04.01.2021, 09:34
Ergänzungen um den Film Tigersprung und Renate Franz Buch
Neue Begründung: Ein Vierteljahrhundert nachdem nur die Bahn und eben nicht das Stadion nach Albrecht Richter benannt wurde, ist es an der Zeit, das Radstadion als solches nach ihm zu benennen, so wie es auch an der Zeit ist, Ernst Berliner mit der Benennung eines Platzes zu ehren.
Aufgrund der unterschiedlichen Zuständigkeiten wird in den oben beschriebenen zwei Schritten verfahren.
**Albert Richter**, in Köln-Ehrenfeld geboren, ist eine deutsche und internationale Radsportlegende und Weltmeister im Bahnsprint der Amateure. Hier in Müngersdorf hat er in den zwanziger und dreißiger Jahren seine Radrunden gedreht. Im Nationalsozialismus stand er zu seinem jüdischen Manager und zeigte er standhaft seine Haltung. Schließlich wurde er 1939 an der Grenze zur Schweiz von den Nazis aufgegriffen und ins Gefängnis gesteckt, wo er zu Tode kam.
**Ernst Berliner**, Richters väterlicher Freund und Manager, war Jude und floh mit seiner Familie über die Niederlande in die USA vor den Nazis. Dennoch kehrte er nach dem Krieg einmalig wieder ins Land der Täter zurück um den Mord an Albert Richter aufklären zu lassen und seinen Namen zu rehabilitieren, dessen Erfolge und seine Person als solches die Nazis zudem aus der Sportgeschichte zu beseitigen versucht hatten.
Die Hall-of-fame der Deutschen Sporthilfe würdigt Albert Richter folgendermaßen:
**Radsport-Weltmeister und Nazi-Opfer.**
*Als Weltmeister im Bahnsprint der Amateure gehörte Albert Richter in den 1930er Jahren zu den populärsten deutschen Sportlern und galt als „Anti-Nazi“: Er trug das Trikot mit dem Reichsadler, nicht das mit dem Hakenkreuz.*
[https://www.hall-of-fame-sport.de/mitglieder/detail/Albert-Richter/](www.hall-of-fame-sport.de/mitglieder/detail/Albert-Richter/)
Ein Artikel zu Albert Richter und Ernst Berliner findet sich bei Hagalil – jüdisches Leben online:
**Kein Hitlergruß – Der Kölner Radrennfahrer Albert »Teddy« Richter.** *Fast hätten die Nationalsozialisten Erfolg gehabt und den Kölner Radrennfahrer Albert »Teddy« Richter würde heutzutage niemand mehr kennen. Aber eben nur fast.*
[https://www.hagalil.com/2020/01/albert-teddy-richter/](www.hagalil.com/2020/01/albert-teddy-richter/)
**Tigersprung der Film:** *Ernst Berliner war jüdischer Bahnradmanager aus Köln-Ehrenfeld. Nachdem er den 2. Weltkrieg versteckt in Zaandam in den Niederlanden überlebte und nach Florida auswanderte, kehrte er 1966 nach Köln zurück, um die Mörder seines Freundes, des Fliegerweltmeisters Albert Richter zu finden. Die Kölner Staatsanwaltschaft war nicht daran interessiert, den Fall aufzuklären.*
[http://www.tigersprung-der-film.de](www.tigersprung-der-film.de)
Die Biografie, die die erste Benennung überhaupt ins Rollen brachte:**Der vergessene Weltmeister : das rätselhafte Schicksal des Kölner Radrennfahrers Albert Richter** *Von Renate Franz, d**ie die rätselhaften Umstände von Albert Richters Tod akribisch beleuchtet, der mit hoher Wahrscheinlichkeit Opfer der Gestapo wurde, die es nicht zulassen wollte, dass ein regimekritischer Sportler kurz nach Kriegsbeginn in die Schweiz ausreiste.*
[https://www.covadonga.de/pdf/pr341.pdf](www.covadonga.de/pdf/pr341.pdf)
Das bisherige Radstadion wird übrigens nach der Deutschen Meisterschaft im August zum Radsportzentrum NRW umgebaut. Die Fertigstellung ist für 2024 geplant.
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 26 (16 in Köln)