Neben guten Sachen gibt es eben auch miese Schriften. Es kommt aber auf den Gesamtkontext an. Was/ Wie wurde denn in seiner Zeit Arndt mit seinen Schriften wahrgenommen? Warum kamen Bürger vor mehr als 100 Jahren auf die Idee sein Lebenswerk mit einer Straße zu würdigen? Was war gut?

Quelle:

2.5

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Arndt bleibt Leipziger - Es ist unser Ernst (Moritz Arndt)! Keine Umbenennung der Arndtstraße

Pro

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Reingefallen!

Leider ist ein beträchtlicher Teil der Stadtverordneten, ich hoffe aus Naivität, der Provokation unserer Satire-Partei anheimgefallen. Der nun entstehende Widerstand sollte dazu beitragen sich wieder mehr für Stadtpolitik zu interessieren und denen, die man gewählt hat, ab und zu auf die Finger zu gucken.

Quelle: Dr. Peter Spindler

3.9

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Sowohl E.M. Arndt als auch Theodor Körner waren im Kampf gegen die französische Intervention aktiv. E.M.Arndt als Frankophob zu bezeichnen, stellt Geschichte auf den Kopf. Dann lasst uns ganz schnell das Völkerschlachtdenkmal abreißen, ebenso den Gedenkstein am Ranstädter Steinweg, etc.

Quelle:

3.9

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Stop the Ford

Wo soll das Reglementieren und die Geschichtsbereinigung anfangen und wo enden? Autobauer Henry Ford gilt seit 1920 mit "The International Jew: The World’s Foremost Problem" als Super-Antisemit. Sollen jetzt alle Automobile der Marke Ford aus dem Stadtbild der "weltoffenen Stadt Leipzig" verbannt werden? Würde ja, käme die Spaß-PARTEI dahinter, der Parkplatznot zumindest zeitweise abhelfen.

Quelle:

3.8

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Ich frage mich ernsthaft, ob wir nicht dringendere Probleme zu lösen haben. Ich glaube, in einer Zeit, wo viele nicht einmal mehr Dreisatzrechnen können, wir Lebensmittel wegwerfen, wo andere zur Tafel rennen um sich dort ihr täglich Brot abzuholen, kümmern wir uns um Nebenkriegsschauplätze, um von den wahren Problemen abzulenken. Wen kümmert es denn wirklich, wer Ernst-Moritz-Arndt war? Das kommt nur auf, weil ein paar Leute wieder Salz ins Feuer gießen und die Lager trennen wollen. Brauchen wir noch mehrHass und Hetze? Oder geht es auch in Frieden?

Quelle: Katrin Poppe

3.8

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Ich frage mich deutlich, ob ich überhaupt noch den Stadtrat wählen soll. Hier werden Einzelpositionen vertreten. Warum wurden nicht die Anwohner der Arndtstraße befragt? Ich legitimiere Antisemitismus nicht. Ich bin selber links. Aber was hier läuft, ist schlichtweg absurd und ohne fachlichen Hintergrund. Bitte benennen Sie doch weiter um: Richard-Wagner-Platz, Robert-Schumann-Straße, Bach-Straße, Martin-Luther-Ring. Welch ein Erstaunen - mit dem christlichen Weltbild ging schon zu Bachs Zeiten der Antisemitimus einher. Kann man sich im Stadtrat bitte um die wirklichen Probleme kümmern? Danke!

Quelle: Meine Quellen beziehe ich aus der Fachliteratur - selbst gelesen. Sicher können die fleißigen Googler für alles Belege finden. Nur zu!

3.6

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ARNDT handelte im Rahmen und für seine Zeit. Es ist unredlich ihm Antisemitismus, Rassismus, Nationalismus, Frankophobie und Militarismus vorzuwerfen. Das ist üble Verleumdung, sachlich falsch und funktioniert nur, weil die damaligen Zustände nicht mehr bekannt sind. Die Schulbildung seit Ende der DDR klammert das bewußt aus. ARNDT hatte keine Ahnung vom Holocost und dem Mißbrauch seiner Schriften, die mehr als 100 Jahre später stattfanden. Im Internet und KUMBERNUSS betrachten aber ihn unter dem Eindruck des Faschismus. Das ist böswillig unkorrekt!

Quelle:

3.6

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Die Umbenennung der Ardtstraße ist nicht nachvollziehbar. Man muß doch die damalige Zeit sehen, in der Arndt seine Äußerungen von sich gab. Sollte man Napoleon und seinen Truppen zujubeln,während sie raubend und mordend durch Europa zogen ?Auch Hanna Ahrendt muß man zwiespältig sehen . Ihre Meinung zum schwarzen Kontinent ist durchaus rassistisch zu nennen.

Quelle:

3.3

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Wir wissen nicht alles besser. Später wird man auch über unsere Zeit urteilen.

Ernst Moritz Arndt ist ein weltbekannter deutscher Dichter, der sowohl freiheitlich als auch demokratisch dachte und schrieb. Es ist geschichtsvergessen, eine Straße, die seinen Namen trug, umzubenennen, wegen einiger Äußerungen, die aus seiner Zeit heraus zu verstehen sind. Wir dürfen uns heute nicht so aufführen, als wüssten wir alles besser. Später wird man auch über unsere Zeit urteilen. Wir können froh sein, so aufrechte Menschen und Dichter zu haben. Die Ernst-Moritz-Arndt-Straße darf nicht umbenannt werden.

Quelle: Ich kenne Gedichte von Ernst Moritz Arndt sowie auch von Theodor Körner. Man sollte bedenken, dass sie zum kulturellen Erbe gehören und Geschichte vermitteln können.

2.8

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Umbenennungen sind problematisch

Umbenennungen sind unpraktisch. Sie zerstören Gewohntes, sorgen in einer Übergangszeit für Verwirrung oder Desorientierung und kosten die Betroffenen (geschätzt ca. 75 Häuser mit ca. 750 Wohnungen mit ca. 1500 Einwohnern) Geld und Zeit für Ummeldungen oder Änderungen für Dokumente. Straßen sollten daher nur umbenannt werden, wenn dies absolut nötig ist (zum Beispiel bei Namensdoppelungen nach Eingemeindung). Ob aktuelle „Missliebigkeit des Namenspatrons“ oder „Mann-/Frau-Problem“ eine absolute Notwendigkeit ist, sollte sorgsam abgewogen werden.

Quelle: CONTRA-Argument der Gegenpetition

2.0

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Leipziger Blätter, Heft 31 (1997), S- 61-63; ...Über Leipziger Straßennamen

Er nimmt Bezug auf Christophs Heins Benennung 'Die Heldenstadt Leipzig' : "Es war zu voreilig in jener Stunde in Berlin. Die Helden waren zu diesem Zeitpunkt schon auf dem Rückzug; heute melden sich nur noch die Maulhelden, die sich an wehrlosen Namenspatronen vergreifen - häufig ohne Sachkenntnis und meist wohl auch, ohne viel wissen zu wollen."

Quelle: In den Leipziger Blättern Heft 31 (1997), S. 61-63 schreibt Thomas Biskupek zum Thema Straßenumbenennung den Artikel "Zeichen der Zeit - Nachdenkliche "Leipziger Straßennamen", den jeder, der im Stadtrat mit entscheidet, lesen sollte.

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