Volksvertreter Torsten Blank

Als Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion im Kreistag SÜW nimmt Torsten Blank zur Diskussion um die Ansiedlung des Fachmarktzentrums in Rohrbach wie folgt Stellung:

Die Mitglieder der SPD-Fraktion im Kreistag SÜW bedauern die Konfrontation zwischen Landkreis SÜW und der Stadt Landau um die Wiederbelebung des ehemaligen Real- Geländes in Rohrbach außerordentlich. Der Landkreis SÜW und die Stadt arbeiten seit vielen Jahren an vielen Stellen interkommunal eng und gut zusammen, das darf durch dieses strittige Projekt nicht in Frage gestellt werden. Insofern appellieren wir an die Akteure der Stadt Landau, ihre stringente und ablehnende Haltung zu überdenken.

Ich unterstützte die Ansiedlung des Fachmarktzentrums – als Ausnahme von der Regel und auf Grundlage der Historie dieses Areals – ausdrücklich und sehe darin ist eine große Chance für die Gemeinde Rohrbach, aber auch für alle umliegenden Gemeinden – wirtschaftlich, infrastrukturell und zur Stärkung des ländlichen Raums.

Wer die Immobilie kennt weiß, dass diese über vier Jahrzehnte regelrecht abgewirtschaftet wurde und nur durch eine Neukonzeption, verbunden mit einer Generalsanierung, zukunftssicher wieder in Betrieb genommen werden kann. Eine abgeschriebene Gewerbebrache mit tausenden Quadratmetern versiegelter Fläche als „Leerstandsruine“ ist ein mögliches Szenario, aber keineswegs eine Alternative für die Gemeinde Rohrbach. Die Diskussion der letzten Wochen hat gezeigt, Modepark Röther ist der Kern der gesamten Konzeption, von ihm hängt die Ansiedlung der weiteren Nahversorgungsangebote ab.

Wir sehen die großen Bemühungen der Stadt Landau um den Erhalt der Attraktivität ihrer Innenstadt, wir sehen aber auch, dass sich das Kaufverhalten und die Mobilität der Kunden in den letzten Jahren deutlich verändert hat. Gerade im Bereich der hochwertigen Markenbekleidung wird die Kaufkraft von den großen Modehäusern in Karlsruhe, Ludwigshafen, Mannheim sowie den Outlets in Zweibrücken und Roppenheim abgezogen. All diese Orte sind von der Südlichen Weinstraße in weniger als einer Stunde erreichbar. Deshalb sollten uns im Zweifel die Arbeitsplätze und die Wertschöpfung hier in der Region wichtiger sein, als in den Oberzentren oder bei irgend welchen Internet-Versandhändlern. Aus unserer Sicht ist dort die wirkliche Konkurrenz für die Innenstädte der Mittelzentren verortet.