05.12.2022, 07:16
Liebe Unterstützende,
am kommenden Mittwoch, 7.12.2022, tagen Stadtrat und Bauausschuss u.a. zu den neu eingegangenen Stellungnahmen zur Erweiterung des Industriegebietes. Die Sitzung findet in der Frankenstr. 17 in Alzey, in der Mensa der Alzeyer Gymnasien, statt. Wir werden im Vorfeld der Sitzung gegen 17:00 Uhr an gleicher Stelle dem Bürgermeister der Stadt Alzey, Herrn Jung, die Petition und alle Unterschriften überreichen.
Sie sind eingeladen, dieser Übergabe beizuwohnen!
Wir würden uns sehr freuen, wenn viele Unterstützende bei der Übergabe anwesend sind und allein durch eine möglichst große Anzahl von anwesenden Personen Herrn Jung nochmals die Wichtigkeit unseres Anliegens bewusst wird.
Auch die Presse ist informiert und hat angekündigt, anwesend zu sein. Was die Sitzung und das Ergebnis angeht, haben wir die Erwartung, dass das Vorhaben im Stadtrat abgesegnet wird. Wir können nicht erkennen, dass sich ein nennenswerter Widerstand regen wird.
Wir finden nach wie vor, dass die Rechnung „das Industriegebiet wird erweitert und damit wird alles gut“ nicht auf geht. Aber wir sind Bürger, die sich in Ihrer Freizeit und nicht beruflich mit dieser komplexen Materie beschäftigt haben. Das ist ein ungleicher Kampf, denn die Fragen und Bedenken, welche u.a. durch die Stellungnahmen vorgebracht werden, werden durch ein Unternehmen beantwortet, welches nichts anderes macht, als Industriegebiete zu entwickeln. Da kennt man jeden Winkelzug und weiß auch, wie man sein Produkt mit den allernotwendigsten und unausweichlichen Zugeständnissen in einer Präsentationen so verkauft, dass die Mehrheit des Stadtrats kritiklos und ohne sich mit den Sachfragen auseinanderzusetzen den Vorschlägen der Interessenvertreter und Profiteure des Ausbaus folgt.
Wir haben versucht, durch Faktenchecks, die aufwändig in der Freizeit produziert wurden, durch Informationsstände, durch das Betreiben einer Webseite und nicht zuletzt durch diese Onlinepetition, die Öffentlichkeit aufzuklären. Wir hätten uns gewünscht, dass auch die AZ mehr über unsere Sicht der Dinge berichtet, was leider nicht der Fall war. Die Erkenntnis, dass der Spruch „Geld regiert die Welt“ auch hier in Alzey zutrifft ist schon ernüchternd.
Immerhin sind jetzt aufgrund des Drucks aus der Öffentlichkeit große Teile wieder Gewerbegebiet und nicht mehr Industriegebiet und es gibt auch Verbesserungen bei der Eingrünung. Das sehen wir als einen Teilerfolg, der zeigt, dass Engagement sich lohnt. Allerdings sind diese Anpassungen unzureichend – wir haben dies im Faktencheck nochmals erläutert. Das größte verbleibende Risiko ist ohnehin der Verkehr. Der Köbig-Kreisel wird auch nach dem Ausbau die Qualitätsstufe "mangelhaft" haben. Die Auswirkungen insbesondere auf die Nachbargemeinden und Ortsteile, die beim Satzungsbeschluss nicht teilnehmen dürfen oder unterrepräsentiert sind, können gravierend sein. Bei Stau am Köbig-Kreisel wird es Ausweichverkehr einschließlich Schwerlastverkehr durch Dautenheim, Framersheim, Gau-Odernheim, Biebelnheim geben. Dies wurde nicht gutachterlich untersucht und unsere Einwände dazu werden in den Abwägungsunterlagen heruntergespielt. Auch andere offensichtliche Mängel der Planung, wie Klima sowie die Unvereinbarkeit mit der Selzrenaturierung werden bewusst verschwiegen. Die neue Planung geht hierauf nicht ein und bringt keine merkliche Verbesserung.
Mit dem Beschluss des Bebauungsplans am Mittwoch beginnt die Umsetzung des Mammutprojekts. Dieses übertrifft die Komplexität der aktuellen Baustellen, an denen sich die Stadt Alzey abmüht, um Größenordnungen: Stadthalle, Steinhalle, Köbig-Kreisel-Umbau, Rundsporthalle, Barrierefreie Innenstadt hoch zehn. Da bleiben wir als IG Holzweg natürlich dran. Wir werden die weiteren Schritte sehr genau beobachten, kritisch hinterfragen und die interessierte Öffentlichkeit informieren.
Bitte kommen sie am Mittwoch, 7.12.22 zur Übergabe der Petition um 17:00 Uhr in die Frankenstr. 17 in Alzey und zeigen Sie alleine durch Ihr Kommen Ihre Unterstützung