Volksvertreter Kris Runge
Stellungnahme zur Petition Erhalt der OBS Hattorf/Wulften
SPD, zuletzt bearbeitet am 05.03.2018
Ich lehne ab.
Ich befürworte eine öffentliche Anhörung im Parlament/Plenum.
Sehr geehrte Damen und Herren,
sie kämpfen für die Schule ihrer Kinder und das ehrt sie. Ich finde es sehr schade, dass Sie erst durch die Vorlage für den Schulausschuss bzw. die Berichterstattung darüber über die Pläne zur OBS Hattorf erfahren haben. Hier hätte die Kommunikation mit den Betroffenen vor Ort früher einsetzen müssen. Vor allem, weil das Ganze keine neue Entwicklung ist.
Schon der Kreistag vom Altkreis Osterode hat die Verwaltung damit beauftragt, die Schließung des Standortes Wulften zu prüfen und schon 2013 einstimmig beschlossen, die Investitionen in das Schulgebäude auf ein Minimum zu reduzieren. Eine dauerhafte Fortführung des Standortes würde jetzt enorme Kosten bedeuten (energetische Sanierung, Inklusion). Sie sehen, die Planungen zur Schließung des Standortes Wulften laufen schon länger.
Das Ganze soll aber keine rein finanzielle Frage sein. Tatsächlich sind in der Region die Schülerzahlen an den Oberschulen zurück gegangen. Das hat verschiedene Gründe, so gibt es seit Jahren einen negativen Bevölkerungstrend auf dem land, zudem ist immer mehr Eltern wichtig, ihren Kindern das Abitur zu ermöglichen. Auch wenn die Beteiligung an der Elternbefragung hätte besser sein können, grundsätzlich bestätigt sich dieser Trend. In naher Zukunft ist die Zweizügigkeit noch gegeben, fraglich ist aber tatsächlich, wie lange noch. Eine Fusion mit der OBS Herzberg erlaubt es, flexibler auf die Schülerzahlen der nächsten Jahre zu reagieren. Und verhindert eine Schließung der Schule seitens des Landes, wenn einmal die Schülerzahlen tatsächlich zu gering sind.
Die OBS Hattorf soll keinesfalls verschwinden. Schon der Exzellente Zustand, in dem sich das Schulgebäude befindet verbietet es, dieses nicht weiter als solches zu nutzen. Die Fusion soll die Schule dauerhaft halten. Dies hätte früher mit Ihnen kommuniziert werden müssen. Ich hoffe sehr, dass wir noch zu einem Kompromiss kommen, der Ihnen zeigt, dass auch uns der Standort Hattorf wichtig ist. Auch wenn es zukünftig einen gemeinsamen Schulleiter für Hattorf und Herzberg gibt.
Mit freundlichen Grüßen
Kris Runge
Stellungnahme zur Petition Wir wollen die IGS Duderstadt als Schule für ALLE
SPD, zuletzt bearbeitet am 27.04.2017
Ich lehne ab.
Liebe Unterzeichner, liebe Initiatoren der Petition,
obwohl ich ein großer Freund von Gesamtschulen bin und mir gerade mehr integrierte Gesamtschulen wünsche muss ich ihr Anliegen in der Form leider ablehnen. Meine Position habe ich Herrn Brunotte gegenüber nach der Kreistagssitzung am 31.3.2017 umfassend dargelegt, für die Unterzeichner der Petition tue ich dies nun erneut.
Eine Übernahme der IGS aus kirchlicher Trägerschaft ist für den Landkreis rechtlich nicht möglich. Eine Auflösung der Schule ist also unvermeindlich, sofern das Bistum Hildesheim seine Meinung nicht ändert. Daher kann ich Ihre Petition, die eine direkte Übernahme ohne Auflösung der Schule fordert allein schon aus rechtlicher Sicht nicht unterstützen.
In der Folge wäre zwar eine Neugründung möglich, für eine Neugründung wäre der Landkreis aber an die Vorgaben gebunden, die das Land für neue Gesamtschulen erlassen hat. Das Land Niedersachsen hat als Mindestgröße für integriete Gesamtschulen eine "langfristige" (also mindestens 10 Jahre) Mindestgröße von vier Zügen (also mindestens 96 Schüler pro Jahrgang) festgelegt. Zwar ist in Ausnahmefällen auch eine Dreizügigkeit möglich, die möglichen Ausnahmen sind aber klar umrissen und können nicht angewendet werden.
Wenn wir uns die Lage an der St. Ursula-Schule anschauen, so stellen wir fest, dass in den letzten Jahren die Zweizügigkeit die Regel war. Bei dieser Ausgangslage ist eine Neugründung nicht genehmigungsfähig und zwei Klassen pro Jahrgang würden auch dem Konzept einer IGS nicht gerecht werden.
Diese Petition beweist, dass ein großes Interesse an einer IGS besteht, aber für uns im Kreistag darf hier nur eines Entscheidend sein: Der Wille der Eltern mit Kindern, die in naher Zukunft die weiterführenden Schulen vor Ort besuchen. Aber nicht nur der Wille der Eltern, die sich jetzt für die IGS bemerkbar machen, sondern auch der Wille der Eltern, die das Dreigliedrige Schulsystem bevorzugen und sich bisher nicht bemerkbar gemacht haben.
Um eine verlässliche Aussage über den Willen der Eltern zu bekommen braucht es eine Elternumfrage. In unserer Kreistagssitzung vom 26.4.2017 haben wir den ersten Schritt zu einer Elternumfrage gemacht, die jetzt im Schulausschuss definiert werden muss. Diese Elternumfrage wird allerdings nicht auf den Weg gebracht, um Daten für oder gegen eine IGS in Duderstadt zu sammeln, sondern um die Schullandschaft im neuen Landkreis Göttingen insgesamt zu analysieren und wenn nötig bestehende Schule oder Konzepte weiterzuentwickeln.
Eines muss aber beachtet werden: Auch wenn aus dieser Umfrage dann hervor geht, dass eine neue IGS gewünscht wird, so sind die Schülerzahlen vor Ort nicht überall ausreichend, um die bestehenden Schulen und eine neue Gesamtschulen mit ausreichend Schülern zu versorgen. Wenn wir vor der Wahl zwischen einer neuen Gesamtschule und bestehenden Schulen stehen, so wird es für uns zwei Entscheidungskriterien geben:
1. Was ist der Wunsch der Mehrheit?
2. Würde die Gesamtschule von Schülern aller Leistungskategorien besucht (was insbesondere für eien IGS konzeptionell notwendig ist) oder würde es sich am Ende um eine verkappte Oberschule handeln?
Wenn ich mir speziell den Standort Duderstadt anschaue und an Gespräche mit Einwohnern, die nicht zur Elterninitiative der IGS gehören, denke, so bin ich momentan eher pessimistisch, was die Realisierung einer neuen IGS in Duderstadt betrifft. Ich lasse mich natürlich gerne positiv überraschen, aktuell kann ich Ihr Anliegen (speziell in Anbetracht der rechtlichen Situation) aber nicht unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
Kris Runge
Kris Runge | |
---|---|
Partei: | SPD |
Fraktion: | SPD |
Neuwahl: | 2021 |
Fehler in den Daten melden |