Seit fast 15 Jahren unterstützt openPetition Menschen dabei, Veränderung zu bewirken und sich in die Politik einzumischen. Dabei wollen wir jedem Anliegen eine Stimme geben und Bürgerbeteiligung niedrigschwellig und kostenlos gestalten. Doch in den letzten Jahren waren wir dabei vor ein Problem gestellt: Nicht alle Petitionen durften kostenfrei auf unserer Plattform laufen. Dank Ihrer Unterstützung können wir dies nun ändern.
Es ist kein Geheimnis, dass Großunternehmen und Branchenriesen ihre Vormachtstellung unbehelligt ausnutzen. Ob Massenentlassungen, Ausbeutung von Paketzustellerinnen oder horrende Managergehälter trotz Firmenskandalen – sie können sich scheinbar alles erlauben. Doch es gibt Hoffnung: Mithilfe von Petitionen haben bereits Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer öffentlich auf Missstände in Konzernen aufmerksam gemacht und Veränderung bewirkt. Doch genau hier liegt auch das Problem.
Alle Anliegen, die sich an private Akteure wie Unternehmen, Vereine oder Prominente richten, gelten laut Berliner Finanzverwaltung nicht als gemeinnützig – egal, ob sie ein gemeinschaftliches Ziel verfolgen oder nicht. Daher waren wir die letzten Jahre gesetzlich dazu gezwungen, eine Gebühr für Petitionen an Unternehmen zu erheben. Ansonsten hätten wir unseren Status der Gemeinnützigkeit verloren.
Finanzamt als Ideengeber
Klar war für uns aber auch: Bürgerschaftliches Engagement darf keine Frage des Geldbeutels sein. Was also tun? Das Finanzamt selbst hat uns auf die Lösung gebracht: Jemand muss für Unternehmenspetitionen bezahlen. Wer, ist dem Finanzamt egal. Einzige Bedingung: Es dürfen keine Spenden sein, die wir über unsere gemeinnützige Plattform openPetition erhalten haben.
Einige Beschäftigte von openPetition haben deswegen einen nicht (!) gemeinnützigen Förderverein gegründet. Dieser wird zukünftig die Kosten für Petitionen an nicht-staatliche Empfänger decken. Der Förderverein erhält das benötigte Geld durch Crowdfunding, d.h. viele Menschen finanzieren mit jeweils kleinen Summen ein gemeinsames Ziel.
Was bedeutet das genau?
Pro Petition, die Probleme in und durch Unternehmen angeht (auf unserer Plattform auch Kampagne genannt), erheben wir weiterhin eine Servicegebühr. Aufgrund gestiegener Kosten beläuft diese sich für das Jahr 2024 auf 15 Euro. Bezahlt werden die Petitionen ab dem 01.07.2024 nicht mehr von den Petitions-Startenden, stattdessen übernimmt der Förderverein die Rechnung für Sie. Dank einer erfolgreichen Spendensammlung können wir den nächsten 1.000 Initiativen ermöglichen, sich ohne finanzielle Hürden auch in der Wirtschaft für Veränderungen einzusetzen.
Mehr Informationen dazu finden Sie auch in diesem Video: Unser Joker gegen rücksichtslose Konzerne
Wie geht es zukünftig weiter?
Wir wollen mehr als nur Symptome bekämpfen! Daher setzen wir uns zusammen mit zahlreichen weiteren Organisationen für eine Reform des Gemeinnützigkeitsrechts ein. Es gibt bereits Erfolge: Einige unserer Forderungen haben bereits den Weg in den Koalitionsvertrag gefunden!
Danke für Ihre Unterstützung. Bei Fragen können Sie sich jederzeit an info@openpetition.net wenden.